Norbert Hofer beantwortet den Fragebogen der ökoenergie

06.08.2019

Welche Kern-Maßnahmen setzen Sie für den Ausstieg aus fossiler Energie?

Das wichtigste Projekt betrifft die Senkung von Verbrauchssteu­ern für Energie aus erneuerbaren Primärenergieträgern.

Wie werden Sie den Ökostrom-Ausbau forcieren?

Eine Senkung der Mehrwertsteuer für Energie aus erneuerbaren Primärenergieträgern wird neben den zur Verfügung gestellten Förderungen und den Investitionen in Forschung für Dekarboni­sierung die Energiewende forcieren.

Ein Knackpunkt für die Energiewende ist die Mobilität, wie werden Sie hier vorgehen?

Wichtigster Angelpunkt ist der Ausbau des öffentlichen Ver­kehrs. Im Mittelpunkt steht dabei auch unsere Überlegung einer Nahverkehrsmilliarde. Beim Individualverkehr muss die Dekar­bonisierung rasch vorangetrieben werden. Dafür brauchen wir ein dichtes Netz an Strom- und Wasserstoff-Tankstellen. Im städtischen Bereich müssen das Wohnungs-Gemeinnützigkeits­gesetz und das Mietrecht geändert werden, um die Installation von Elektrotankstellen auch in mehrgeschossigen Wohnhäusern zu ermöglichen.

 Heizöl und Erdgas müssen durch Erneuerbare im Wärmesektor ersetzt werden, aber wie?

Erdgas ist eine Brückentechnologie. In Zukunft wird Wasserstoff – nämlich grüner Wasserstoff – eine große Rolle spielen. Das ist auch hinsichtlich des Haltens von energieintensiven Unter­nehmen in Österreich in den Mittelpunkt zu stellen. Temporäre Überschüsse aus den Erneuerbaren werden für Elektrolyse ver­wendet, dem so gespeicherten Wasserstoff kann auch CO2 zum Zwecke einer Methanisierung zugeführt werden.

 Welches Konzept verfolgen Sie, um den Energieverbrauch zu reduzieren?

Elektromotoren – egal ob durch Brennstoffzelle oder Batterien gespeist – haben einen wesentlich höheren Wirkungsgrad als Verbrennungsmotoren. Im Bereich der Raumwärme spielt die Sanierungsrate und die Dämmung von Gebäuden eine große Rolle. Darauf ist im Rahmen der Wohnbauförderung Rücksicht zu nehmen. Wir glauben, dass die Brennstoffzelle auch in Privat­haushalten Zukunft hat.

Was sind Ihre konkreten energiepolitischen Zielsetzungen?

THG-Emissionen 2030: 59 Mio.T 
THG-Emissionen 2050: 0 Mio.T 
Primärenergieverbrauch 2030: 1.200 PJ 
Bruttoendenergieverbrauch: 1.025 PJ 
Produktion erneuerbarer Energie (EE) 2030: 661 PJ 
EE-Anteil 2030 Gesamt: 50 % 
EE-Anteil 2030 Strom: 100% 
EE-Anteil 2030 Wärme: 53% 
EE-Anteil 2030 Verkehr: 33%