
(AFU_aus_Wels) – „Wir sind Europameister beim Heizungstausch auf erneuerbare Energiesysteme. Der Marktanteil der Erneuerbaren liegt in Österreich bei rund 70% – europaweit sind es lediglich 20%“, mit diesen Worten eröffnete Ernst Hutterer, Stv.-Vorsitzender der Vereinigung Österreichischer Kesselhersteller und Geschäftsführer von Fröling, seinen Vortrag anlässlich einer Pressekonferenz der Energiesparmesse Wels. “Die großzügigen Förderungen haben viele Menschen motiviert ihr persönliches Heizungsprojekt zu realisieren und auf eine klimafreundliche Pellets- oder Hackgutheizung oder eine hocheffiziente Wärmepumpe umzusteigen.”
Biomasse verdoppelt Verkaufszahlen
Mit die größten Zuwächse verzeichnen Holzheizungen, die ihren Absatz auf 28.850 Stück verdoppeln konnten. Steigende Preise bei Fernwärme, Strom und Öl haben den Trend zur eigenen Holzheizung massiv unterstützt und konnten damit den starken Rückgang im Vorjahr überkompensieren. Der Absatz an Holzheizungen erreichte fast das Niveau vom Rekordjahr 2022.
Das schlägt sich auf den Absatz von Öl -Brennwertkesseln mit einem Rückgang von über 30 % auf weniger als 1.000 Stück nieder.
Heizungswärmepumpen stiegen mit +6% auf 45.900 Stück. Dies bedeutet gegenüber Vor-Pandemie-Niveau eine Verdoppelung des Absatzes – lediglich der Einbruch im Neubau verhinderte einen noch stärkeren Anstieg. Brauchwasser-Wärmepumpen sind mit minus 20% rückläufig, allerdings auf hohem Niveau.
Bei Gasheizungen hat sich der Absatz mit rund 30.000 Geräten auf dem niedrigen Niveau des Vorjahres stabilisiert. Mangels leistbarer oder technisch machbarer Alternativen werden Altgeräte erneuert, die Sorge um Versorgungsengpässe hat sich gelegt. Die Gaswirtschaft arbeitet konsequent an der Dekarbonisierung und die neuen Geräte sind dafür ausgelegt, heißt es seitens des VÖK.
Manche Projekte konnten im Vorjahr nicht realisiert werden, weil die potenziellen Sanierer keine Zwischenfinanzierung erhalten haben, was vor allem auf die KIM-Verordnung zurückgeführt wird. Hier könnte eine leicht modifizierte Abwicklung bei der Förderstelle oder eine Änderung der Vorgaben für Bankfinanzierungen Abhilfe schaffen.
„Damit die Sanierungsbereitschaft nicht erlahmt, sind konstante Rahmenbedingungen erforderlich – leider ist genau das Gegenteil passiert: Mit der Ankündigung in den Regierungsverhandlungen, die Förderaktion zu stoppen, begann der große Run auf diese, sodass die Fördertöpfe binnen kürzester Zeit ausgeschöpft waren. Nun gilt es diese Projekte rasch umzusetzen. Dafür stehen noch maximal 10 Monate zur Verfügung, sonst verfallen die Registrierungen. Wir gehen allerdings davon aus, dass bis Mitte des Jahres die Budgetmittel für das nächste Förderprogramm beschlossen werden. Wir rechnen mit geringeren Förderungen, erwarten aber auch weniger restriktive Förderbedingungen. Ähnlich wie in Nachbarländern sollten gut funktionierende Kessel durch Einbindung einer Wärmepumpe, eines Pellet- oder Stückholzkessels, einer Solarthermischen oder Photovoltaikanlage zu Hybridsystemen umgebaut werden, anstatt wie bisher funktionierende Anlagen verschrotten zu müssen“, erklärte Hutterer.
„Ein Teil des heurigen Jahres wird mit der Abarbeitung der fast 90.000 registrierten Förderanträge ausgefüllt sein. Die Ergebnisse des Vorjahres zeigen eindrucksvoll, dass mit guten Förderungen die notwendigen Lenkungseffekte erzielt werden können. Der Ausstieg aus fossilen Energieträgern im Heizungsbereich findet statt – allerdings braucht es Zeit für die Umsetzung.“
Preissteigerungen haben Umsatzzuwächse aufgefressen
„Wir werden alles abarbeiten“, versicherte Manfred Denk, Bundesinnungsmeister der Installateure, bezugnehmend auf die 90.000 Anträge. „Es muss aber auch festgehalten werden, dass unsere Umsatzsteigerungen durch die Preis- bzw. Kostenerhöhungen größtenteils aufgefressen wurden.“ Angesprochen auf die gewünschte Förderhöhe für den Kesseltausch, antwortete Denk: „Die Halbierung der Förderungen auf ein vernünftiges Maß von rund 8.000 Euro wäre verkraftbar.“