Fortführung wird angestrebt

11.01.2024

(KSV1870) – Über das Vermögen Windhager Zentralheizung GmbH und die Windhager Zentralheizung Technik GmbH wurde am 08. Jänner jeweils ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beim Landesgericht Salzburg eröffnet. Über die Windhager Logistik GmbH wurde beim Landesgericht Salzburg ein Konkursverfahren eröffnet, informiert KSV1870.

Windhager ist ein Traditionsbetrieb, der seit über 100 Jahren in Salzburg und mit Hauptsitz in Seekirchen ansässig ist. In Österreich aber auch in Europa sind die betroffenen zusammenhängenden Salzburger Unternehmen führend in der Herstellung von Heizkesseln für sämtliche Energiearten. Es werden unterschiedliche Heizsysteme, die privat, aber auch gewerblich eingesetzt werden können, erzeugt und europaweit zum Verkauf angeboten. Weiters ist der Kundendienst (Wartung und Reparatur) von Zentralheizungskesseln und Boilern, sowie Marktaktivitäten mit dem Markennamen „Windhager“ der betrieblichen Tätigkeit angeschlossen. 

Die Auslandsbeteiligungen Windhager Schweiz, Deutschland und Italien sind von dem Antrag nicht betroffen.

Betroffene Dienstnehmer: 
Windhager Zentralheizung GmbH: rund 145
Windhager Zentralheizung Technik GmbH: rund  299 
Windhager Logistik GmbH: Keine

Betroffene Gläubiger: 
Windhager Zentralheizung GmbH: rund 150
Windhager Zentralheizung Technik GmbH: rund 354
Windhager Logistik GmbH: rund 6

Passiva: 
Windhager Zentralheizung GmbH: rund 8,2 Mio. (Liquidationswert)
Windhager Zentralheizung Technik GmbH: rund 78,2 Mio. (Liquidationswert)
Windhager Logistik GmbH: Sind noch zu eruieren.

Aktiva: 
Windhager Zentralheizung GmbH: rund 2,2 Mio.
Windhager Zentralheizung Technik GmbH: rund 21,4 Mio.
Windhager Logistik GmbH: Sind noch zu eruieren.

Sanierungsplan/pläne

Die betroffenen Unternehmen  streben   eine Sanierung an. Rationalisierungsmaßnahmen wurden bereits gesetzt. Fortführungsprognosen- und konzepte liegen vor.

Der unbesicherten Gläubigerschaft wird eine Quote von jeweils 20 % binnen zwei Jahren nach Annahme nicht jedoch vor Rechtkraft der Bestätigung des Sanierungsplanes.

Insolvenzursachen 

Marktkverwerfungen im bisherigen primären Geschäftszweig Biomasse im Jahr 2023; seit 2021 Aufbau eines zweiten Standbeins betreffend die Herstellung und dem Vertrieb von Wärmepumpen, welcher bis Juni 2024 fertiggestellt werden sollte (Anmerkung der Redaktion: Es handelt sich um ein neues Werk für Wärmepumpen-Produktion samt Logistikzentrum. Kosten: rund 100 Mio. Euro). Die Finanzierung der Erweiterung wurde durch die Unsicherheiten am Fördermarkt für erneuerbare Energien erschwert. Ein Finanzierungskonzept unter Einbindung von Investoren wurde angestrebt, konnte allerdings nicht finalisiert werden. Die Schuldnerinnen mussten dann letztlich ihre Zahlungsunfähigkeit eingestehen.