VERBUND übernimmt OMV-Tochter

24.09.2020

(PA_VERBUND) – Die OMV, das internationale, integrierte Öl- und Gasunternehmen mit Sitz in Wien, und VERBUND, größter österreichischer Stromerzeuger und einer der größten Stromerzeuger aus Wasserkraft in Europa, geben heute den Erwerb des 51 % Anteils der OMV an Gas Connect Austria GmbH durch VERBUND bekannt. Die Aufsichtsgremien von OMV und VERBUND haben ihre Zustimmung zur Transaktion erteilt. Die Unterzeichnung des Vertrags wird im Laufe des heutigen Tages erfolgen. 

Der vereinbarte Kaufpreis für den 51 % Anteil der OMV an Gas Connect Austria GmbH beträgt 271 Mio. €. Zusätzlich wird VERBUND die ausstehenden Verbindlichkeiten der Gas Connect Austria GmbH gegenüber der OMV zum Closing-Zeitpunkt 2021 übernehmen. Der Stand der Verbindlichkeiten zum 31.12.2019 beträgt 165,9 Mio. €. Gemäß den Bedingungen der Transaktion wird VERBUND EUR 436,9 Mio in bar an die OMV bezahlen, in Abhängigkeit vom Stand der Verbindlichkeiten zum Zeitpunkt des Closings. Der Kaufpreis impliziert einen Unternehmenswert der Gas Connect Austria GmbH (für 100 % des unverschuldeten Unternehmens) von 980 Mio. €.

Für das Geschäftsjahr 2020 werden seitens VERBUND keine Auswirkungen auf das vorhergesehene Jahresergebnis erwartet, da das Closing in Abhängigkeit von der Dauer der Verfahren zur Erteilung der notwendigen behördlichen Genehmigungen und Zustimmungen erst in der ersten Hälfte des Jahres 2021 erfolgen wird.

Diese Transaktion führt zu einer Entschuldung der OMV von mehr als EUR 570 Mio, was sich positiv auf das Gearing der OMV auswirkt. Diese Entschuldung basiert auf dem Kaufpreis für 51 % der Anteile an Gas Connect Austria GmbH zuzüglich ihrer ausstehenden Verbindlichkeiten gegenüber OMV zum Closing-Zeitpunkt 2021 sowie des in der OMV bislang vollkonsolidierten Gesellschafterdarlehens. Zusätzlich wird VERBUND die ausstehenden Cash Pool-Verbindlichkeiten der Gas Connect Austria GmbH gegenüber OMV zum Closing-Zeitpunkt 2021 übernehmen. Die OMV folgt somit ihrer Strategie, aus dem regulierten Gastransportgeschäft auszusteigen und ein aktives Portfoliomanagement zu betreiben, um weiterhin profitabel zu wachsen. Das Gashandels- und Gasspeichergeschäft bleibt weiterhin ein wesentlicher Teil des OMV Portfolios.

Als Eigentümer und Betreiber von kritischer Infrastruktur wird der Erwerb der Anteile an Gas Connect Austria GmbH für VERBUND neben einer Verbesserung des Business Profils sowie einer positiven Kennzahlenentwicklung vor allem eine optimale Positionierung in Bezug auf die Sektorkopplung mit der Optionalität für eine zukünftige Wasserstoffwirtschaft bewirken. Die bestens ausgebaute Transport-Infrastruktur der Gas Connect Austria GmbH kann in Kombination mit dem erneuerbaren Erzeugungsportfolio von VERBUND einen wichtigen und wertvollen Beitrag zur Umsetzung der Klimaziele leisten. 

„In einem zunehmend volatileren Umfeld stärkt dieseTransaktion unseren Anteil am regulierten Geschäft und sorgt für stabile Ergebnisbeiträge“, so Michael Strugl, stellvertretender Vorstandsvorsitzender VERBUND. „VERBUND betreibt das österreichische Stromübertragungsnetz und hat Erfahrung mit dem Betrieb regulierter Infrastruktur. Gas spielt als Brückentechnologie hin zu einem erneuerbaren Energiesystem weiterhin eine wesentliche Rolle und die Bedeutung des Gasnetzes wird in Zukunft deutlich zunehmen, da es vermehrt zum Transport von grünen Gasen wie grünen Wasserstoff eingesetzt werden wird. Wir gehen langfristig von einer globalen Wasserstoffwirtschaft aus, bei der große Energiemengen international transportiert werden müssen. Der Erwerb der Gas Connect Austria ist somit ein wichtiger strategischer Schritt für VERBUND.“ 

„Wir freuen uns, über diese Einigung mit VERBUND. Wir setzen damit einen ersten entscheidenden Schritt unseres angekündigten Devestitionsprogramms von 2 Milliarden Euro um und realisieren mit dieser Veräußerung einen Entschuldungseffekt für die OMV von mehr als 570 Millionen Euro“, sagt Rainer Seele, Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor der OMV.