EEÖ zieht Bilanz

24.09.2020
v.li.: Christoph Pfemeter, Hans-Christian Kirchmeier, Roger Hackstock, Florian Maringer, Stefan Moidl, Paul Ablinger, Bernhard Stürmer, Vera Immitzer (Foto aufgenommen im August 2019, noch bevor der Klimanotstand tatsächlich ausgerufen wurde)

(PA_EEÖ) – Vor einem Jahr hat der Österreichische Nationalrat den Klimanotstand ausgerufen. Damit soll die Klima- und Umweltkrise mit höchster Priorität bekämpft werden. Der weltweite Klimastreik genau ein Jahr später gibt Anlass für eine erste Bilanz.

„Bedauerlicherweise ging die Tendenz der österreichischen CO2-Emissionen bis vor kurzem immer noch nach oben – sie stiegen von 1990 bis 2018 um etwa 3 Prozent. Die Mühlen in Sachen Klimaschutz mahlen meist viel zu langsam. Wir müssen aber anerkennen: manche Weichen wurden seit dem Klimanotstand richtig gestellt. Es gilt nun, die Ärmel hoch zu krempeln, an die Detailarbeit zu gehen und an Geschwindigkeit zuzulegen“, betont Martina Prechtl-Grundnig, Geschäftsführerin des Dachverbandes Erneuerbare Energie Österreich EEÖ mit Blick auf die positiven politischen Entscheidungen in Sachen Klimaschutz und auf die großen Aufgaben, die uns noch erwarten.

Die Zeit seit dem Nationalratsbeschluss zum Klimanotstand war ereignisreich: Die neue Bundesregierung schlug im Koalitionsprogramm wichtige Eckpfeiler in Sachen Klimaschutz ein, darunter 100 Prozent Ökostrom bis 2030, den Ausstieg aus Ölheizungen oder die Klimaneutralität bis 2040.

Die COVID Gesundheitskrise hat die Welt überrascht und deutlich gemacht, wie man einer Krise entgegensteuern muss: „Zur Bewältigung einer Krise muss schnell und entschlossen gehandelt werden – und das möglichst frühzeitig. Denn je zögerlicher reagiert wird, desto fataler sind die Folgen! Das gilt auch für die notwendige Reaktion auf die Klimakrise“, betont Prechtl-Grundnig.

Klimaschutz ist nicht nur Krisenvorsorge, er bringt auch Investitionen für die österreichische Wirtschaft, zukunftsträchtige Arbeitsplätze und zukünftige Exportchancen.

Das hat man auch auf Europäischer Ebene erkannt. Man will daher die Zielsetzung für die Reduktion der CO2-Emissionen von 40 Prozent auf 55 Prozent erhöhen, um die Energiewende auch als Motor für die wirtschaftliche Erholung zu nutzen.

„Die couragierten Ziele geben die Richtung vor – es geht nun darum, diese mit Leben zu füllen! Hier liegt noch einiges an Arbeit vor uns“, so Martina Prechtl-Grundnig.

Der Entwurf des EAG (Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz) ist vor kurzem vorgelegt worden. Der EEÖ wird sich mit all seiner Erfahrung und der Kompetenz seiner Mitglieder konstruktiv in die Begutachtung einbringen, damit die gute Grundlage nun in allen Fassetten wirklich praxistauglich wird und der Zielerreichung dient.

Die Überarbeitung des Nationalen Energie- und Klimaplans (NEKP), das neue Energieeffizienzgesetz, die Regelungen für Grünes Gas, die Klimaschutzgesetzgebung, die österreichische Wärmestrategie und nicht zuletzt die ökologische Steuerreform stehen als nächstes auf dem Plan.

„Die Bewältigung dieser großen Aufgaben braucht nun vereinte Kräfte! Es gilt, keine Zeit zu verlieren, denn der Kampf gegen die Klimakrise ist auch immer ein Kampf gegen die Zeit!“, schließt Prechtl-Grundnig.