Bauernbund sieht Land- und Forstwirte als Hauptbetroffene

11.09.2019

(PA_Bauernbund) Die Einkommen aus der heimischen Land- und Forstwirtschaft sind 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 10% auf durchschnittlich 28.035 Euro je Betrieb gesunken. Verantwortlich dafür ist unter anderem der Dürresommer. Das geht aus dem heute veröffentlichten „Grünen Bericht 2019“ hervor. Der Bericht spiegelt die Einkommenssituation des heimischen Agrarsektors wider. „Die Auswirkungen des Klimawandels sind für unsere Bauernfamilien katastrophal. Das kann man nicht schönreden. Der Grüne Bericht belegt ganz klar, dass die Land- und Forstwirte die Hauptbetroffenen des Klimawandels sind“, nimmt Bauernbund-Präsident Georg Strasser zu den Zahlen Stellung. 

Trotz der Sofortmaßnahmen für Bauern, die von Wetterkapriolen und anhaltender Hitze im Sommer 2018 geplagt waren, konnten Ertragsverluste nicht gänzlich abgefedert werden. „Mit einem Trockenheitspaket haben wir den hitzegeplagten Betrieben finanziell unter die Arme greifen können. Direkthilfen und Zinsenzuschüsse in der Höhe von rund 22 Mio. Euro wurden verteilt. Auch bei den Ernte- und Tierversicherungen haben wir einige Hebel angesetzt. Versicherungen sollen das Risiko künftig besser abfedern und die Bauern vor Totalausfällen bewahren. Die Land- und Forstwirte müssen sich klug dem Klima anpassen, die Politik muss dazu vorausschauend Maßnahmen setzen. Fehlende Niederschläge werden aber nicht ersetzt werden können“, so Strasser. 

Klimaveränderung sorgt für stark schwankende Märkte
Haupterwerbsbetriebe verzeichneten laut dem Grünen Bericht 2018 ein geringeres Einkommensdefizit, Nebenerwerbsbetriebe ein größeres. Bergbauern kamen glimpflicher davon, Biobetriebe mit einem Minus von nur 2%. „Zurückzuführen ist der Einkommensrückgang insgesamt auf gestiegene Produktionskosten, preisbedingte Einbußen auf dem Schweinemarkt sowie Mindererträge im Acker- und Futterbau durch die Dürre und trockenheitsbedingte Schädlinge. So haben Rüsselkäfer an den Rüben und Borkenkäfer an unseren langlebigen Waldbeständen große Schäden verursacht“, erklärt Strasser. Der Grüne Bericht zeigt auch, dass ein Minus im EU-Budget den Bauernfamilien extrem zusetzen würde. „Kürzungen im Agrarbudget wären ein schwerer Schlag für die Landwirte und müssen daher national ausgeglichen werden“, so der Bauernbund-Präsident.