Jährliche Rate von 17,2% nötig

18.10.2023

(PA_Pwc) – Die Welt hinkt beträchtlich hinter den notwendigen Anstrengungen her, um ein sicheres Klima für die Zukunft zu gewährleisten, so das Ergebnis des Net Zero Economy Index 2023 von PwC. Die jährliche erforderliche Dekarbonisierungsrate liegt nun bei 17,2 %, um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu halten. Ein enormer Sprung im Vergleich zu den 2,5 %, die im vergangenen Jahr erreicht wurden. 

Das Ergebnis unterstreicht die große Lücke zwischen den globalen Klimazielen und dem realen Fortschritt. Seit dem Jahr 2000 hat kein G-20-Land eine jährliche Dekarbonisierungsrate von über 11 % pro Jahr erreicht. Als Spitzenreiter konnte Großbritannien 2014 eine Rate von 10,9 % verzeichnen. Zum Vergleich: Während die G7-Staaten 2022 eine Reduktion von 1,2 % erreichten, schafften die E7-Staaten eine Rate von 2,8 %.

Die PwC-Analyse verdeutlicht, dass alle Länder ihre Anstrengungen intensivieren müssen, um die vom IPCC für 2030 gesetzten Ziele zu erreichen. Dies beinhaltet eine Emissionsreduktion um 43 % und eine Reduktion der Kohlenstoffintensität um 78 % innerhalb von sieben Jahren.

Positive Entwicklung bei erneuerbaren Energien

Ermutigend ist jedoch der starke Anstieg bei der Nutzung erneuerbarer Energien im vergangenen Jahr. Solarenergie wuchs um beeindruckende 24,4 % und Windenergie um 13,1 %. Diese Entwicklung ist vor allem in Asien, den USA und Europa zu beobachten. Für eine nachhaltige Wirkung müssen diese Fortschritte in breitere wirtschaftliche Veränderungen und verstärkte Unterstützung für Entwicklungsländer übergehen.

„Dass wir die Welt siebenmal schneller dekarbonisieren müssen, ist ein Weckruf und kein Grund zum Verzweifeln. Wenn Unternehmen und Politik Hand in Hand arbeiten, sind drastische Veränderungen möglich. Der schnelle Ausbau von Wind- und Solarenergie in vielen Regionen zeigt: Wandel ist machbar“, so Thomas Steinbauer, Partner und Net Zero Leader bei PwC Österreich. „Die Welt beginnt, wirtschaftliches Wachstum von CO2-Emissionen zu entkoppeln. Jetzt müssen wir diesen Trend beschleunigen.“ 

Ausbau erneuerbarer Energie in Österreich 

Auch hierzulande ist das Ambitionsniveau für den Ausbau der Erneuerbaren hoch. Die Stromstrategie 2040 von Österreichs Energie sieht eine Verdopplung der aktuellen Produktionsmengen aus Erneuerbaren sowie eine Verdreifachung der Kapazitäten bis 2040 vor. Darin geht man von einem PV-Anstieg auf 30 GW aus. „Um solche Zahlen realistisch erreichen zu können, ist auch die Unterstützung der Bevölkerung notwendig, da die Energiewende auch sichtbar ist und das Landschaftsbild verändern wird“, schließt Michael Sponring, Energieexperte bei PwC Österreich.