PV-Fachtagung war großer Erfolg

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Aufbruchstimmung in der PV-Branche deutlich zu spüren – auch online

03.12.2020

(AFU) – Der Bundesverband Photovoltaic Austria (PVA) und die Technologieplattform Photovoltaik Österreich (TPPV) schlossen sich auch dieses Jahr wieder zum gemeinsamen Großevent zusammen. Aufgrund der derzeitigen Verordnungen im Zuge des Corona-Virus musste die zweitägige Veranstaltung, die bereits 2019 erfolgreich in Wien abgehalten wurde, auf ein virtuelles Format umgestellt werden. Die Anzahl der Teilnehmer ließ trotz aller Umstände aber nicht nach.
„Wir freuen uns, dass die Branche auch in digitaler Form dabei sein wollte und das Interesse an den Inhalten groß war. Die Photovoltaik ist und bleibt ein sehr aktuelles Thema!“, zeigt sich Hubert Fechner, Obmann der TPPV erfreut.
Auch Vera Immitzer, Geschäftsführerin des PVA, ist von der großen Nachfrage begeistert: „Unsere Webinar-Reihe im Frühjahr war der Vorbote dafür, dass digitale Formate angenommen werden. Trotz der anfänglichen Herausforderung der Umstellung sind wir stolz, dieses Format in hoher Qualität umgesetzt zu haben. Wir sind auch dankbar, dass alle Vortragenden dazu bereit waren, an unserem virtuellen Erlebnis mitzuwirken.“

Awards vergeben

Über 600 TeilnehmerInnen konnten verbucht werden. Das Publikum setzt sich wie üblich bei diesem Event aus Handwerkern, Planern, Industrievertretern, Forschern und Verbänden aus der Photovoltaik- und Speicherbranche zusammen. Die Aufbruchsstimmung – nicht zuletzt durch das bevorstehende Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) hervorgerufen – war deutlich zu spüren. Dies zeigte sich auch in den angeregten Diskussionen zu den Fachbeiträgen. Die Mischung aus Fachvorträgen aus dem universitären Umfeld, den Vorträgen aus der Industrie und die spannenden Praxisberichte sorgten für ein besonderes Online-Erlebnis mit anhaltender Begeisterung.
Auch heuer gab es einen Award für die besten Forschungsprojekte. Die zwei Gewinnerprojekte wurden zum einen von einer Fachjury im Vorfeld gewählt und zum anderen virtuell durch das Publikum. Der Hauptgewinn war diesmal je ein von Kioto gesponsertes Sonnenkraftwerk-Modul für den Balkon.
Die virtuellen Aussteller präsentierten ihr Unternehmen beziehungsweise ihre Produktneuheiten via Videoeinspielung. So wurden die ZuseherInnen in den Pausen über Neuheiten aus der Praxis informiert. Durch die Tagung leiteten Vera Immitzer und Hubert Fechner aus einem externen Regiestudio.

Große Ziele für Österreich

Der erste Fachtag wurde durch hochkarätige RednerInnen eröffnet. Von allen Seiten wurden besonders die großen Ziele für die Sonnenstromtechnologie, die es rasch umzusetzen gilt, hervorgehoben. Die Stadt Wien, die durch den neuen Stadtrat für Energie und Umwelt, Jürgen Czernohorszky, vertreten wurde, betonte die Vorhaben der Stadt und die bereits beschlossene PV-Verpflichtung.
Auch die Förderprogramme des Klimafonds wurden bis dato sehr gut angenommen. Sie stellen einen wichtigen Baustein in der Akzeptanz der Bevölkerung für die Energiewende dar. Nicht zuletzt betonte Bundesministerin Leonore Gewessler, dass sich das neue Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz in der Zielgeraden befindet. Viel wird ermöglicht, und die Photovoltaik erhält in den kommenden Jahren einen besonderen Schwerpunkt. Eines der wichtigsten Maßnahmen wird das 1-Million-
Dächerprogramm darstellen.

Krisensichere Branche

Durch die aktuelle Corona-Krise zeigte sich einmal mehr, wie wichtig Unabhängigkeit und Kontinuität sind. Vorträge der deutschen Kollegen untermauerten die Konkurrenzfähigkeit der PV-Produktion in Europa. Aber auch ein Einblick in die österreichische PV-Industrie hinterlässt das Bild eines starken Wirtschaftsstandortes, der sich im internationalen Vergleich nicht verstecken muss. Einstimmig wurde auf die notwendigen Fachkräfte und eine Kontinuität im Förderwesen hingewiesen. Auch bei der Qualität ist sich die Branche einig: Ohne hohe Maßstäbe kommen wir nicht ans Ziel.

Neue Trends und Anwendungen in der Photovoltaik

Dass Photovoltaik längst nicht mehr nur am Dach zu finden ist, zeigten Vorträge zu Anwendungen in der Landwirtschaft, auf dem Wasser, auf der Autobahn und auf Staudämmen. Der Vielseitigkeit der Anwendungsmöglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Auch Trends wie Digitalisierung machen vor der PV-Branche nicht Halt. Besondere Innovationen gibt es im Bereich des Moduldesigns und der Zellarchitektur zu verzeichnen. Hier wurden den ZuseherInnen spannende Einblicke in eine Welt von morgen geboten. Der nicht außer Acht zu lassende Aspekt der Nachhaltigkeit wurde durch interessante Fachvorträge über neue Einblicke und Recyclingtechnologien umfangreich beleuchtet.

Photovoltaik in der Stadt

Eine Herausforderung in der Energiewende sind Städte, da sie hohe Einwohnerzahlen und Energieverbräuche aufweisen und gleichzeitig wenig Platz für neue Produktionsstandorte bieten. Eine erneuerbare Energiezukunft stellt sich oftmals besonders komplex dar. Darüber diskutierten am ersten Fachtag zahlreiche ExpertInnen aus Österreich und Deutschland aus unterschiedlichen Berufsfeldern über Potenziale und Anwendungsmöglichkeiten von Photovoltaik in der Stadt. Auch die Wichtigkeit der verbindlichen Vorgaben durch die Politik wurde durchwegs betont.