(PA_proPellets) – 300 Millionen Euro hat die Pelletindustrie in den letzten zwei Jahren in die Energiewende investiert. „Eigentlich sollten wir heute bei der Veröffentlichung unserer Gesamtinvestitionen feiern, doch jüngsten Entwicklungen rund um das Erneuerbare Wärmegesetz (EWG) werfen bedenkliche Fragen auf und werfen einen Schatten auf die Beziehung zwischen der Wirtschaft und der politischen Führung unseres Landes“, so proPellets Austria Geschäftsführer Christian Rakos. „Ursprünglich im Sommer 2022 zur Begutachtung vorgelegt und seit dem 2. November 2022 als Regierungsvorlage im Parlament, schien das EWG endlich den lang ersehnten Weg für den schrittweisen Umstieg von fossilen Heizungen auf erneuerbare Alternativen zu ebnen“, so Rakos. Die jüngsten bedenklichen Äußerungen der VP-Energiesprecherin Tanja Graf haben die Diskussion über das EWG erneut angefacht.
Das EWG sollte die Grundlage für einen notwendigen Wandel in der Wärmeversorgung unseres Landes bilden, weg von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Alternativen. Die heimischen Unternehmen haben erkannt, dass der Übergang zu erneuerbaren Energien und nachhaltigen Wärmequellen nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll ist. Doch um diesen Weg erfolgreich zu beschreiten, benötigen wir klare und stabile politische Rahmenbedingungen. „Ohne dieses Gesetz wird die Energiewende scheitern“, ist Rakos überzeugt. Mehr als 30 Prozent unseres gesamten Energieverbrauchs entfallen auf die Raumwärme. Die heimische Wirtschaft hat allein in den letzten Jahren neben gewaltigen Investitionen in die Pelletproduktion hunderte von Millionen Euro in die Forschung, Entwicklung und Produktion von alternativen Technologien für die Wärmeversorgung investiert. Fabriken zur Erzeugung von Wärmepumpen und Pelletheizungen wurden, nicht zuletzt in Erwartung des EWG, ausgebaut. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die politische Führung unseres Landes das EWG mit der gebotenen Ernsthaftigkeit behandelt. Wir können es uns nicht leisten, das Vertrauen der Wirtschaft in die Politik zu verlieren, wenn wir die Investitionen für die dringend notwendige Energiewende vorantreiben wollen. Christian Rakos gibt zu bedenken: „Die Pelletwirtschaft hat in den letzten zwei Jahren zehn neue Pelletierwerke gebaut, um den steigenden Bedarf zu decken, und jetzt sollen wir weiterhin auf Gas und Öl setzen? Obwohl heimische Pellets weniger als halb so viel kosten wie Erdgas?“ Fossile Brennstoffe sind nicht nur schlecht für die Umwelt, sie haben uns auch in die Inflationsspirale getrieben. Jährlich gibt Österreich über 19 Milliarden Euro für den Import von Öl und Gas aus.
Investitionen statt Strafzahlungen
„Es ist bedauerlich, dass wir sogar mit den finanziellen Folgen argumentieren müssen, deren Höhe das Finanzministerium auf fast 5 Milliarden Euro schätzt“, so Rakos verärgert und führt weiter aus „sollte nicht allein die Aussicht auf die Klimakatastrophe, die unsere Kinder und Enkelkinder erleben werden, ausreichend bedeutsam sein?“