(PA_Land OÖ) – Vor rund zwei Wochen hat Klima-Landesrat Stefan Kaineder gemeinsam mit der
renommierten Klimaforscherin Dr.in Helga Kromp-Kolb neueste Forschungsergebnisse
zur Klimakrise vorgestellt. Das Thema: Unter welchen Bedingungen werden die
Menschen in 80 Jahren leben müssen, wenn keine Klimaschutzmaßnahmen getroffen
werden? Dabei wird davon ausgegangen, dass die mittlere Temperatur bis 2100 um bis
zu 4,8 Grad Celsius gegenüber dem Vergleichszeitraum 1971 bis 2000 ansteigen wird.
Die gravierendste Auswirkung auf den Menschen wird dabei der Anstieg der Hitzetage
um das Zehnfache sein. Neben der gesundheitlichen Herausforderung des
Klimawandels für den menschlichen Körper werden mit diesem Temperaturanstieg die
Wetterextreme und Naturkatastrophen immer wieder für gewaltige Schäden sorgen.
Der Grund, warum wir auf diese bedrohliche Situation immer näher zuschreiten, ist das
enorme Freisetzen von CO2 durch das Verbrennen von fossilen Energieträgern wie Erdöl
oder Kohle. „Wenn wir unseren Kindern und Enkelkindern diese unerträglichen
Umstände nicht zumuten und wir ihnen einen lebenswerten Planeten übergeben wollen,
müssen wir schleunigst eine Zäsur einleiten,“ so Klima-Landesrat Stefan Kaineder, der
aber feststellt, dass in ganz Europa am Erreichen der Klimaneutralität gearbeitet wird
und mit großen Anstrengungen versucht wird, vom klimaschädlichen Öl wegzukommen.
Wenig erfreut von dieser Entwicklung zu sein scheint die Fachgruppe des
Energiehandels in der oberösterreichischen Wirtschaftskammer, die vor rund drei
Wochen einen Massenbrief an unzählige politische Funktionäre versendet hat, mit dem
darin formulierten Wunsch, die fossile Vergangenheit möglichst lange fortzuschreiben.
Die Mineralölwirtschaft versucht gerade, den Tausch von Ölheizungen hinauszuzögern,
mit dem vagen Versprechen, es könnte in einigen Jahren etwas erfunden werden, mit
dem die Ölheizung klimaneutral weiterbetreiben werden könne.
Klima-Landesrat Stefan Kaineder: „Jetzt stehen wir bereits mitten in einem
Technologiesprung in ein neues Zeitalter. Dieses Zeitalter bedeutet, dass wir in wenigen
Jahren weg vom klimaschädlichen Öl kommen müssen. Die Wirtschaftskammer OÖ
muss hier als Verbündeter auftreten. Denn der Klimaschutz ist eine große Chance für
die innovative oberösterreichische Wirtschaft.“
Das Energieinstitut der Johannes Kepler Universität hat in der im Vorjahr präsentierten
Studie „Wirtschaftswachstum und Beschäftigung durch Investitionen in Erneuerbare
Energien“ analysiert, dass der Ausbau von erneuerbarer Energie in Österreich einen
bedeutenden Konjunkturmotor darstellt und weist die positiven Ausprägungen für
Beschäftigung, Bruttoinlandsprodukt und CO2-Reduktionen aus. Spannend ist dabei die
Gegenüberstellung der Kosten mit und ohne Energiewende bis 2030: Die Kosten für den
Import von fossilen Energieträgern werden dabei auf über 100 Milliarden Euro errechnet.
Wobei dann noch Strafzahlungen an die Europäische Union in der Höhe von 9 Milliarden
Euro zu rechnen sein wird. Dem gegenüber stehen die Kosten für die notwendigen
Investitionen in die Energiewende mit rund 45 Milliarden Euro, die aber ein
Beschäftigungswachstum von 100.000 generieren und das Bruttoinlandsprodukt um 10
Prozent erhöhen werden. „Diese Studie zeigt ganz klar, welcher Weg einzuschlagen ist.
Wenn wir den oö. Industriestandort nachhaltig absichern wollen, braucht es diese mutige
Schritte nach vorne in Richtung Energiewende, Verkehrswende und vor allem auch den
Umbau zu einer klimafitten Industrie. An Ölheizungen festzuhalten, ist nicht nur
zukunftsvergessen, es ist eine Lobbyarbeit für die Ölscheichs und Ölmagnaten dieser
Welt. Wer die heimische Wirtschaft stärken will, setzt jetzt auf Biomasseheizungen
„Made in Oberösterreich“, die in den letzten Jahren zum Weltmarkt- und
Welttechnologieführer aufgestiegen sind“, freut sich Klima-Landesrat Stefan Kaineder.
Herbert Ortner, Geschäftsführer und Gründer ÖkoFEN: „Klimawandel ist in allen
Bereichen spürbar und wir sind die letzte Generation, die dagegen noch etwas
unternehmen kann. Daher ist es nun höchste Zeit zu handeln und den CO2-Ausstoß zu
verringern. Vor allem als Unternehmer will ich mit positivem Beispiel voraus gehen. Mit
dem Unternehmen ÖkoFEN setzen wir auf modernes, effizientes Heizen mit CO2-
neutraler und erneuerbarer Energie aus Holzpellets. Seit nunmehr 30 Jahren verfolgen
wir das konsequente Ziel, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu minimieren und
die Energiewende aktiv voranzutreiben. Mit dem Heizen kann jeder jetzt schon beginnen,
für den Klimaschutz aktiv zu werden. Mit jeder Pelletsheizung werden durchschnittlich
8,5 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart, das ist so viel wie die Emissionen von drei
Dieselautos mit 15.000 Jahreskilometern“.
Klima-Landesrat Stefan Kaineder: „Das Rückgrat und Jobmotor der
oberösterreichischen Wirtschaft sind kleine und mittelständische Unternehmen, wie
auch die Industrie in unserem Bundesland. Die KMUs gilt es zu unterstützen und bei
dem notwendigen sozial-ökologischen Strukturwandel unter die Arme zu greifen“.
Gleichzeitig sieht Klima-Landesrat Kaineder die Industrie als wichtige Partnerin und
Verbündete. Nur in einem zukunftsgerichteten Miteinander können die vielfältigen Krisen
bewältigt werden, die Arbeitsplätze, Unternehmen und die Wettbewerbsfähigkeit der oö.
Wirtschaft erhalten und die Weichen hin zu Klimaschutz, Wohlstand und Gesundheit
gestellt werden. „Wir können uns jetzt entweder mühselig mit den Mechanismen des
letzten Jahrhunderts die Wirtschaft provisorisch zusammenbasteln oder wir können eine
echte ökologische Zeitenwende einleiten. Wir haben jetzt die Chance mit einem Kraftakt
zwei Krisen zu bewältigen“, betont Klima-Landesrat Stefan Kaineder abschließend.