Nur Platz 32 im Klimaschutz-Ranking

14.11.2022
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(PA_Global2000) – Kürzlich wurde anlässlich der COP 27 wieder der jährliche Climate Change Performance Index präsentiert. Dieser bewertet 59 Länder und die EU in Bezug auf vier Faktoren und wie diese zum Erreichen des 1,5 Grad Ziels beitragen. Obwohl Österreich fünf Plätze weiter vorne auf Platz 32 landet, bleibt es im unteren Mittelfeld. „Die Ergebnisse des internationalen Rankings führen uns auch heuer wieder vor Augen, wie rückständig die Klimapolitik in Österreich ist. Die Emissionen bleiben dabei weiterhin auf Rekordkurs. Österreich braucht jetzt endlich echten Klimaschutz statt Kompromisse, die noch einen langen Rattenschwanz nach sich ziehen werden”, fordert Viktoria Auer, GLOBAL 2000 Klima- und Energiesprecherin. 

Österreich auf Platz 32 – Nur minimale positive Fortschritte bei Klimapolitik

Österreich liegt heuer auf Platz 32 und ist somit fünf Plätze nach vorne gewandert. GLOBAL 2000 sieht hier jedoch noch großen Aufholbedarf. Die einzige Kategorie, die eine positive Entwicklung zu vermerken hat, ist die österreichische Klimapolitik. Hier wird der eingeführte  CO2-Preis und die Einführung des Klimaticket positiv hervorgehoben. Die Umweltschutzorganisation sieht die Entwicklungen in der Klimapolitik nur als minimalen Fortschritt, denn hier fehlen wichtige Meilensteine: “Wir sehen zwar, dass sich in Sachen Klimapolitik etwas tut, jedoch viel zu langsam. Wir kritisieren vor allem, dass zwei wichtige Meilensteine noch immer fehlen: Das Klimaschutzgesetz und das Energieeffizienzgesetz. Die österreichische Bundesregierung muss hier endlich zukunftsorientiert handeln und echten Fortschritt vorantreiben“, so Viktoria Auer. Als wichtigen Hebel sieht GLOBAL 2000 hier auch das Erneuerbaren Wärmegesetz. Es soll dabei helfen, die Emissionen aus der Raumwärme zu reduzieren. Hier ist zwar ein Ausstieg aus Öl schon vorgesehen, jedoch fehlen noch klare Regeln für den Gas-Ausstieg, die es nachzubessern gilt.

Auch in der Kategorie Erneuerbare Energien liegt Österreich auf Platz 19. – allerdings wird auch hier ein dringender Handlungsbedarf gesehen. Der Ausbau der Erneuerbaren ist in den letzten Jahren ins Stocken geraten, was auch in der Bewertung negativ vermerkt wurde. Hier sind die Landeshauptleute in die Pflicht zu nehmen. Die westlichen Bundesländer stehen beim Ausbau von Windenergie noch nicht einmal an der Startlinie und in Niederösterreich ist der Ausbau ins Stocken geraten, auch wenn hier zuletzt Ankündigungen gemacht wurden – diese gilt es nun auch in einem konkreten Plan festzuhalten und umzusetzen. 

Emissionen und Energieverbrauch als große Sorgenkinder

Die Emissionen in Österreich liegen weiterhin auf Rekordhöhe. Schaut man sich nur die Kategorie Emissionen an, fällt die Bewertung für Österreich schlecht aus – hier liegen wir auf Platz 43. Beim Energieverbrauch liegt Österreich sogar noch weiter hinten – auf Platz 46. 
“Die Bundesregierung darf sich nicht auf schlechte Kompromisse mit einzelnen Blockieren aus der Industrie und Wirtschaft einlassen. Wir brauchen jetzt gesetzliche Schritte für den Ausstieg aus fossilen Energien. Nur so können wir die Emissionen in Österreich endlich reduzieren, echten Klimaschutz betreiben und damit nächstes Jahr hoffentlich ein besseres Ranking erreichen”, so Viktoria Auer abschließend. 

Climate Change Performance Index

Der Climate Change Performance Index vergleicht 59 verschiedene Länder und die EU, die insgesamt für über 90 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich sind. Dabei werden vier verschiedene Faktoren unter die Lupe genommen und bewertet, wie Länder dabei abschneiden: Treibhausgasemissionen, Erneuerbare Energien, Energieeinsparungen und Klimapolitik. Traditionell bleiben auch dieses Jahr wieder die ersten drei Plätze des Rankings frei. Grund dafür ist, dass noch keines der Länder Klimaschutz so umsetzt, damit das 1,5°C – Limit eingehalten werden könnte.