Die Rolle des Waldes beim Klima- und Artenschutz

Weiterhin mangelhafte Performance Weiter Erneuerbare in Wien +8%

Exklusiv - die Reportage #123/S. 18-19

15.11.2022

Vonseiten des Naturschutzes wird oft argumentiert, dass die Klimaschutzwirkung des Waldes nur in einem nicht-bewirtschafteten Wald durch reinen Vorratsaufbau voll zur Geltung kommt – nach Ansicht der Forstexperten ein gefährlicher Trugschluss. Genau wie im nicht-bewirtschafteten Wald werden auch im Wirtschaftswald hohe Holzvorräte aufgebaut und damit fossile Treibhausgasemissionen kompensiert. Als zusätzliche Leistung führt die Bewirtschaftung durch stoffliche und energetische Holzverwendung zur konkreten Einsparung fossiler Brennstoffe und energieintensiver Materialien. 

In der Diskussion über den Klimawandel, der durch den Anstieg klimawirksamer Gase in der Atmosphäre bedingt ist, wird nach Möglichkeiten gesucht, diesen Anstieg zu begrenzen oder auszugleichen. Dabei wird immer wieder die Bedeutung des Waldes hervorgehoben, da die Holzvorräte im Wald erhebliche Mengen Kohlenstoff binden. Auch der Wald ist aber ein Wirtschaftsgut, in dem der Zuwachs geerntet wird, um Bedürfnisse der Öffentlichkeit zu befriedigen. Die Palette an aus Holz gefertigten Produkten reicht von Bauholz über Zeitungs- und Toilettenpapier bis hin zu Fasern für die Herstellung von Outdoor-Kleidung. In Zukunft – sofern in einer Bioökonomie Plastikprodukte aus Holz hergestellt werden – wird die Bedeutung von Wald als Holzlieferant steigen. Bei einer nachhaltigen Bewirtschaftung sollten die Vorräte im Wald trotz Nutzung konstant bleiben und würden daher bei oberflächlicher Betrachtung keinen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Daher wird von Seiten des Naturschutzes argumentiert, dass allein in einem Wald, in dem keine Nutzung erfolgt, die Klimaschutzwirkung des Waldes voll zur Geltung kommt. Dabei wird aber übersehen, dass die Öffentlichkeit Produkte aus Holz benötigt und in Anspruch nimmt. 

RAHMENBEDINGUNGEN 

Die forstlichen Rahmenbedingungen zeigen auf der Basis der deutschen Bundeswaldinventur, dass die mittleren und maximalen Vorräte (kurz vor dem Verjüngungshieb) im bewirtschafteten und nicht-bewirtschafteten Nadelholz etwa gleich hoch sind (Tabelle 1). Das gilt auch für die maximalen Vorräte im Laubholz. Nur im mittleren Vorrat liegt der bewirtschaftete Laubwald unter den Vorräten des nicht-bewirtschafteten Waldes. Dies könnte daran liegen, dass der nicht-bewirtschaftete Laubwald in dieser Stichprobe eine andere Altersverteilung hat als der bewirtschaftete. Dies wurde bislang nicht überprüft. Wollte man die mittleren Vorräte im bewirtschafteten Laubwald noch erhöhen, müsste auf Durchforstungen verzichtet werden. Dies hätte negative Auswirkungen auf die Bestandesstabilität und die Holzqualität, was die Verwendungsmöglichkeiten als wertvolles Sägerundholz und Bauholz einschränken würde. 

Der Wirtschaftswald hat höhere Zuwächse als der nicht-bewirtschaftete und ist damit bei gleichem Vorrat jünger als der nicht-bewirtschaftete Wald. Der bewirtschaftete Nadelwald wächst jährlich um vier Festmeter pro Hektar mehr zu als der nicht-bewirtschaftete. Auch im Laubwald beträgt der Mehrzuwachs des Wirtschaftswaldes mehr als ein Festmeter. Damit übertrifft auch die jährliche Vorratszunahme im Wirtschaftswald jene des nicht-bewirtschafteten. 

KEINE UNTERSCHIEDE BEIM KOHLENSTOFFVORRAT IM BODEN 

Kohlenstoff wird nicht nur im Holz, sondern auch im Mineralboden und im Auflagehumus gespeichert, wobei der höhere Anteil im Mineralboden gelagert ist. Weder in der organischen Auflage noch im Mineralboden gibt es signifikante Unterschiede zwischen bewirtschafteten und nicht-bewirtschafteten Beständen (Tabelle 2). Dies bestätigen Studien in den sehr alten Nationalparks Fontainebleau (Frankreich) und Bialowieza (Polen) sowie eine Stichprobeninventur im Nationalpark Hainich (Deutschland). Diese Ergebnisse widersprechen zwar Untersuchungen, die auf einzelnen Versuchsflächen erfolgten, aber nicht die Bedingungen auf Landschaftsebene repräsentieren. Die zweite Bodenzustandserhebung (BZE II) in Deutschland zeigt, dass der Bodenkohlenstoff im Wald bei der derzeitigen Bewirtschaftung zunimmt (ca. 0,41 t C/ha*a). Auf geeigneten Standorten (z. B. Moore und andere Gebiete mit hohem Grundwasserstand) wäre es möglich, bei eingeschränkter Nutzung zusätzlichen Kohlenstoff im Boden zu binden. Die Möglichkeiten sind aber begrenzt [1]. 

CO2-FREISETZUNG AUS TOTHOLZABBAU 

Wird das Holz nicht zum Bau und zur Energiegewinnung genutzt, verrottet es im Wald, dabei gelangt das CO2 wieder in die Atmosphäre. Der Zeitraum bis zur Zersetzung des Totholzes ist mit der durchschnittlichen Abbaudauer von Holzprodukten vergleichbar. Die mittlere Verweildauer des Holzes bis zu einem Abbau von 50 % der Masse ist von Holzprodukten im Wirtschaftskreislauf und von natürlich verrottendem Holz sehr ähnlich. Im Bundesland Thüringen haben Holzprodukte im Schnitt nach 20 Jahren eine 50 %ige Abbaurate, bei Totholz sind es durchschnittlich 28 Jahre. Bei der Buche erfolgt die Verrottung sogar schneller als die Lebensdauer der Produkte beträgt. Hier vergehen bis zur 50%igen Zersetzung nur 14 Jahre; bei Produkten aus Buchenholz beträgt der Abbauzeitraum 19 Jahre (Tabelle 3). Im Nadelholz erfolgt der mittlere Produktabbau etwas schneller als die Verrottung [2]. 

MÖGLICHKEITEN ZUM VORRATSAUFBAU BESCHRÄNKT 

Die Daten weisen darauf hin, dass die Möglichkeiten für einen weiteren Vorratsaufbau im Wald begrenzt sind. Dies zeigen auch Stichprobeninventuren, in denen die Vorräte in zwei Regionen mit Wirtschaftswald und in einer nicht-bewirtschafteten Region Thüringens (Nationalpark Hainich) in Abhängigkeit vom Alter des herrschenden Bestandes untersucht wurden [3]. In Abbildung 1 dargestellt ist die Beziehung zwischen Bestandesvolumen an Holzmasse und Alter des Stammes mit mittlerer Grundfläche im Altersklassenwald Geney und im Westerwald/Thüringen sowie dem Hainich Nationalpark auf etwa 3.000 Inventurflächen.

Abb. 1: Beziehung zwischen Bestandesvolumen und Alter des Stammes mit mittlerer Grundfläche im Altersklassenwald und nicht-bewirtschafteten Nationalparks. 

Zusätzlich sind Inventurpunkte aus alten Nationalparks in der Ukraine (Uholka) und in Rumänien (Nera) eingezeichnet. Die umhüllende Linie der Messpunkte zeigt keine Unterschiede zwischen Wirtschaftswald und Nicht-Wirtschaftswald. Dass die Möglichkeiten, die bestehenden Holzvorräte weiter zu erhöhen, sehr begrenzt sind, liegt vor allem an der Limitierung des Alters durch Schadorganismen. So wird z. B. die Buche nur in Ausnahmefällen etwa 250 Jahre alt, denn die Baumart wird im stehenden Holz durch Pilze und Bakterien angegriffen, die nach Trockenereignissen über die Wurzel eindringen. Bei Nadelholz limitieren andere Schädlinge das Höchstalter. 

WIRTSCHAFTSWALD HEISST VORRATSAUFBAU PLUS SUBSTITUTION 

Da die Schutzgebiete in Deutschland ein relativ junges Alter aufweisen, sind dort noch positive Vorratsänderungen möglich. Letzten Endes gelangt der Vorratsaufbau im unbewirtschafteten Wald jedoch in ein Äquilibrium. Bei der Annahme, dass ein Vorratsaufbau im Wald bilanziell Emissionen aus fossilen Brennstoffen ausgleichen soll, hat diese Kompensation keinen Einfluss darauf, welche Menge an fossilen Brennstoffen genutzt wird. Genau wie im nicht-bewirtschafteten Wald werden auch im Wirtschaftswald hohe Vorräte aufgebaut und damit fossile Treibhausgasemissionen kompensiert. Als zusätzliche qualitative Leistung trägt aber die Holznutzung dazu bei, dass weniger fossile Brennstoffe benötigt werden. Denn die Bewirtschaftung führt infolge der stofflichen und energetischen Holzverwendung zur Vermeidung der Nutzung fossiler Brennstoffe und energieintensiver Materialien. 

ENERGETISCHE NUTZUNG VON HOLZ 

In der Diskussion über die energetische Holznutzung wird oft angemerkt, dass Holz eine geringere Energiedichte als fossile Brennstoffe besitzt und damit die Atmosphäre mehr belasten würde als die Verbrennung fossiler Brennstoffe. Hierbei wird vernachlässigt, dass in nachhaltig bewirtschafteten Wäldern das ausgestoßene CO2 in absehbarer Zeit wieder gebunden wird, während eine Neubildung fossiler Brennstoffe Millionen Jahre dauert. 

Durch die Ökosystematmung werden im nicht-bewirtschafteten Wald etwa 92 % und im Wirtschaftswald 75 % des photosynthetisch gebundenen Kohlenstoffs in relativ kurzer Zeit mikrobiell abgebaut. Der Abbau von Totholz und Schlagabraum (Zweige und Äste) bei Bewirtschaftung speist die Ökosystematmung. Mittels energetischer Holznutzung wird die chemisch gebundene Energie im Holz nicht durch Mikroorganismen, sondern vom Menschen verwertet. Dadurch werden energiereiche, fossile Brennstoffe ersetzt. Dies betrifft fast 10 % des gesamten CO2-Kreislaufes. Die Emission bei der Biomasseverbrennung wird durch geringere Ökosystematmung ausgeglichen. Waldbewirtschaftung und Holzverwendung verbessern die jährliche Treibhausgasbilanz Deutschlands zurzeit um etwa 11 bis 14 %, die sich näherungsweise zu gleichen Teilen auf den Waldspeicher (lebende und tote Biomasse sowie Waldboden) und die Holzverwendung (Produktspeicher, stoffliche und energetische Substitution) verteilen. 

GESETZLICHE EINSCHRÄNKUNGEN DER WALDBEWIRTSCHAFTUNG 

Neben den biologischen Rahmenbedingungen gibt es rechtliche Vorgaben, welche die forstlichen Bewirtschaftungen einengen. Laut Beschluss des EU-Parlaments [6] sollen in Zukunft 10 % der Landesfläche unter besonderem Schutz stehen (aus der Nutzung genommen werden) und insgesamt 30 % der Landesfläche geschützt werden (Auflagen in der Nutzung). Zusätzlich sieht das deutsche Bundes-Klimaschutzgesetz (KSG, BJNR251310019) von 2019 vor, dass die Treibhausgasemissionen Deutschlands bis 2040 um 88 % sinken sollen (Entwurf zur Änderung des Bundes-Klimaschutzgesetzes, 2021). 

Der Sektor LULUCF (Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft) hat in diesem Rahmen eine eigene absolute Vorgabe zu einer steigenden Netto-Aufnahme (Vorratsaufbau) von bis zu 40 Mio. Tonnen CO2 im Jahr 2045. Da die Forstwirtschaft in diesem Sektor zurzeit die mit Abstand größte Senke darstellt, ist abzusehen, dass diese Verpflichtung vor allem im Wald erfüllt werden soll, was bei den zunehmenden Folgen des Klimawandels kaum zu erreichen ist. 

PROBLEM DER AKTUELLEN VERRECHNUNG 

Die Verrechnung der Emissionen aus der Holznutzung erfolgt vor dem Hintergrund einer Trennung zwischen den Sektoren. Die Forst- und Holzwirtschaft gehört zum Sektor LULUCF, die endgültige Verwendung von Holz geschieht jedoch in anderen Bereichen und wirkt direkt und indirekt vor allem im Sektor Energie (Abb. 2). 

In der Forstwirtschaft gibt es als Eingangsgröße einen Zuwachs, der entweder nicht geerntet wird und damit als Vorratsänderung (Speichererhöhung) messbar ist, oder als Nutzholz geerntet wird. Der Nutzholzanteil trennt sich in Energieholz (Scheitholz für Hausbrand vor allem im ländlichen Raum), das nicht zwangsweise in die Holzerntestatistik eingeht (Kleinprivatwald, Nutzungen des Eigentümers) und Nutzholz, das vermarktet wird und statistisch erfasst ist. Dieses Nutzholz geht an die Holzwirtschaft, in der Abfallprodukte energetisch genutzt werden (z. B. Trocknung) und Produkte entstehen. Eine Kaskadennutzung der Produkte wäre dabei besonders positiv für den Klimaschutz [7], ehe ein Teil der Produkte biologisch abgebaut (Zaunpfahl verrottet in der Wiese, Toilettenpapier wird in der Kläranlage zersetzt) und ein anderer Teil nach der Nutzung energetisch verwertet wird (Altholz aus Bauten). In der Summe wird Scheitholz plus Abfall der Holzwirtschaft plus Altholz energetisch genutzt. 

Hinzu kommen Effekte der Verwendung von Holz anstelle anderer, oft emissionsintensiver hergestellter Materialien. Da es aber sehr kompliziert ist, diese unterschiedlichen Pfade und Effekte der Nutzung nachzuvollziehen und zu quantifizieren, nahm man in den Richtlinien des IPCC eine Vereinfachung vor [8]. Das gesamte geerntete Holz wird als unmittelbare Emission dem Sektor LULUCF angerechnet, unabhängig davon, ob und wann dieses verrottet oder energetisch genutzt wird. Brennholz ist in dieser Rechnung nicht enthalten. Der Einsatz von Holz in der Energiewirtschaft wird als emissionsfrei bewertet, da die Emissionen ja bereits unter LULUCF erfasst wurden. Die Setzung eines Sektorziels für diesen Bereich kann jedoch dazu führen, dass die Forstwirtschaft weniger Holz an andere Sektoren abgeben kann, das heißt, die Energiewirtschaft würde eventuell kein heimisches Holz mehr erhalten. 

Abbildung 2 zeigt den schematischen Fluss von Kohlenstoff aus lebender und toter Biomasse vom Wald über Holzprodukte und Energienutzung zurück in die Atmosphäre. Da die photosynthetische Bindung unabhängig von der Bewirtschaftung nicht berichtet wird, werden die respiratorischen Emissionen auch nicht berichtet. 

Horizontale Pfeile in der Abbildung kennzeichnen den Transport von Holz von der Forst- und Holzwirtschaft zur Energieerzeugung. Vertikale schwarze Pfeile zeigen die „Inputs“ und die tatsächlichen Emissionen, deren Salden die dicken grünen Pfeile ergeben [8]. Diese grünen Pfeile repräsentieren die aktuell berichteten Speicheränderungen im Baumbestand des Waldes und in Holzprodukten. Die Länge des grünen Pfeils beim Produktspeicher ist überhöht. Der durchschnittliche Kohlenstoffgehalt beträgt etwa 25 % des Volumens von frischem Holz. 

DROHENDE EINSCHLAGSMINDERUNG 

Die Verteilung des Holz- und Kohlenstoffflusses auf mehrere Sektoren (vor allem LULUCF mit Forst-Holz und Energie) hat zur Folge, dass die Holzernte der Forstwirtschaft als unmittelbare Emission angerechnet wird. Dies ist unabhängig von der Nutzung des Holzes. Diese Situation führt dazu, dass mit den gesetzlich festgelegten Emissionsminderungszielen des Klimaschutzgesetzes die Forstwirtschaft potenziell zu einer Minderung des Einschlags gedrängt wird. Holz müsste dann in Zukunft vermehrt importiert werden. 

FORSTWIRTSCHAFT NICHT FÜR BIODIVERSITÄTSVERLUST VERANTWORTLICH 

Der Schutz der Artenvielfalt ist ein oft angeführtes Argument für Außernutzungsstellungen der Forstwirtschaft. Jede zweite Pflanzenart in Deutschland ist entweder geschützt, gefährdet oder unterliegt der Verantwortung Deutschlands, sie vor dem Aussterben zu bewahren. Von diesen Arten sind nur 10 % Waldpflanzen (Tabelle 4). Die Gesamtzahl naturschutzrelevanter Arten ist niedriger als die Summe der einzelnen Gefährdungstypen, da es vielfältige Überschneidungen gibt. In Deutschland ist keine Waldpflanzenart ausgestorben. Im offenen Land stellt sich dies allerdings ganz anders dar. Da es sich um unterschiedliche Pflanzengesellschaften handelt, kann der Wald in keiner Weise die Gefährdung von Arten im Offenland kompensieren bzw. die Offenlandarten beherbergen. Die Forstwirtschaft kann daher nicht alleine die Verantwortung für die Biodiversität der Landschaft übernehmen. 

Eine Möglichkeit, die Ausweisung von Naturschutzflächen an der Naturschutzrelevanz zu orientieren, wäre, dass man auf die Arten fokussiert, die sowohl geschützt als auch gefährdet sind und für die Deutschland eine Verantwortung übernommen hat. Im Wald wären dies drei Arten: das Hügel-Lungenkraut, das Dolden- Winterlieb und der blattlose Widerbart. Das Problem dabei wäre aber, dass das Lungenkraut und das Winterlieb an Bewirtschaftung gebunden sind. Der Widerbart kommt selten vor und ist nicht auf Stilllegungsflächen angewiesen. Alle drei Arten sind nur durch Bewirtschaftung zu erhalten. 

Nur der Wirtschaftswald ermöglicht einen gezielten Naturschutz. Organismengruppen sind abhängig von der Vielfalt der Pflanzen im Wald und diese ist im Wirtschaftswald höher. Die hohe Zahl an Gehölzarten in Deutschland ist wirtschaftsbedingt. In der Begründung zur Anerkennung der Buche als UNESCO-Naturerbe werden „Reinbestände“ von Buche gefordert. Dies widerspricht der Einsicht, dass die Artenvielfalt der Gehölzarten im Wald Ausgangspunkt der Biodiversität insgesamt ist. Bei Pilzen wurden entsprechende Modellrechnungen durchgeführt. Würde die Buche aussterben, würde sich an der Pilzflora nichts ändern. Andere Gehölzarten sind von größerer Wichtigkeit. 

Die Waldeigentümer sollten beim Naturschutz stärker miteingebunden werden. Auch über eine Vergütung der Waldeigentümer für den Erhalt geschützter Arten auf ihrem Besitz sollte nachgedacht werden. Des Weiteren ist auch die Regulierung des Abschusses von Schalenwild ein bedeutsamer Faktor, der aber bisher nicht verhindern konnte, dass die Wildbestände regional weiter angestiegen sind.