Stromversorgung für rund 3.000 Haushalte

15.09.2022
Eröffnung Kleinwasserkraftwerk Langer Grund Ache, v.l.n.r. ÖBf-Vorstand Georg Schöppl, LHStv. Josef Geisler, Ortspfarrer Sebastian Kitzbichler, Bgm. Paul Sieberer

(PA_ÖBf) – Tag der offenen Tür beim ÖBf-Kleinwasserkraftwerk Langer Grund in Hopfgarten – Nachhaltige Stromversorgung von rd. 3.000 Haushalten – Ausbau ÖBf-Geschäftsbereich Erneuerbare Energie

Nach erfolgreicher Fertigstellung des Wasserkraftwerks „Langer Grund“ bei Hopfgarten in Tirol im Herbst letzten Jahres erfolgte nun die feierliche Eröffnung. Mit einem Tag der offenen Tür luden die Österreichischen Bundesforste (ÖBf AG) im Beisein von Tirols Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler und dem Bürgermeister von Hopfgarten, Paul Sieberer, interessierte Bürgerinnen und Bürger aus der Region zur Besichtigung des neuen Krafthauses und der Wasserfassung ein. „Die Kleinwasserkraft leistet gerade in Tirol einen großen Beitrag zur Energieversorgung. Mit dem Kleinwasserkraftwerk ‚Langer Grund‘ haben wir einen weiteren Schritt in Richtung Energieunabhängigkeit gemacht. Besonders freut mich, dass im Zuge dieses Projekts auch die Almen elektrifiziert wurden“, sagt Tirols Energie- und Agrarlandesrat LHStv. Josef Geisler. „Als Naturunternehmen unterstützen die Bundesforste Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen und engagieren sich in den Bereichen Windkraft, Wasserkraft, Waldbiomasse und Photovoltaik. Die neue Anlage an der Langer Grund Ache ist das insgesamt neunte Wasserkraftwerk der Bundesforste in Österreich und wurde nicht nur nach modernsten technischen, sondern auch höchsten ökologischen Standards errichtet“, so Bundesforste-Vorstand Georg Schöppl. Bereits seit November 2021 läuft das Kraftwerk Langer Grund in Vollbetrieb und versorgt jährlich rund 3.000 Haushalte mit Strom aus Wasserkraft. Die durchschnittliche Jahreserzeugung liegt bei rund 12,2 Millionen Kilowattstunden (kWh), die Einsparung an CO2-Emissionen gegenüber Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen beträgt rund 10.300 Tonnen pro Jahr.

Ökologische Bauweise mit Mehrwert für die Region

Bei der Einmündung des Frommbaches wurde die Langer Grund Ache mit einem Tiroler Wehr gefasst. Die rund 2,7 Kilometer lange Druckrohrleitung, die das Wasser vom Wehr bis zur Turbine im Krafthaus führt, wurde unter einer bestehenden Forststraße errichtet, um den Eingriff in den Naturraum so gering wie möglich zu halten. „Durch den Bau des Kraftwerks konnten wir auch ein lang gehegtes Infrastrukturprojekt in der Gemeinde umsetzen“, freut sich Bürgermeister Paul Sieberer. Ein neues, im Zuge der Bauarbeiten mitverlegtes Energiekabel versorgt nun auch die Almen am Langen Grund bis zur Brennhütte mit nachhaltigem Ökostrom. „Aus Sicht der Gemeinde ist das neue Kraftwerk daher in mehrfacher Hinsicht ein Gewinn“, so Sieberer.

Ökologische Begleitmaßnahmen

Begleitet wurden die Bauarbeiten von umfassenden ökologischen Maßnahmen. An der Wehranlage selbst errichteten die ÖBf eine moderne Fischauf- und abstiegshilfe, um weiterhin ein ungehindertes Durchwandern der Langer Grund Ache für aquatische Lebewesen zu ermöglichen. Besondere Rücksicht wurde beim Bau auf die Erhaltung der Ufergehölze gelegt, potenzielle Brutbäume für Vögel in den umgebenden Wäldern ausgewiesen und mit zusätzlichen Brutkästen versehen. Eigens angelegte Feuchtbiotope werten die Lebensräume für seltene Amphibien in der Region auf.

Ausbau erneuerbare Energie auf Bundesforste-Flächen

„Das Wasserkraftwerk an der Langer Grund Ache ist ein weiterer Baustein unserer Strategie zum nachhaltigen Ausbau erneuerbarer Energie“, unterstreicht Schöppl die Bedeutung des Geschäftsfeldes. Die Bundesforste-Anlagen erbringen ein jährliches Regelarbeitsvermögen von rund 300 Mio. kWh grünem Strom aus Wind- und Wasserkraft sowie Waldbiomasse, was dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von rund 80.000 Haushalten und einer CO2-Einsparung von etwa 310.000 Tonnen entspricht. „Wir leisten damit einen Beitrag zur Energiewende und haben in den letzten Jahren bereits mehr als 100 Millionen Euro in den Bereich Erneuerbare Energie investiert. Diese Investitionen werden wir bis 2025 für eine nachhaltige Energiezukunft noch einmal deutlich ausbauen. Unser Ziel ist es, bis 2025 die Energieproduktion aus Wind, Wasser und Biomasse in Richtung 400 Millionen Kilowattstunden pro Jahr zu steigern“, so Schöppl abschließend.