Daten & Fakten zum Biomasseeinsatz

26.11.2021

(Wien, 25.11.2021) – Mit allen Daten und Zahlen rund um Energieverbrauch, Klimawandel und erneuerbare Energien veröffentlicht der Österreichische Biomasse-Verband die „Basisdaten Bioenergie Österreich 2021“. Wie die Publikation verrät, hat sich Biomasse mit einem Anteil von 53 % zum wichtigsten erneuerbaren Energieträger in Österreich entwickelt. Die Raumwärme der Haushalte wird zu über 40 % aus Biomasse erzeugt. Dies beinhaltet auch biogene Fernwärme, die in etwa 2.400 dezentralen Biomasseheizwerken und 150 Holzkraftwerken erzeugt wird. Die Fernwärmeerzeugung aus Biomasse hat sich in den letzten 15 Jahren mehr als verdreifacht; schon 48 % der Fernwärme in Österreich sind biogener Natur. 

Moderne Holzheizungen reduzieren Treibhausgasemissionen und Feinstaubausstoß

661.000 Haushalte in Österreich nutzen Holzheizkessel oder Holzöfen als Hauptheizsystem. Gestärkt durch die steigenden Öl- und Gaspreise sowie Förderprogramme von Bund und Ländern steigen die Verkaufszahlen für Biomassekessel wieder. Mehr als 8.000 installierte Pelletskessel im Jahr 2020 entsprechen einer Steigerung um 20 % gegenüber dem Vorjahr. Bei Stückholz/Pellets-Kombikessel konnten die Absatzzahlen sogar um 45 % zulegen. Die Installation von mehr als 300.000 Holzzentralheizungen seit 2001 hat in Österreich zu einem Rückgang der Feinstaubemissionen um 25 % geführt. Dies liegt daran, dass moderne Biomassefeuerungen neben fossilen Heizsystemen auch alte Festbrennstoffheizungen mit hohen Emissionswerten ersetzen. Mit dem Einsatz moderner Biomasseheizungen kann der Feinstaubausstoß im Hausbrand in einem 100 % Erneuerbare Energien-Szenario um 90 % reduziert werden. 

Holzdiesel könnte Land- und Forstwirtschaft erdölfrei machen

Im Verkehr, der für 30 % des Treibhausgasausstoßes in Österreich verantwortlich ist, haben sich die Treibhausgasemissionen seit 1990 um 74 % erhöht. Grund ist der stark steigende Verbrauch von fossilen Dieselkraftstoffen, die den Treibstoffverbrauch im Straßenverkehr mit einem Anteil von fast 75 % dominieren. Biomasse bietet auch in der Mobilität Lösungen zum Ausstieg aus fossilen Energieträgern. Mit den vorhandenen Biomassepotenzialen ist der komplette Umstieg der Land- und Forstwirtschaft von fossilem Diesel auf Holzdiesel möglich. Angesichts des auch 2020 ungebrochen hohen Anfalls an Borkenkäferholz wäre dies auch eine sinnvolle Verwertungsmöglichkeit für die steigenden Mengen minderwertiger Holzsortimente aus der Forstwirtschaft. 

Holzkraftwerke stabilisieren Stromsystem

6,4 % des Stromaufkommens in Österreich basieren auf Biomasse. Aufgrund der auslaufenden Tarife nach dem Ökostromgesetz ist die Einspeisemenge von Strom aus fester Biomasse 2020 im Vergleich zu den früheren Jahren um 20 % auf etwa 1,6 TWh zurückgegangen. In Anbetracht der zunehmenden Sorgen vor einem Blackout kommt den grundlastfähigen Biomassekraftwerken und Biogasanlagen eine wichtige Funktion zu, weil sie Speicherkapazitäten reduzieren und das Stromsystem stabilisieren. Das im Sommer verabschiedete Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) soll die Stromerzeugung aus Biomasse bis 2030 um 1 TWh erhöhen. 

Neunte Auflage der Basisdaten Bioenergie

Die neunte Auflage der Basisdaten Bioenergie Österreich enthält auf 68 Seiten mehr als 80 Schaubilder und Tabellen zu Energie allgemein, Klimawandel, Forstwirtschaft, Wärme aus Biomasse, Ökostrom und Biotreibstoffen sowie zur Preisentwicklung am Energiesektor. Kurze Texte mit zusätzlichen Informationen erläutern die Abbildungen und tragen zum Verständnis bei. 

Downloads
Abbildung 2: Bioenergie hat sich zum wichtigsten erneuerbaren Energieträger in Österreich entwickelt und deckt 16 % des gesamten heimischen Energiebedarfs.
Abbildung 3: Der Anteil von Bioenergie an den erneuerbaren Energien beträgt 53 %.
Abbildung 4: Bioenergie bedeutet zu etwa 80 % Energie aus Holz. 
Abbildung 5: Elektroantriebe und Treibstoffe auf Basis biogener Ressourcen wie Holzdiesel können Emissionen im Problemsektor Straßenverkehr deutlich reduzieren. 
Abbildung 6: Der Altbestand von Allesbrennern, die seit Jahren nicht mehr verkauft werden dürfen, ist für den Großteil der Feinstaubemissionen des Hausbrandes verantwortlich. 
Abbildung 7: Mit dem Ersatz von Allesbrennern durch moderne Holzheizungen können in Verbindung mit besserer Gebäudedämmung die Emissionen um 90 % gesenkt werden.