Revitalisierung Wallsee-Mitterkirchen

17.10.2024
VERBUND/Johannes Wiedl: Karl Heinz Gruber (Geschäftsführer VHP), Achim Kaspar (Vorstand VERBUND AG), Michael Amerer (Geschäftsführer VHP)

(PA_VERBUND) – Beim Auftakt zum Projekt „Revitalisierung Wallsee-Mitterkirchen“ stellte VERBUND die ehrgeizigen Pläne am Donau-Standort zwischen Ober- und Niederösterreich vor. Bis 2030 werden die sechs alten Turbinen ausgebaut und durch neue ersetzt. Am Ende wird das Kraftwerk eine Mehrerzeugung für zusätzlich 15.000 Haushalte liefern. Die Investition beträgt rund 62 Mio. Euro.

Strom aus Wasserkraft ist die mit Abstand bedeutendste erneuerbare Energiequelle Österreichs. „Wir haben großen Respekt vor der Leistung der Ingenieur:innen in der Zeit des Wirtschaftaufschwungs im letzten Jahrhundert. Jetzt ist es an der Zeit für uns, dieses Werk fortzusetzen und die Effizienz auf ein aktuelles Niveau zu heben“, so Achim Kaspar, Vorstandsmitglied der VERBUND AG und zuständig für die Stromerzeugung. „Die Ertüchtigung und Effizienzsteigerung ist die Basis unseres Tuns bei allen unseren Anlagen. Nicht überall ist das so möglich, wie hier in Wallsee-Mitterkirchen. Genau deswegen freut uns dieser Projektauftakt besonders“, so Achim Kaspar. 

Dauerläufer an der Donau in Ober- und Niederösterreich

„Es ist einer der wesentlichen Bausteine der Energietransformation, im Rahmen von Revitalisierungen bestehender Kraftwerke Mehrerzeugungen zu heben. Weil das aber nicht ausreichen wird, ist es von entscheidender Bedeutung, parallel dazu auch Investitionen in neue Kraftwerke vorantreiben. Bei uns im VERBUND werden aktuell 1,5 Mrd. Euro in den Erzeugungsausbau der Wasserkraft investiert. Damit leisten wir einen  beachtlichen Beitrag für das Ausbauziel, bis 2030 bilanziell nur noch grünen Strom zu erzeugen“, so Michael Amerer, kaufmännischer Geschäftsführer der VERBUND Hydro GmbH.

„Die Donau ist und bleibt das Rückgrat der Stromerzeugung in Österreich. Beinahe jede 5. Kilowattstunden des Landes wird unseren Donaukraftwerken erzeugt. Entsprechend groß ist die Verantwortung, hier immer technisch up-to-date zu bleiben. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten daher kontinuierlich daran, die Effizienz und Verfügbarkeit unserer Anlagen noch weiter zu verbessern. Und dass wir damit erfolgreich sind, lässt sich hier am Beispiel Wallsee-Mitterkirchen sehr gut erkennen“, ergänzt Karl Heinz Gruber, technischer Geschäftsführer der VERBUND Hydro Power GmbH. 

Durch das geplante Modernisierungspaket erfährt das in den Jahren zwischen1965 bis 1968 errichtete Donaukraftwerk eine Erhöhung der Engpassleistung um rund 10 MW auf insgesamt 220 MW, sowie eine Steigerung der durchschnittlichen Erzeugung um rund 54 Millionen Kilowattstunden auf nahezu 1,4 Milliarden Kilowattstunden. Damit werden  zukünftig allein aus dem Kraftwerk Wallsee-Mitterkirchen 390.000 Haushalte mit heimischem erneuerbaren Strom versorgt. Die Maßnahme schließt an eine bereits laufende Überholung der elektrischen Teile der Maschinensätze, der Generatoren an. 

Zur Vorbereitung des anstehenden ersten Turbinentausches waren mühsame Taucharbeiten erforderlich, um den Bereich der Maschine durch das Setzen von Dammbalken den Maschinenbereich abdichten zu können. Erst nach der erfolgreichen Trockenlegung der ersten Maschine können in den kommenden Wochen die eigentlichen Austausch-Arbeiten beginnen. Die mehr als 100 Tonnen schweren Einzelteile der alten und neuen Turbinen werden per Schiff ab- und antransportiert. 

Der kompakte Bau des Kraftwerks erschwert die Arbeiten für das Team vor Ort. So musste am linken Donau-Ufer nahe der Schleuse eine eigene Halle für Montagearbeiten errichtet werden, da in den bestehenden Gebäuden ein geeigneter Platz für solche umfangreiche Überarbeitungen fehlt.

Wallsee-Mitterkirchen auf der Überholspur bei der Energietransformation

Am Standort Wallsee-Mitterkirchen vereinigen sich mehrere innovative Energieprojekte, die allesamt Teil der Energietransformation sind. Zum größten Batteriespeicher an der Donau, der BlueBattery mit 10 Megawatt Leistung, gesellt sich seit 2022 eine 1,7 MW Photovoltaik-Anlage. Auf der Fläche von rund 3 ha erzeugt die Anlage im Jahr so viel Strom, wie etwa 600 Haushalte verbrauchen. Auch das Betriebsgebäude selbst ist mit einer effizienten Fassaden-PV ausgestattet, die hauseigene E-Auto-Ladestation verfügt über eine besonders innovative PV-Anlage.