Mehr als 1 Million E-Bikes in Österreich

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Infrastruktur-Offensive gefordert

21.05.2021

(PA_VCÖ) – Im Vorjahr wurden in Österreich 203.515 neue Elektro-Fahrräder gekauft und damit fast 13 Mal so viele wie E-Autos und 77 Mal so viele wie E-Mopeds und E-Motorräder, macht der VCÖ aufmerksam. Insgesamt gibt es in Österreich erstmals mehr als eine Million E-Fahrräder. Elektro-Fahrräder haben ein sehr großes Potenzial Autofahrten zu ersetzen. Nötig dafür ist eine stark verbesserte Infrastruktur für den Radverkehr. Der VCÖ fordert den starken Ausbau der Rad-Infrastruktur in den Regionen und Städten sowie Radschnellwege in den Ballungsräumen.  

„Als erstes Elektrofahrzeug haben in Österreich die Elektro-Fahrräder die Millionen-Grenze überschritten. Die Elektro-Fahrräder sind – nicht nur in Österreich – die am häufigsten gekauften E-Fahrzeuge“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Zum Vergleich: Die Anzahl der E-Autos beträgt in Österreich derzeit rund 53.000.  

Der VCÖ weist darauf hin, dass Elektro-Fahrräder einen großen Beitrag leisten können, um die Klimaziele im Verkehr zu erreichen. Denn sechs von zehn Autofahrten von Österreichs Bevölkerung sind kürzer als zehn Kilometer. Eine Distanz, die mit Elektro-Fahrrädern gut zu bewältigen ist. Vor allem in den Regionen, wo es kein dichtes öffentliches Verkehrsnetz und häufig Steigungen zu bewältigen gibt, ist das Elektro-Fahrrad ein ideales Verkehrsmittel.

„Dieses große Klimaschutz-Potenzial kann aber derzeit nicht ausgeschöpft werden, weil es bei der Rad-Infrastruktur in Österreich vielerorts große Mängel gibt. Gerade im internationalen Vergleich wird sichtbar, wie groß der Aufholbedarf in Österreich ist“, betont VCÖ-Experte Schwendinger. In den Regionen fehlt oft eine sichere Radverbindung zwischen einer Siedlung und dem nächstgelegenen Ort. In den Ballungsräumen mangelt es an direkten Rad-Verbindungen vom Umland in die Städte. Und in den Städten wird auf vielen Straßen selbst den parkenden Autos mehr Platz eingeräumt als dem Radverkehr. 

Der VCÖ fordert daher eine Infrastruktur-Offensive für den Radverkehr. Neben den positiven Auswirkungen auf Gesundheit, Luftqualität, Klima und Stauvermeidung, ist ein starker Ausbau der Rad-Infrastruktur auch ein Jobmotor. Pro 100 Millionen Euro werden durch den Bau von Radwegen um rund 50 Prozent mehr Arbeitsplätze geschaffen als durch den Bau von Autobahnen.

International setzen immer mehr Ballungsräume auf Radschnellwege. Die breiten, möglichst kreuzungsfreien Radwege ermöglichen es vom Umland zeitsparend in die Stadt zu kommen. In der Region Kopenhagen wurden in den vergangenen Jahren bereits rund 200 Kilometer Radschnellwege eröffnet, bis zum Jahr 2030 wird das Netz auf 680 Kilometer ausgebaut, informiert der VCÖ. Die durchschnittliche Distanz, die hier mit dem Fahrrad gefahren wird, beträgt elf Kilometer. Ein Drittel der Pendlerinnen und Pendler der Region Kopenhagen fährt mit dem Rad zur Arbeit. 

JahrE-FahrräderE-PkwsE-Mopeds & E-Motorräder
2020203.51515.9722.632
2019170.9429.2422.452
2018149.3526.7572.130
2017120.5745.433 1.522
201686.5463.8261.352
201577.2201.677523
Quelle: VSSÖ, VCÖ 2021