Förderungen pushen 2024

13.03.2024
V. li.: Bundesinnungsmeister Manfred Denk, Elisabeth Berger vom VÖK, Michael Holter, Holter Gruppe, und Robert Schneider, Messe Wels

(PA_VÖK_gekürzt) – Im Rahmen der Webuild Energiesparmesse präsentierte Elisabeth Berger, Geschäftführerin von der Vereinigung Österreichischer Kessellieferanten (VÖK), mit Kollegen die Marktentwicklung der Branche im Vorjahr.
Nach den Ausnahmejahren 2021 und 2022 ist zwar die Branche 2023 wieder auf Vorkrisen-Niveau angelangt, verzeichnete aber im Jahresvergleich deutliche Absatzverluste.

53 % weniger Holzkessel

Ölkessel werden de facto kaum noch eingebaut – lediglich 1.400 Anlagen wurden 2023 erneuert. Stark rückläufig ist auch die Nachfrage nach Gasgeräten. In Summe wurden im Vorjahr 27.500 Gasgeräte eingebaut. Das sind um 13 %weniger als im Jahr 2022. Primär handelt es sich dabei um Gasthermen im mehrgeschossigen Wohnbau, wo es technisch nicht wirklich Alternativen gibt.
Bei Holzkessel musste sogar ein Rückgang von 53 % verkraftet werden. Diese liegen mit 14.700 Stück aber immer noch deutlich über dem Vorkrisenabsatz. Die Nachfrage bei Pelletskesseln ist im letzten Jahr aufgrund des kurzfristig hohen Pelletspreises deutlich zurückgegangen (auf rund 9.500 Stück). Die Nachfrage nach Stückholzkesseln ist hingegen gestiegen. Nach den kurzfristigen Preiseskapaden hat sich der Markt wieder stabilisiert und die Nachfrage steigt deutlich an, heißt es. Auch bei Heizungswärmepumpen ist im Vergleich zu 2022 ein Minus von 13 % zu verzeichnen, wobei die Nachfrage mit 43.400 Stück deutlich über dem Vorkrisenniveau liegt. Das größte Marktsegment sind hier mit fast 90 % Luft/Wasser-Wärmepumpen, die sich großer Beliebtheit erfreuen und im Sanierungsbereich verstärkt zum Einsatz kommen. Dadurch konnten auch der starken Rückgänge im Neubau kompensiert werden konnten.

Marktausblick 2024

Die österreichische Heizungsbranche ist gut aufgestellt, auch wenn das „Auf und Ab“ beim Energiepreis und bei der Förderung belastet, konnte man bei der Pressekonferenz hören. Hier fordern Preisschwankungen, Nachhaltigkeitsdiskussionen und unsichere Förderbedingungen ein hohes Maß an Flexibilität. „Erst können wir gar nicht schnell genug liefern und dann herrscht wieder unvermittelt völliger Stillstand“, erklärt Berger. Die Rahmenbedingungen in Österreich seien nun klar und der Zuspruch zu den Förderungen ist groß.
Die ambitionierten Reduktionsziele der EU und die steigenden Kosten für Emissionszertifikate werden den Einsatz erneuerbarer Energie und damit den Umstieg auf effiziente Heiztechnologien beschleunigen.

Stellungnahme Mst. Ing. Manfred Denk MBA,
Bundesinnungsmeister der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker

„Vor allem in der Sanierung haben Installateure volle Auftragsbücher. Gleichzeitig ist aber zu beobachten, dass der Neubau stark rückläufig ist. So verzeichnen gemäß zuletzt vorliegender Daten der KMU-Forschung Austria 61% der Betriebe im Neubau sinkende Auftragseingänge. Daher begrüßen wir die – zusätzlich zur Heizungssanierungsförderung – das entsprechende Erneuerbare Wärme-Gesetz wurde ja Ende Februar endlich kundgemacht – angekündigte Wohnbauinitiative der Bundesregierung und insbesondere auch den Handwerkerbonus NEU. Denn die Installationstechnik umfasst beinahe alle Lebensbereiche, weshalb auch Sanitär- und Lüftungstechnik besonders wichtige Funktionen des täglichen Lebens für die Menschen bereitstellten. Hier darf es keinen Rückgang geben, um für entsprechende Lebensqualität zu sorgen.“