Einbruch am Wärmepumpenmarkt

Markteinbruch 2023 Weiter Totschnig für Energiewende …

Wärmepumpen steigern ihren Marktanteil

13.03.2024
Präsident Wärmepumpe Austria Richard Freimüller WPA

(PA_Wärmepumpe Austria) – Die mit dem Angriffskrieg in der Ukraine verbundenen Energiepreisschwankungen und Versorgungsunsicherheiten läuteten 2022 die Trendwende am österreichischen Heizungsmarkt ein: Erstmals wurden mehr erneuerbare Heizsysteme installiert als Fossile. Trotz rückläufiger Bautätigkeit stieg der gesamte Heizungsabsatz 2022 auf über 110.000 Stück (exkl. leitungsgebundener Fernwärme). Fallende Energiepreise, stark gestiegene Baupreise und Zinsen und die Ankündigung höherer Förderungen ab 2024 führten zum drastischen Rückgang am Heizungsmarkt um rund 25.000 Stück im Jahr 2023.

Auf und Ab im Jahr 2023

Nachholeffekte aus dem Jahr 2022 dominierten den stabilen Absatz im ersten Halbjahr 2023. Das Scheitern des Erneuerbaren Wärme Gesetzes in seiner ursprünglichen Form, mit klaren zeitlichen Vorgaben zum Ausstieg aus fossilen Heizsystemen, führt gemeinsam mit der medialen Beschwichtigung zur Versorgungssicherheit Österreichs zu einem starken Marktrückgang im zweiten Halbjahr 2023.
Die Ankündigung der Bundesregierung einer deutlich höheren Förderung für die Heizungsumstellung auf Erneuerbare ab 2024 mit bis zu 75 % der Investitionskosten, brachte den Heizungsmarkt zum Erliegen.

Rückläufiger Neubau trifft Wärmepumpen-Branche

In den vergangen drei Jahren sank die Neubautätigkeit von 32.000 neu errichteten Gebäuden um mehr als 50 % – Tendenz: weiter fallend. Besonders stark ausgeprägt ist der Rückgang im Bereich der Ein- und Zweifamiliengebäude. Auf Grund des besonders hohen Marktanteils von Wärmepumpensystemen in dieser Gebäudekategorie fehlen 10.000 Wärmepumpensysteme im Inlandsmarkt.
Die Gründe für den rückläufigen Neubau sind vielfältig. Die allgemeine Teuerung, die gestiegenen Baupreise und Zinsen senken die Kaufkraft und die Möglichkeit der Menschen, Investitionen zu tätigen. Stark verschärfte Kreditvergaberegelungen erschweren es ihnen zusätzlich, ihr Bauvorhaben umzusetzen.

Trotz Rückgang: Wärmepumpen Nummer 1 beim Absatz

Der starke Rückgang des Gesamtmarktes im Jahr 2023 hat auch vor den Wärmepumpen nicht Halt gemacht. Wärmepumpen als absatzstärkste Heiztechnologie in Österreich wurden mit einem Rückgang von knapp 12 % auf 43.500 Heizungswärmepumpen getroffen. Zur Dekarbonisierung des österreichischen Gebäudebestands bedarf es laut der Studie „Wärmezukunft 2050“ der TU Wien und der langfristigen Renovierungsstrategie Österreichs rund 1.300.000 Wärmepumpen im Bestand. Dies würde einen konstanten jährlichen Absatz von etwa 60.000 Wärmepumpen benötigen.
Langfristig stabil bleibt der Absatz von Brauchwasser-Wärmepumpen mit über 11.500 Stück für die sichere und effiziente Bereitstellung von Warmwasser. Beide Systeme, sowohl Heizungs- als auch Brauchwasserwärmepumpen sind ein wichtiger Bestandteil unseres zukünftigen Energiesystems, laut Verband Wärmepumpe Austria.
Auch im Bereich der Großwärmepumpen konnte der Absatz um 23,7 % gesteigert werden und erreichte mit 162 Anlagen den bisher höchsten Jahresabsatz in diesem Segment.
Die rund 43.500 im Jahr 2023 neu installierten Heizungs-Wärmepumpen wurden nahezu ausschließlich für die Heizungssanierung eingesetzt. Durch den deutlich kleineren Gesamtmarkt stieg der prozentuelle Marktanteil der Wärmepumpe jedoch auf knapp über 50 %.