Mit dem Label „Energieeffizienz in der Landwirtschaft“ zeichnet Land-SchafftEnergie bayernweit besonders engagierte Betriebe für Maßnahmen in den Bereichen nachhaltige Energiebereitstellung, -effizienz und -einsparung aus. Die Auftaktveranstaltung zur Verleihung des ersten Labels in Mittelfranken fand im Rahmen einer Betriebsbesichtigung in Kooperation mit dem Verband für landwirtschaftliche Fachbildung in Bayern e.V. (VlF) statt. Rund 50 Personen folgten der Einladung, um sich über die Landwirtschaft zu informieren.
Nach der Begrüßung durch Ruth Maurer vom VlF würdigte Kurt Unger, stellvertretender Landrat im Landkreis Ansbach, die Rinderhaltung Zieher als Vorbild für die mittelfränkische Landwirtschaft. Wolfgang Kerwagen, Behördenleiter des AELF Ansbach, stellte vor dem Hintergrund des Klimawandels die Wichtigkeit von effizienter Energienutzung und -einsparung im Bereich der Landwirtschaft heraus. Der Leiter des FZD am AELF Uffenheim, Dr. Stefan Berenz, erhofft sich vom Energieeffizienz-Label eine Signalwirkung auf andere landwirtschaftli-che Betriebe. „Die Familie Zieher ist ein wahrer Energiepionier in diesem Be-reich und ein absoluter Leuchtturmbetrieb der Energiewende“, so Berenz. Weiterhin beschrieb er die beispielhafte und vorbildliche Vorgehensweise der Fami-lie: Erst wurde das Haus gedämmt, dann die Ölheizung durch eine Biomasse-heizung ersetzt. Der Ausbau der Photovoltaik erfolgte gleichzeitig mit der Um-setzung von Einsparmaßnahmen bzgl. des Stromverbrauches. Jeder könne ei-nen Beitrag leisten, den Klimawandel zu bremsen, indem zuerst möglichst viele Energieeinsparmaßnahmen umgesetzt werden. Wenn weitere Effizienzsteige-rungsmaßnahmen an die Grenzen stoßen, gilt es, den dann noch nötigen Energiebedarf möglichst aus erneuerbaren Energiequellen zu schöpfen, verdeutlichte Berenz.
Im Anschluss stellte Hermann Willfahrt, Energieberater von LandSchafftEnergie am AELF Uffenheim, den Beratungsverlauf sowie die Energieeinsparung vor und überreichte offiziell die Urkunde und das Label. Mit der Umrüstung des Be-triebes auf LED-Beleuchtung, einer Frequenzsteuerung in der Lüftungsanlage des Stalls und mit Luft-Luftwärmetauschern werden 6.259 kWh elektrischer Strom pro Jahr eingespart. Der Kombi-Biomassekessel wird mit selbst ange-bautem Miscanthus oder mit Hackschnitzeln befeuert und heizt bereits seit zehn Jahren Wohnhaus und Kälberstall. Im Bereich der Mobilität setzt die Fa-milie auf E-Bike, E-Roller und künftig auf Plugin-Hybrid.
Für Roland Zieher haben die Maßnahmen nicht nur einen ideellen Wert. Inner-halb von wenigen Jahren haben sich seinen Berechnungen nach die Investitio-nen abbezahlt und lohnen sich daher auch finanziell. Darüber hinaus hat er in zahlreiche weitere Bereiche investiert, um seinen Betrieb energietechnisch zu einem der Modernsten in der gesamten Region umzurüsten. Bei der abschlie-ßenden Führung durch das Wohnhaus, das Wirtschaftsgebäude und den Stall zeigte die Familie gemeinsam den Einsatz der Energietechnik. „Den Wert des Energiesparens erkennt man nur in der langfristigen Betrachtung – wer kurzfristig denkt, kommt nicht weiter“, erklärte Roland Zieher den Besuchern.
Sollten Sie Interesse an einer kostenlosen Beratung, einem Energiecheck oder dem Label „Energieeffizienz in der Landwirtschaft“ haben, können Sie sich direkt an das Team von LandSchafftEnergie wenden. Das bayernweit tätige Be-ratungsnetzwerk für die Energiewende im ländlichen Raum finden Sie an den Fachzentren für Diversifizierung und Strukturentwicklung der Ämter für Ernäh-rung, Landwirtschaft und Forsten oder Sie wenden sich an die Zentrale in Straubing unter 09421 300 270.
Weitere Informationen finden Sie unter www.landschafftenergie.bayern.de.