Für sozial gerechte und klimafreundliche Wirtschaft

08.04.2020
„1 Milliarde Euro fürs Klima pro Jahr“

(PA_GLOBAL 2000) – Die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 warnt davor, in Zeiten der Corona-Krise auf die Bewältigung der Klimakrise zu vergessen: „Wir dürfen nicht von einer Krise in die nächste schlittern. Sowohl bei der Corona-Krise, als auch bei der Klimakrise geht es um die Rettung von Menschenleben. Bei einem Konjunkturpakt zur Wiederbelebung der Wirtschaft nach der Krise müssen deshalb Menschen und Klimaschutz in den Mittelpunkt gestellt werden und nicht einzelne Konzerninteressen. In Österreich ist mindestens eine zusätzliche jährliche Klimaschutzmilliarde für Zukunftsinvestitionen schon für dieses Jahr notwendig. Langfristig müssen die Mittel weiter ausgebaut werden“, betont Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000.

Weg für Klimaschutzmilliarde noch 2020 freimachen

GLOBAL 2000 hat ein Konzept entwickelt, wie zusätzlich eine Milliarde Euro pro Jahr als Startschuss sinnvoll in Österreich investiert werden kann. Im aktuellen Budget der Bundesregierung für 2020 ist davon aber nur etwa ein Drittel abgebildet. Auch ein langfristiger Anstieg der Mittel in entsprechender Höhe ist für die nächsten Jahre nicht vorgesehen. Die aktuell startende Diskussion um Konjunkturpakete nach der Corona-Krise, ist die Chance, das zu ändern.

Für GLOBAL 2000 ist wichtig, dass diese Gelder nicht in das fossile Energiesystem von gestern fließen, sondern für zukunftsorientierte Investitionen eingesetzt werden. Der Ausbau von Bahn- und Busverbindungen, erneuerbarer Energie, verstärkte Aktivitäten zur Energieeinsparung, der Austausch alter Ölkessel und thermische Sanierung stärken gerade die regionale Wirtschaft. Allein die im Regierungsprogramm vorgesehene Anhebung der Sanierungsrate auf drei Prozent würde ein Investitionsvolumen von etwa zwei Mrd. Euro pro Jahr im Bausektor bewirken und zig-tausende Arbeitsplätze schaffen.

Investitionen in Klimaschutz ein wirtschaftliches Erfolgsrezept

Wichtig ist auch, dass ein Konjunkturpaket mehrjährig angelegt wird und einen steigenden Pfad von Klimaschutzinvestitionen beinhaltet. Gleichzeitig können wir damit die fossile Energierechnung reduzieren: Etwa zehn Mrd. Euro werden jährlich für fossile Energieimporte ausgegeben. Die Einsparung dieser Gelder kann die regionale Wirtschaft beleben und unsere Gesellschaft insgesamt unabhängiger und krisenfester machen. Ein Teil der Mittel muss auch für Umstrukturierungen der Wirtschaft und die Unterstützung von Beschäftigten in betroffenen Branchen bereitgestellt werden. Der Übergang in eine klimafreundliche Wirtschaft muss sozial gerecht gestaltet werden: „Kluge Investitionen in Klimaschutz sind ein wirtschaftliches Erfolgsrezept, auf das wir gerade jetzt setzten sollten. Was es braucht, sind dauerhafte Impulse zur Wiederbelebung der Wirtschaft und kein Strohfeuer. Deshalb ist es wichtig, dass mit dem Konjunkturpaket eine Initialzündung zu einer Neuausrichtung der Wirtschaft gesetzt wird, die mit einem sozial gerechten Übergang in eine klimafreundliche Wirtschaft verbunden wird. Wir brauchen zielgerichtete Investitionen, die den Menschen wirklich etwas bringen und die gleichzeitig den Klimaschutz vorantreiben“, so Wahlmüller abschließend.