Im Mittelpunkt: Novelle der Kompostverordnung

08.11.2022
1. Österreichischer Kompostkongress, Foto @Viennamotion

(PA_Kompost & Biogas Verband) – Am 3. und 4. November 2022 ging der 1. Österreichische Kompostkongress über die Bühne. Bei diesem, vom Kompost & Biogas Verband Österreich, organisierten Branchenkongress wurden den rund 250 TeilnehmerInnen aktuelle Themen aus der Kompost-Branche eindrucksvoll aufgezeigt. 

Bundesobmann Hubert Seiringer wies bereits bei der Eröffnung darauf hin, dass die Zeichen der Zukunft in vielen Bereichen auf Veränderung stehen und es werden auch auf die Kompostbranche neue Herausforderungen zukommen.

Mit diesem hochkarätigen Fachkongress bekamen Akteure aus dem Kompostsektor die Möglichkeit, zu wichtigen Fachthemen auf dem aktuellen Wissensstand zu bleiben.

Im Rahmen des Kongresses wurden hochkarätige Vorträge zu den Themen Recht, Qualitätssicherung, Stand der Technik, Technologien für die Störstoffentfrachtung und kombinierten Abfallvergärung, Verbesserungen in der Sammlung und Behandlung, sowie der Status biologisch abbaubarer Wertstoffe präsentiert. 22 Fachaussteller der Kompostbranche begleiteten den Kongress.

Vizepräsident Ing. Lorenz Mayr von der LK NÖ, Frau Mag.a Maria Amon vom BMK und Bundeskoordinator Johann Mayr von der ARGE AWV zeigten sich begeistert von dieser Veranstaltung.

Die Novelle der Kompostverordnung – ein Meilenstein für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft

Nach 20 Jahren ist die Kompostverordnung in die Jahre gekommen und muss novelliert werden. Frau Mag. Maria Amon (BMK) gewährte den BesucherInnen des Kongresses Einblicke in die neue Verordnung. Rechtliche Neuerungen stellen immer auch besondere Herausforderungen dar. Dies trifft vor allem für unsere Tätigkeit als Interessensvertretung zu. 

Neben der Novellierung der KVO wird derzeit auch der Stand der Technik der Kompostierung aktualisiert. Wesentliche Schwerpunkte umfassten die technischen und betrieblichen Voraussetzungen zur Einhaltung der rechtlichen und biologischen Mindestanforderungen für eine emissionsarme Prozessführung mit dem Ziel einer hohen Kompostqualität.

Im Zuge des Kongresses wurde aufgezeigt, dass Nährstoffressourcen in Zukunft enorm an Bedeutung gewinnen werden. Kurze Transportwege nach der getrennten Sammlung, professionelle Verarbeitung in qualitätsgesicherten Anlagen mit geringem Energiebedarf bzw. mit zusätzlicher Energieproduktion und sachgerechte Anwendung von Komposten zur Düngung und Bodenverbesserung sind die beste Voraussetzung um Antworten auf relevante, ökologische Themen wie Biodiversität, Bodenfruchtbarkeit und Schutz der Böden gegen Erosion und Humusabbau zu geben.

Weitere aktuelle Schwerpunkte waren der Aktionsplan gegen Mikroplastik und zahlreiche Projekte zum Thema Störstoffe.

Einblicke in die best-practice Kompostanlage Kaninghof

Am zweiten Tag des Kongresses wurden Technologien zur Störstoffentfrachtung, Vergärung und Kompostierung von führenden Anbietern aus der Brache vorgestellt. Nach einem intensiven fachlichen Austausch gab es die Möglichkeit die Kompostanlage der Seiringer Umweltservice GmbH zu besichtigen. Die 80 TeilnehmerInnen bekamen dabei eine guten Einblick in die Praxis der Kompostierung. Zudem wurden ergänzend zu den Technologiepräsentationen innovative Konzepte der Störstoffentfrachtung im praktischen Einsatz gezeigt.

Der diesjährige Kongress bot allen TeilnehmerInnen die Gelegenheit sich einzubringen und natürlich auch einen hervorragenden Rahmen zum Gedankenaustausch und Netzwerken. Besonderes freuten wir uns über das rege Interesse aus vielen unterschiedlichen Wirtschaftszweigen.