Nur 12 % wissen über Fördermöglichkeiten

26.05.2021

(PA_GLOBAL 2000) – Eine im Auftrag der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 durchgeführte Umfrage von INTEGRAL zeigt großes Interesse der Österreicher*innen am Thema klimafreundliches Heizen.

„Unsere Umfrage zeigt, dass klimafreundliches Heizen für die Österreicher*innen ein wichtiges Thema ist. Der Aufklärungsbedarf über Fördermöglichkeiten ist jedoch extrem groß, zumal die Angebote – sofern bekannt – sehr positiv bewertet werden. Über den Klimaschutz hinaus sollte für die Bevölkerung der persönliche Nutzen erkennbar sein, um die Motivation für Sanierungen zu erhöhen“, so Sandra Cerny Studienleiterin von INTEGRAL.

„Bessere Informationen über die vorhandenen Fördermöglichkeiten können ein wichtiger Motivator für viele sein, sich für thermische Sanierung und den Heizkesseltausch zu erwärmen. Die Bevölkerung sollte stärker über die Vorteile aufgeklärt werden, damit das große Vorhaben gelingen kann, unsere Gebäude bis 2040 klimafit zu machen“, ergänzt Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000.

Umfrage: Zwei Drittel schlecht über Fördermöglichkeiten informiert, nur 12 Prozent kennen die Förderung des Bundes

Die Umfrage ergibt, dass klimafreundliches Heizen für 80 Prozent der Österreicher*innen ein wichtiges Thema ist. Gleichzeitig fühlen sich zwei Drittel schlecht über Fördermöglichkeiten informiert. Nur 12 Prozent kennen die Förderung der Bundesregierung, den Bundessanierungsscheck.

Gleichzeitig zeigt die Umfrage, dass 37 Prozent der Bevölkerung in den nächsten drei Jahren irgendeine Form der Sanierung überlegen. Am häufigsten werden der Fenstertausch (20 %) und die Heizkesselerneuerung (19%) genannt. Die stärkste Motivation zur Sanierung ist die Kostenesparnis (60 %), gefolgt von klimaschonenderer Energienutzung (42 %) und wohligerer Wärme im Winter (37 %).

Auf die Frage, was die Motivation steigern könnte, werden am häufigsten höhere Förderungen (41 %), steuerliche Vorteile (28 %) und mehr Information und Aufklärung über Förderungen (24 %) genannt. Die Auswirkungen von Corona auf das Sanierungsgeschehen heben sich in Summe auf: 6 Prozent geben an, dass die Corona-Krise die Sanierungsabsicht befördert hat, 7 Prozent geben an, wegen Corona nicht sanieren zu wollen.

Mutige Klimaschutzpolitik gefordert: 75 Prozent für Erneuerbaren-Gebot

Rückenwind gibt es auch für ambitionierte Klimapolitik im Bereich Heizen und Sanieren: 8 von 10 Befragten befürworten ein Verbot von fossilen Heizungen im Neubau, 79 Prozent wünschen sich eine schrittweise Etablierung des Plusenergiestandards (Gebäude produziert mehr Energie als es verbraucht) und 75 Prozent fordern ein Erneuerbaren-Gebot, das sicherstellt, dass beim Heizungstausch fossile gegen erneuerbare Heizungen getauscht werden. Ebenso sind jeweils 75 Prozent für einen verbindlichen Ausstiegsplan aus Erdgas und für eine Verpflichtung der Fernwärmeanbieter, auf erneuerbare Energien umzusteigen.

Mieter*innen wurden gesondert befragt und auch sie wünschen sich eine ambitionierte Klimapolitik. 75 Prozent sind dafür, dass Vermieter*innen verpflichtet werden, Gebäude thermisch zu sanieren. 78 Prozent würden gerne in einem Plusenergiehaus wohnen. Eine höhere Zahlungsbereitschaft ist nach einer Sanierung bei 48 Prozent der Befragten gegeben.

„Die Bevölkerung wünscht sich mit großer Mehrheit eine mutige Klimaschutzpolitik, die die Energiewende im Bereich Heizen und Sanieren vorantreibt. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler ist nun gefordert, gemeinsam mit den Bundesländern rasch die angekündigte Wärmestrategie auf den Weg zu bringen und ein Erneuerbaren-Wärmegesetz auszuarbeiten, das den Umstieg auf erneuerbare Energie regelt“, so Wahlmüller.

Methodischer Hinweis: Die Ergebnisse stammen aus einer INTEGRAL-Erhebung im Auftrag von GLOBAL 2000. Von 13.-28. April 2021 wurden im Rahmen einer Online-Befragung n=1.000 Personen repräsentativ für die österreichische Bevölkerung zwischen 18 und 69 Jahren befragt.

Den Link zu den Studienergebnissen finden Sie hier.