Rosenstatter: Borkenkäfer als Herausforderung

06.05.2021

(PA_Waldverband) – Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) hat heute die Holzeinschlagsmeldung (HEM) für das Jahr 2020 veröffentlicht. Laut dieser wurden im vergangenen Jahr rund 16,80 Millionen Erntefestmeter (Efm) Holz genutzt. Der Holzeinschlag fiel im Pandemiejahr damit um 11,2 % geringer aus als im Jahr 2019. Mit knapp 9 Mio. Efm (53 % am Gesamteinschlag) liegt der Klimawandel bedingte Schadholzanteil um 38 % über dem 10-jährigen Durchschnitt. 

Marktkonforme Holzbereitstellung

Das vergangene Jahr war von einem historisch tiefen Rundholzpreis geprägt. Dieser wiederum war Ergebnis eines Klimawandel bedingten Überangebotes an Rundholz durch Stürme und Borkenkäferbefall in Mitteleuropa. Die Preissignale im Herbst waren außerdem zu gering, um zu einer stärkeren Holznutzung zu motivieren.

„Die Kleinwaldbesitzerinnen und Kleinwaldbesitzer waren auch im Pandemiejahr die wichtigsten Holzlieferanten für die Holz verarbeitende Industrie. Rund 55 % des Gesamteinschlages des geernteten Holzes stammen von den Waldbauernfamilien“, weist Ök.-Rat Rudolf Rosenstatter, Obmann Waldverband Österreich, auf die Bedeutung dieser Waldbesitzer-Gruppe hin.

Konjunkturausblick stimmt optimistisch

„Wenn die positiven Auswirkungen der starken Nachfrage nach Bauholz auch beim Waldbesitzer ankommen, ist mit einer starken Einschlagssaison 2021/22 zu rechnen“, sieht Rosenstatter optimistisch in die Zukunft. „Jetzt müssen wir aber vor allem auch schneller sein als die Borkenkäfer. Der aufnahmefähige Markt spielt uns bei der umsichtigen Borkenkäferprävention in die Hände. Forstschutzmaßnahmen wie regelmäßige Kontrollen, rasche Nutzungen der frisch befallenen Bäume sind wichtige Investitionen in den eigenen Wald und liefern den begehrten Baustoff“, bricht Rosenstatter eine Lanze für verstärkte Borkenkäfervorsorgemaßnahmen zum Vorteil für die Forstwirtschaft und Holz verarbeitende Industrie abschließend.