Österreich hinkt hinterher

22.06.2023

(PA_proPellets) – Ohne Wärmewende keine Energiewende, ohne Energiewende keine Klimawende – der Branchenverband proPellets Austria und die vier oberösterreichischen Leitbetriebe Fröling, Hargassner, ÖkoFEN und Windhager fordern von der Bundesregierung mehr Tempo bei den noch ausstehenden Energie-Gesetzen, allen voran beim Erneuerbaren-Wärme-Gesetz. Österreich hinkt im Vergleich zu den Nachbarländern hinterher: Die deutsche Ampelkoalition hat sich jüngst und nach heftigen Debatten auf das Gebäude-Energie-Gesetz geeinigt und die Schweizer Bevölkerung hat erst vergangenen Sonntag mit knapp 60 Prozent für den Weg ihres Lands in die Klimaneutralität gestimmt.

proPellets Austria und die vier oberösterreichischen Leitbetriebe Fröling, Hargassner, ÖkoFEN und Windhager fordern eine sofortige Verabschiedung des Erneuerbaren-Wärme-Gesetzes (EWG) von der österreichischen Bundesregierung. Ohne eine Energiewende kann keine Klimawende erreicht werden, und Österreich bleibt im Vergleich zu seinen Nachbarländern zurück. Das EWG ebnet den Weg Österreich unabhängig von Energieimporten zu machen. 

Immer mehr Menschen in Österreich sind für eine rasche Energiewende. Die österreichische Wirtschaft ist bereit dafür. Wir brauchen aber dringend auch die rechtlichen Rahmenbedingungen, sagt Christian Rakos, Geschäftsführer von proPellets Austria. 

Die vier Unternehmen, die zusammen 3.800 Mitarbeiter beschäftigen und jährlich rund 1,5 Milliarden Euro erwirtschaften, spüren die Auswirkungen der energiepolitischen Debatte. Sie fordern Rechtssicherheit für den schrittweisen Umstieg auf erneuerbare Energien. Stefan Gubi, Geschäftsführer von Windhager, betont: Die Wärme- und Energiewende hat das Potenzial, ein Export-Schlager ‚Made in Austria‘ zu werden.

Herbert Ortner, Gründer und Geschäftsführer von ÖkoFEN, betont die Notwendigkeit einer langfristig planbaren Marktentwicklung, um die Technologieführerschaft in der Herstellung von hoch effizienten und emissionsarmen Heizungen zu sichern. Markus Hargassner, Geschäftsführer von Hargassner, unterstreicht die Bedeutung einer gesetzlich verankerten Pelletbevorratung für eine sichere Brennstoffversorgung. Gerhard Schöfberger, Prokurist von Fröling, betont die langfristigen Vorteile des EWG für Haushalte und die Volkswirtschaft insgesamt.

Das EWG, das bereits in mehr als 130 Gesprächen zwischen dem Bund und den Bundesländern verhandelt wurde, regelt den Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe für die Raumwärme- und Warmwasserversorgung. Der aktuelle Entwurf sieht vor, dass bis 2035 alle Ölheizungen schrittweise durch erneuerbare Energieheizungen oder Fernwärme ersetzt werden sollen.

Die heimische Wirtschaft und die Haushalte brauchen klare Rahmenbedingungen. Die Umstrukturierung der Wärmeversorgung ist eine äußerst dringliche Aufgabe, die nicht weiter aufgeschoben werden darf, sagt Christian Rakos. 

Um der steigenden Nachfrage nach erneuerbaren Energien gerecht zu werden, plant die Pelletbranche bis 2024 rund 250 Millionen Euro in den Neu- und Ausbau der heimischen Pellet-Produktionsstandorte zu investieren. Ein zusätzlicher Vorschlag von proPellets ist die Einführung einer Pflicht zur Pellet-Bevorratung für alle Unternehmen, die Pellets in Österreich in Umlauf bringen. Diese gesetzliche Reserve kann im Krisenfall freigegeben werden und trägt zur Versorgung Österreichs mit erneuerbarer Energie bei.