Gemeinsame Informationsoffensive

18.01.2024
V.l.n.r.: Anton Berger (Steirischer Landesinnungsmeister der Installateure), Ursula Lackner (Steirische Landesrätin für Klima und Umwelt), Robert Kanduth (Obmann Verband Austria Solar)

(PA_Austria_Solar) – Um dem Klimawandel und seinen Folgen entgegenzuwirken und die gefährliche Abhängigkeit von Öl und Gas zu beenden, setzt das Land Steiermark seit Jahren einen besonderen Schwerpunkt auf den Heizungstausch. Ein wichtiger Bestandteil davon: Die Nutzung der Sonnenenergie – nicht nur für die Stromerzeugung, sondern auch für die Wärmegewinnung. Um den Solarausbau noch weiter voranzutreiben, starten das Land Steiermark, die steirischen Installateure und der Verband Austria Solar nun eine neue Informationsoffensive.

Bereits 2023 hat Ursula Lackner, Landesrätin für Klimaschutz und Umwelt, die Förderung für Solarthermie-Kollektorflächen auf 300 Euro pro Quadratmeter verdoppelt. Denn die positiven Auswirkungen des Solar-Ausbaus liegen auf der Hand: So sind sie nicht nur ein wichtiger Baustein der notwendigen Wärmewende, sondern im Vergleich zu anderen Technologien liegen auch 75 Prozent der Wertschöpfung, die eine Investition auslöst, in Österreich. „Damit leisten wir mit dem Sonnenkraftausbau auch einen wichtigen Beitrag für zukunftssichere Arbeitsplätze in Österreich“, so Lackner.

Solarthermie und Photovoltaik: Der Paarlauf führt zum Erfolg

Während für die Stromerzeugung aus Sonnenenergie die Photovoltaik die Technologie der Zukunft ist, ist es für das Heizen und die Warmwasseraufbereitung die Solarthermie. Ihr Vorteil: Sie ist günstiger, effizienter und spart mehr CO2. Der Energieertrag pro Quadratmeter Modulfläche ist bis zu drei Mal so groß, der CO2-Einsparungseffekt mehr als doppelt so stark ausgeprägt. „Mit Solarwärme lässt sich die Warmwasserbereitung und Heizung so günstig wie mit keinem anderen Energieträger bereitstellen“, führen Lackner, Berger und Kanduth aus. Neben der Förderung des Landes mit 300 Euro pro Quadratmeter (maximal 20 m²) steht zusätzlich der bundesweite 2.500 Euro “Raus- aus Öl und Gas”-Solarbonus zur Verfügung. Ebenso stellen einige Gemeinden nochmals weitere Förderanreize zur Seite.

Webseite als Informationsplattform

Neben der aktiven Einbindung regionaler Installateurbetriebe wird unter www.doppeltsolar.at eine neue, zentrale Informationsplattform eingerichtet, die interessierte Steirerinnen und Steirer mit allen wichtigen Informationen versorgt. Natürlich steht auch weiterhin die bereits bewährte Energieberatung des Landes für Fragen aller Art zur Verfügung.

Zahlen & Fakten

Berechnungsbeispiel Heizungstausch

Installation einer thermischen Solaranlage für Warmwasser und Heizung im Zuge des Tausches einer Ölheizung durch eine Pelletheizung oder Wärmepumpenanlage, bei vorhandenem Hygiene-Schichtspeicher:

Investitionskosten thermische Solaranlage 12 m2 Kollektorfläche9.500 Euro
Kosten abzgl. Förderung Land Stmk., Bund (KPC), Gemeinde3.000 Euro
Jährlicher Ertrag der Solaranlage 5.400 kWh x 16,3 Cent/kWh1)881 Euro
Amortisationszeit der Solaranlage3,4 Jahre
CO2-Einsparung pro Jahr (720 Liter Heizöl EL) 2)1.944 kg
  1. Berechnung inkl. MWSt, Stand 1.1.2024, Heizöl EL: 1,224 Euro pro Liter
  2. Jahresnutzungsgrad Ölkessel 75 Prozent

Berechnungsbeispiel Warmwasser

Installation einer thermischen Solaranlage für Warmwasser im Zuge des Tausches einer Ölheizung durch eine Pelletsheizung oder Wärmepumpenanlage:

Investitionskosten thermische Solaranlage 6 m2 Kollektorfläche7.000 Euro
Kosten abzgl. Förderung Land Stmk., Bund (KPC), Gemeinde2.300 Euro
Jährlicher Ertrag der Solaranlage 2.700 kWh x 16,3 Cent/kWh3)440 Euro
Amortisationszeit der Solaranlage5,2 Jahre
CO2-Einsparung pro Jahr (360 Liter Heizöl EL) 4)972 kg
  • Berechnung inkl. MWSt, Stand 1.1.2024, Heizöl EL: 1,224 Euro pro Liter
  • Jahresnutzungsgrad Ölkessel 75 Prozent

Vergleich Solarthermie – Photovoltaik

Effizienz: Die Energie die auf die eine Solaranlage pro m2 jährlich trifft beträgt rund 900 – 1.000 kWh/kWp, multipliziert mit dem Wirkungsgrad ergibt sich(laut Angabe von PV-Projektentwicklern) bei PV-Module ca 150 – 167 kWh/m² Jahresertrag. Bei der Solarthermie- ist ein Jahresertrag von ca. 350 – 450 kWh/m² seit Jahren der Praxiswert für die Auslegung von Solarwärmeanlagen, d.h. das Verhältnis zu PV beträgt im Schnitt 2,5 – im günstigsten Fall insbesondere bei größeren Anlagen 3,0.

CO₂-Einsparungseffekt:

  • Der CO₂-Einsparungseffekt bei Solarthermie wurde über den Vergleich von erzeugter Wärme zum durchschnittlichen österreichischen Fernwärmemix berechnet, da dies in Österreich eine weit verbreitete Form der Gebäudeheizung darstellt. Umgelegt auf den Quadratmeter Dachfläche ergab der CO₂-Einsparungseffekt von Solarthermie etwa 78 kg CO₂ pro m² und Jahr.
  • Der CO₂-Einsparungseffekt bei Photovoltaik wurde über den Vergleich von erzeugtem Grünstrom zum durchschnittlichen österreichischen Energiemix berechnet. Umgelegt auf den Quadratmeter Dachfläche ergab der CO₂-Einsparungseffekt von PV-Anlagen etwa 33 kg CO₂ pro m² und Jahr.

Übersicht zu den Solarwärme-Förderungen in Österreich