Am 30. August Jubiläumsfeier

29.04.2025
BIOSOLAR WVG Unterrabnitz

(PA_BIOSOLAR_WVG_Unterrabnitz) – „Umso wichtiger ist es, die benötigte Energie nachhaltig und erneuerbar zu erzeugen und eine möglichst große Energieunabhängigkeit zu schaffen“, heißt es im Leitbild für das Mittelburgenland von 2023. Das haben Josef Lang, der damalige und derzeitige Obmann der BIOSOLAR WVG Unterrabnitz, und der seinerzeitige Bürgermeister Wilhelm Heißenberger bereits vor 30 Jahren erkannt. In einer gegenseitig anerkennenden Teamarbeit schufen sie ab 1993 die Voraussetzungen, um die BewohnerInnen von Unterrabnitz mit umweltfreundlicher Energie auszustatten. Diese sollte mit Hilfe eines Heizwerkes auf Basis von Holz-Hackschnitzel – ist doch der Hotter (Gemeindegebiet) von Unterrabnitz zu mehr als 50% mit Wald bedeckt – produziert werden. Kontakte zum Beratungspartner Agrar Plus (vertreten durch Rudi Schermann) führten zur professionellen Umsetzung einer Idee samt Strukturierung dieses Umweltprojektes. “Der mit profundem Wissen und Erfahrung bei der Errichtung von Biomasse-Anlagen ausgestattete Ing. Leo Riebenbauer setzte als Planer weitere wichtige Schritte, die für den Bau des Heizwerkes notwendig waren”, schildert Lang. 

Um an die richtigen Förderstellen zu kommen, war Landesrat Paul Rittsteuer eine unentbehrliche Hilfe. Gemeinsam mit Ing. Heisz konnte ein 50%iges nicht rückzahlbares Fördervolumen auf die Beine gestellt werden. Für weitere 25% Fremdfinanzierung zeichnete die Raiffeisenbank Unterrabnitz verantwortlich, die vertrauensvoll auf die Idee und die Personen der Gründergeneration setzte. Die restlichen 25% erfolgten durch Eigen-Aufbringung der gewonnenen 45 Mitglieder. Das finanzielle Gesamtvolumen der Anlage betrug 16 Mio. Schilling – etwa 2,28 Mio. Euro. 

Eine Chronologie

1994: Die Gründungsversammlung am 18. 12. 1994 bewirkte den offiziellen Eintritt in das Genossenschaftsregister unter dem Namen BIOSOLAR, nun BIOSOLAR WVG (Wärmeversorgungsgenossenschaft) Unterrabnitz. 

In kürzester Zeit erfolgte der Ankauf des Bauplatzes – die elektronisch, technische Ausrüstung durch die Fa. CTP und 2 Pufferspeicher mit einem 5-Schicht-Ladesystem und einem Volumen von insgesamt 58.000 Liter Wasser komplettierten die Heizanlage. 

Die Produktion von Wärme und Warmwasser erfolgt durch einen 650 kW-Binder Heizkessel aus der Steiermark, der notfalls fast 1.000 kW produzieren kann. 

1995: Bei unwirtlichen Wetterbedingungen konnten über 4 km Rohrleitungen verlegt werden, sodass bereits am 8. 11. 1995 zum 1. Mal die Heizung eingeschaltet wurde. 

Die offizielle Inbetriebnahme der BIOSOLAR – Fernwärme erfolgte am 26. 11. 1995 im Beisein von LH Karl Stix und LR Paul Rittsteuer. 

Es enstand die Idee, auch die Sonnenkraft zu nutzen, was alsbald verwirklicht wurde. Zur Steigerung der Wärme-Produktion installierte die Fa. Krautsack aus Kemeten insgesamt 477 m2 Sonnenkraft-Kollektoren, die am 26. 2. 1996 in Betrieb gingen. So unterstützte insgesamt 28 Jahre bis 2024 eines der damals größten Sonnendächer Österreichs die aufgrund der steigenden Mitgliederanzahl immer mehr erforderliche Wärme-Produktion .

Mittlerweile – nach 30 Betriebsjahren – ist die Zahl der Abnehmer von 45 auf 100 Abnehmern gestiegen. Die technische Erweiterung umfasst einen 500 kW Binder Kessel und eine neue 541 m2 Sonnenkollektoren-Anlage der Fa. Gasokol.

Am 30. August ab 10 Uhr erfolgt das 30-jährige Jubiläum in der BIOSOLAR Halle in Unterrabnitz/Mittelburgenland, zu dem alle Interessenten herzlich eingeladen sind.