(PA_Land NÖ) – „Seit 2005 wurden die Kohlendioxid-Emissionen um gleich 25 Prozent reduziert, während 40 Prozent des gesamten österreichischen Wind- und Sonnenstroms in Niederösterreich erzeugt werden. Damit ist Niederösterreich das Bundesland mit der größten Kohlendioxid-Einsparung und mit dem meisten Ökostrom. Diesen Weg gehen wir weiter – um das Klima zu schützen und um die Energieunabhängigkeit voranzutreiben,“ so LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf.
Gerade bei der Windkraft ist Niederösterreich Spitzenreiter, jedes zweite Windrad Österreichs steht in Niederösterreich. Aktuell erarbeitet ein Expertenteam an der Überarbeitung der bestehenden Wind-Zonierung, um Standorte für 250 zusätzliche Windräder auszuweisen. Das Ergebnis wird noch 2023 erwartet. Um Gemeinden zu unterstützen, informierten LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, NÖ Gemeindebundpräsident Johannes Pressl und Herbert Greisberger, Geschäftsführer der Energie- und Umweltagentur (eNu), rund 150 Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter über den aktuellen Stand sowie über Umsetzungsvarianten. In einem ersten Schritt werden vor allem bestehende Zonen arrondiert und erweitert.
„Rund 770 Windräder mit fast 1.900 Megawatt Leistung stehen in Niederösterreich bereits, das entspricht 52 Prozent der gesamten österreichischen Windkraftleistung. Aktuell sind rund 200 weitere Windräder im Bau, im Verfahren oder in Planung“, so Pernkopf. Auch bestehende Windräder werden modernisiert, um maximale Leistung und Effizienz zu erbringen. „Modernisierte Windräder erbringen heute das Doppelte oder Dreifache der bisherigen Leistung, daher haben wir solche Repoweringverfahren massiv erleichtert“, meint Pernkopf. So werden 300 bis 400 Megawatt mehr Windstrom erzeugt, ohne neue Windräder zu errichten.
„Wir in den Gemeinden wollen die Energiewende und wir brauchen die Energiewende dringend. Das kann aber nur unter Mitbestimmung der Gemeinden und mit der Beteiligung der Bevölkerung funktionieren“, so NÖ Gemeindebundpräsident Pressl, der den Ausbau der erneuerbaren Energien in den Gemeinden weiter forcieren will.
„Die Energiewende findet in Niederösterreich statt. Die Entwicklung der Windenergie unterstreicht den überdurchschnittlichen Beitrag Niederösterreichs, denn die aktuelle Stromproduktion von 4.300 Gigawattstunden aus Windkraft wird im Jahr 2035 bereits rund 12.000 Gigawattstunden betragen“, erklärt eNu-Geschäftsführer Herbert Greisberger. Das Interesse an Beteiligungsmodellen für erneuerbare Energien steigt generell. Mehr als 70 Gemeinden haben Sonnenkraftwerk-Projekte, bei denen die Bürgerinnen und Bürger sich an Photovoltaik-Anlagen beteiligen. „Und darüber hinaus gibt es bereits über 150 Energiegemeinschaften in Niederösterreich. Dabei können Bürger erstmals saubere Energie über Grundstücksgrenzen hinweg gemeinschaftlich produzieren, speichern, verbrauchen und auch verkaufen“, führt Greisberger aus.
2023 ist das Rekordjahr für erneuerbare Energien in Niederösterreich. „Zusätzlich zu den Windrädern erwarten wir heuer 15.000 neue PV-Anlagen und 20 Biomasse-Anlagen. In den nächsten Jahren verdreifachen wir die erneuerbare Stromproduktion in Niederösterreich, von aktuell rund 5.000 GWh auf 15.000 GWh Strom. Also zusätzliche 10.000 GWh, das entspricht dem Strombedarf der ganzen Steiermark, der neu gebaut wird“, so Pernkopf. Die PV-Anlagen werden vor allem auf Dächern, Parkplätzen, Betrieben und Lagerhallen errichtet, um nicht fruchtbare Böden zu verbrauchen. Dies sichert eine neue Förderung für PV-Anlagen auf Parkplätzen.