15 % weniger Spritverbrauch bringt …

Großer Run auf PV-Förderung Weiter 30 Jahre Fronius Solar Energy

... Entlastung von 1 Mrd. Euro/Jahr

23.06.2022

(PA_VCÖ) – Pro Kopf wurden zuletzt rund 360 Liter Diesel und Benzin von Österreichs Haushalten getankt, das waren um rund 50 Liter weniger als im Jahr 2000, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Deutlich unter dem Österreich-Schnitt liegt dank des dichten Öffentlichen Verkehrsnetzes der Spritverbrauch der Wiener Haushalte. Angesichts der Teuerung und der sich verschärfenden Klimakrise, fordert die Mobilitätsorganisation VCÖ verstärkte Maßnahmen zur Reduktion des Spritverbrauchs. Sinkt der Durchschnittsverbrauch der Autos von Österreichs Haushalten um nur einen Liter pro 100 Kilometer bringt das bei aktuellen Spritpreisen in Summe eine Entlastung von einer Milliarde Euro, macht der VCÖ aufmerksam.
 
Rund 3,2 Milliarden Liter Benzin und Diesel flossen im Vorjahr in die Tanks der Pkw von Österreichs Haushalten, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Das waren um rund 100 Millionen Liter weniger als im Jahr 2000 von Österreichs Haushalten getankt wurde. Die Statistik Austria hat zuletzt zwischen Juni 2019 und Mitte Juni 2020 eine Mikrozensus Erhebung gemacht. In diesem Zeitraum wurden 3,3 Milliarden Liter Sprit getankt. Pro Kopf betrug in Österreich im Jahr 2021 der Spritverbrauch rund 360 Liter, im Jahr 2000 waren es im Schnitt noch 410 Liter pro Kopf, informiert der VCÖ. 
 
Zwischen den Bundesländern sind die Unterschiede groß. In Wien ist der Pro-Kopf-Verbrauch am niedrigsten. Im Erhebungszeitraum des Mikrozensus wurden in Wien pro Kopf 220 Liter Benzin und Diesel getankt, Vorarlberg wies mit 320 Litern pro Einwohnerin und Einwohner den zweitniedrigsten Wert auf. „Ein dichteres öffentliches Verkehrsnetz, weniger Zersiedelung und in Vorarlberg ein hoher Radverkehrsanteil ermöglichen es der Bevölkerung, viele Alltagswege autofrei zurückzulegen und damit kostengünstiger mobil zu sein“, betont VCÖ-Expertin Lina Mosshammer. Im Burgenland und in Niederösterreich war der Pro-Kopf-Verbrauch mit 470 bzw. 460 Liter am höchsten. Neben Wien ging auch in Vorarlberg, Salzburg und der Steiermark der Pro-Kopf-Spritverbrauch gegenüber dem Jahr 2000 zurück. 
 
„Ein hoher Spritverbrauch befeuert sowohl die Teuerung als auch die Klimakrise. Maßnahmen, die den Spritverbrauch reduzieren, entlasten die Bevölkerung, reduzieren die Mobilitätskosten und helfen zusätzlich, den viel zu hohen CO2-Ausstoß des Verkehrs zu verringern“, betont VCÖ-Expertin Lina Mosshammer. Sinkt der Spritverbrauch der Pkw von Österreichs Haushalten von derzeit durchschnittlich 6,5 Liter pro 100 Kilometer um nur einen Liter, dann verringern sich allein dadurch für die privaten Haushalte die jährlichen Spritkosten bei aktuellen Preisen in Summe um eine Milliarde Euro, verdeutlicht der VCÖ. Zusatznutzen: Es wird damit der CO2-Ausstoß um fast 1,3 Millionen Tonnen pro Jahr reduziert. Zusätzlich gibt es Einsparungspotenzial durch Verlagerung von Fahrten auf öffentliche Verkehrsmittel und auch das Fahrrad. Immerhin sind in Österreich vier von zehn Autofahrten kürzer als fünf Kilometer. Auch Fahrgemeinschaften reduzieren Fahrten und damit Spritverbrauch und Spritkosten. 
 
Der VCÖ fordert eine Spritsparkampagne an der sich alle politischen Ebenen, von der Bundesregierung über die Bundesländer bis hin zu den Städten und Gemeinden und auch Unternehmen beteiligen. „Sie alle können Maßnahmen umsetzen, die es den Menschen erleichtern, den Spritverbrauch zu verringern“, erklärt VCÖ-Expertin Mosshammer. 
 
Die Bundesregierung kann vorrübergehend das Tempolimit auf Autobahnen und Schnellstraßen auf 100 Kilometer pro Stunde reduzieren und auf Freilandstraßen auf 80 km/h. Der VCÖ schlägt vor, dies testweise für ein halbes Jahr umzusetzen und danach die Wirkung zu evaluieren. Die Bundesländer sind für den regionalen Öffentlichen Verkehr zuständig und können dort, wo das Angebot mangelhaft ist, vor allem im Busbereich rasch zusätzliche Verbindungen anbieten. Auch sichere Radwege, insbesondere von Siedlungen in den nächstgelegenen Ort und zum nächstgelegenen Bahnhof, unterstützen die Bevölkerung, kostengünstiger mobil zu sein.
 
Gemeinden und Städte können durch Verkehrsberuhigung und mehr Platz fürs Gehen und Radfahren helfen, die Spritkosten zu sparen. Unternehmen können mit Öffi-Jobtickets, Jobräder oder anderen Maßnahmen des betrieblichen Mobilitätsmanagements ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen, klimaverträglich und günstiger zur Arbeit zu kommen. 
 
Als Einzelperson kann sowohl durch das Mobilitätsverhalten insgesamt als auch beim Autofahren mit einem spritsparenden Fahrstil der Verbrauch und damit die Spritkosten deutlich reduziert werden. Der VCÖ hat dafür Spritspartipps auf seiner Website unter http://www.vcoe.at zusammengestellt.