Laut Studie sind Energie-Importe dennoch notwendig

13.12.2019
„Laut unserer Studie könnte die Industrie mit dem in Österreich bestehenden Potenzial an erneuerbarer Energie vollständig versorgt werden“, erklärt Roman Geyer (AIT Center for Energy)

(PA_FH Burgenland) Für Roman Geyer, Research Engineer am Center for Energy des AIT Austrian Institute of Technology, brachte sein Start ins Masterstudium Energie- und Umweltmanagement an der FH Burgenland auch eine neue berufliche Herausforderung. Für den Klima- und Energiefonds arbeitete er als Projektleiter am AIT Center for Energy eine Studie aus, die noch Monate nach der ersten Veröffentlichung für reges Medieninteresse sorgt. „Laut unserer Studie könnte die Industrie mit dem in Österreich bestehenden Potenzial an erneuerbarer Energie vollständig versorgt werden“, erklärt Geyer. Insgesamt spricht er dabei von 231 Terawattstunden (TWh). Um auch die übrigen Sektoren wie Verkehr, öffentliche und private Dienstleistungen, private Haushalte und Landwirtschaft zu versorgen, müsste aber (weiterhin) Energie eingeführt werden. In Summe bis zu 97 TWh, so die Studie.

Es sei unumgänglich, die vorhandenen Potenziale für erneuerbare Energien großflächig und unverzögert auszubauen, so das Fazit der Studie. Auch der Ausbau von europaweit vernetzten Energieinfrastrukturen sei notwendig. Zudem müsse wegen des steigenden Bedarfs an energetischer Flexibilität in Speicher, Power-to-Gas, regelbare Kraftwerke usw. investiert werden. Die Reaktionen von Seiten der Industrie auf die Studie seien überwältigend, so Geyer. „Auch das Medieninteresse ist ungebrochen hoch. Die Studie adressiert gesellschaftliche Herausforderungen, denen wir begegnen müssen.“

Energiezukunft braucht Experten und Expertinnen
Dazu brauche es gut ausgebildete Expertinnen und Experten, ist Geyer überzeugt. Er selbst holt sich nach dem Studium an der FH Technikum Wien im Masterstudiengang Energie- und Umweltmanagement an der FH Burgenland seinen Feinschliff. Die Kombination von Energie- und Umweltthemen im Curriculum überzeugte ihn schlussendlich von seinem aktuellen Studiengang. „Die Erweiterung meines Portfolios um den Bereich Umwelt hat sich sehr schnell bezahlt gemacht, wie man an diesem einzigartigen Projekt sieht, das ich für den Klima- und Energiefonds ausarbeiten durfte.“

Auch für seine Abschlussarbeit hat er schon ambitionierte Pläne. Geyer: „Ich beschäftige mich für meine Masterarbeit mit der Implementierung von Niedrigtemperaturnetzen und hoffe, im Endeffekt Bewertungskennzahlen entwickeln zu können.“ Der Student arbeitet dazu mit einem internationalen Team zusammen. Unterstützung erhält er dabei auch von seinem Studiengangsleiter Christian Wartha. „Meine Studierenden forschen an Projekten rund um aktuelle Fragestellungen von großer Relevanz“, so der Studiengangsleiter stolz.

Link zur Studie „IndustRiES“