Mit PV- und Biomasse-Anlage

25.11.2022
Betriebsbesuch von Josef Moosbrugger, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich (r.), und Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich (l.) am Betrieb von Friedrich und Petra Wimmer, hier mit Sohn Florian. Foto: ©LK OÖ

(PA_LK OÖ) – Anlässlich eines Besuchs von LKÖ-Präsident Josef Moosbrugger und LK OÖ-Präsident Franz Waldenberger auf dem Schweinemastbetrieb von Petra und Friedrich Wimmer in Sattledt wurde die große Bedeutung von Energieeffizienz und Erneuerbaren deutlich. Dieser Betrieb hat nicht nur in eine Photovoltaik-Anlage investiert, die noch erheblich erweitert werden soll, sondern auch in eine Biomasse-Heizung, um Betriebsbudget und Klima zu entlasten. Einzig in der für nur drei Wochen im Jahr betriebenen Trocknungsanlage muss derzeit noch Heizöl eingesetzt werden. Moosbrugger und Waldenberger betonten beim Betriebsbesuch, wie zukunftsweisend viele bäuerliche Betriebe bereits unterwegs sind, um unabhängiger von fossilen Energieimporten zu werden, und stellten Beratungsmöglichkeiten wie Broschüren und Webinare vor.

Langjähriges LK-Engagement für Energieeffizienz und Erneuerbare

„Die derzeitigen Verwerfungen der Energiemärkte in der gesamten EU schlagen sich direkt im Budget aller Menschen, so auch unserer Betriebe nieder. Die enorm hohen Kosten verdeutlichen in aller Dramatik die Abhängigkeit unseres Wirtschaftssystems und unserer Versorgung von Gas-, Strom- und Ölimporten. Davon müssen wir uns so rasch wie möglich befreien“, hob Moosbrugger hervor. „Schon lange, bevor Russland diesen sinnlosen Krieg begonnen hat, haben wir unser Engagement für den konsequenten Ausbau aller erneuerbaren Energietechnologien und für mehr Energieeffizienz begonnen. Die aktuelle Situation belegt, wie wichtig es ist, diesen Weg verstärkt fortzusetzen – im Großen in der Energiepolitik wie im Detail auf den einzelnen Bauernhöfen“, so der LKÖ-Präsident. 

Bildungs- und Beratungsangebote und Rahmenbedingungen wichtig

„Ein Beispiel für unseren langjährigen Einsatz für eine sichere und effiziente Energieversorgung ist das LFI-Poolprojekt ‚Energieeffizienter Bauernhof‘, bei dem alle Landwirtschaftskammern in Österreich zusammenarbeiten. Im Rahmen dessen werden Betriebsleiterinnen und Betriebsleitern viele wertvolle Tipps und Ratgeber für konkrete Verbesserungen des Energieeinsatzes bereitgestellt“, so Moosbrugger. (siehe Links unten) „Wichtig ist auch, dass wir gute Rahmenbedingungen für diese Bestrebungen erreichen. Für PV-Anlagen ist das insbesondere die Netzinfrastruktur, um die Dachflächen optimal nutzen zu können. Für die Hackgutheizungen ist entscheidend, dass unserer multifunktionalen Waldwirtschaft keine weiteren Prügel in den Weg gelegt werden, sondern ihr enormes Potenzial vielmehr verstärkt genutzt werden kann. Für Systeme, bei denen fossiles Heizöl oder Erdgas derzeit noch alternativenlos ist, braucht es Forschung und Entwicklung – hin zu erneuerbaren Energieträgern wie Holzdiesel und Biomethan“, betonte Moosbrugger.

Von anderen inspirieren lassen, Webinare nutzen

Waldenberger unterstrich: „Es gibt viele hervorragende Beispiele von engagierten Bäuerinnen und Bauern, die viel Herz, Hirn und Mittel in eine optimale, zukunftsweisende Energieversorgung ihres Betriebs gesteckt haben und jetzt davon profitieren. Der Betrieb der Familie Wimmer zeigt sehr gut, was alles durch die Installation der PV- und der Hackgut-Heizanlage erreicht werden konnte und welche Herausforderungen noch zu meistern sind, um energieautark zu werden“, so der LK OÖ-Präsident, der auch Angebote der LK Oberösterreich im Bildungs- und Beratungsbereich vorstellte. „Hinweisen möchte ich etwa auf unsere Webinare zu aktuellen Schwerpunkten. So planen wir etwa am 1. Dezember eines zum brandaktuellen Thema ‚Blackout und Stromausfall‘: Wie kann sich die Land- und Forstwirtschaft für den Ernstfall rüsten'“, hob Waldenberger hervor. 

Mit Zuversicht an Lösungen arbeiten

„Ein besonderes Anliegen muss es sein, nicht nur an den Verhandlungstischen von großen Zielen und Strategien für die ferne Zukunft zu träumen, sondern die Ärmel hochzukrempeln, anzupacken und konkret vor Ort die Dinge umzusetzen. Darauf kommt es an, wenn wir Ziele erreichen wollen. Es gilt, mit Zuversicht an Lösungen zu arbeiten. Der Betrieb Familie Wimmer ist ein tolles Beispiel dafür“, zeigten sich die beiden Präsidenten einig. 

Beispiele für Bildungs- und Beratungsangebote: