(PA_FFF Österreich) Fridays For Future Austria und die ehemalige Generalsekretärin des Weltklimarat IPCC aus Oberösterreich, Renate Christ, sind entsetzt: In der aktuellen Branchenzeitung readING des Wirtschaftskammer-Fachverbands der Ingenieurbüros wird auf dreiste Art und Weise die anthropogen verursachte Klimakrise geleugnet. Vor den WKO Wahlen stellt sich die Frage, welche Unternehmen die WKO eigentlich vertritt: Fossile Großkonzerne oder zukunftsfähige Klein- und Mittelunternehmen? Aus aktuellem Anlass kündigt FFF Demos vor der WKO an und fordert eine Richtigstellung von Präsident Harald Mahrer.
“Klimakrise oder Klimahysterie? Eine Warnung an Medien und Politik”. So lautet der Titel des mit Klimalügen gefüllten Artikels in der aktuellen Ausgabe von readING, der Branchenzeitung des Wirtschaftskammer-Fachverbands der Ingenieurbüros. Im Artikel wird mit unseriöser und pseudowissenschaftlicher Kritik an den Klimamodellen des IPCC um sich geworfen, er gipfelt schließlich in der entlarvenden Aussage: “Eine wissenschaftlich offene Frage ist, wie stark die CO2-Zunahme in der Atmosphäre zur aktuellen Klimaerwärmung beiträgt.” (ReadING, Ausgabe 87, S. 9).
“Es ist bedauerlich, wenn in einer Publikation wie readING den IPCC-Berichten, die einer rigorosen mehrstufigen Überprüfung durch unabhängige Wissenschafter*innen unterzogen werden, unkritisch Aussagen aus einer Sammlung von sogenannten ‘YouTube-Quellen’ gegenübergestellt werden”, erläutert auf Anfrage von Fridays For Future Renate Christ aus Oberösterreich, ehemalige Generalsekretärin des IPCC, das 2007 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde.
Klimaleugnung vor WKO-Wahlen?
Der Autor des Artikels, der KEIN Klimawissenschaftler ist, beruft sich bei seinen Aussagen hauptsächlich auf höchst unseriöse Quellen: Das Europäische Institut für Energie und Klima (EIKE) und diverse YouTube-Videos. EIKE gehört zum Netzwerk des Heartland Instituts, das von fossilen Konzernen finanziert wird und in deren Auftrag auf der ganzen Welt Desinformationskampagnen organisiert, die den menschengemachten Klimawandel leugnen. (Siehe [3],[4],[5]) Die WKO-Branchenzeitung bietet damit wissentlich eine Plattform für gezielte Desinformation der Bevölkerung durch Klimaleugner.
“Angesichts der WKO-Wahlen diese Woche ist es ein Skandal, dass den als Klimaleugner bekannten Instituten EIKE und Heartland in einer Zeitschrift mit Anspruch auf Seriosität eine Bühne geboten wird. Hier wird gezielt bei den österreichischen Ingenier*innen Zweifel an der Notwendigkeit von Klimaschutzmaßnahmen geschürt. Das ist peinlich für die WKO,” sagt Laurenz Faber (18), Zivildiener und Aktivist bei FFF.
Welche Unternehmen vertritt die WKO?
Es ist keineswegs das erste Mal, dass die WKO im Klimaschutz negativ auffällt. So hat die WKO erst kürzlich den Klimaplan der Übergangsregierung unerlaubterweise Konzernen und Industrie-Lobbyverbänden zugespielt. [6] Im Präsidium der WKO finden sich der Ex-Chef des Ölkonzerns OMV Richard Schenz, Ölhändler Jürgen Roth und Christoph Leitl aus der Zement-Industrie. Repräsentanten jener Industrien, die durch ihr fossiles Geschäftsmodell das Klimasystem zerstören. Es stellt sich die Frage, ob die WKO ihre oft fortschrittlichen und an Nachhaltigkeit orientierten Klein- und Mittelunternehmen vertritt, oder großen klimaschädlichen Konzernen in die Hände spielt, indem sie effektive Klimaschutzmaßnahmen wie eine faire CO2-Bepreisung verhindert. [6]
Harald Mahrer, Tell The Truth! – Demonstrationen für Mittwoch angekündigt.
Möchte die WKO sich künftig nicht das Label “WKO AGAINST FUTURE” geben, erwartet Fridays For Future eine umfassende öffentliche Richtigstellung durch Präsident Harald Mahrer. In mehreren Landeshauptstädten werden am Mittwoch vor den jeweiligen WKO-Zentralen Mahnwachen unter dem Titel “WKO, Tell The Truth – Kein Platz für Klimaleugner!” stattfinden. In Wien wird um 17 Uhr vor dem Hauptsitz der WKO in der Wiedener Hauptstraße demonstriert.
#TellTheTruthWKO #schaffenwir
Referenzen:
[1] EIKE
[2] Heartland Institute Website
[3] Aufdeckung der Heartland Lobby
[4] The Guardian: Fossile Konzerne finanzieren “professionelle” Klimawandelleugnung
[5] Katapult Magazin: Über die Organisation der Klimaleugner
[6] DerStandard: Vertraulicher Klimaplan der Regierung ging an Konzerne