(PA_Österreichs_Energie) – Der rasche Ausbau der Stromnetze ist die Voraussetzung zur Erreichung der Energie- und Klimaziele. Die Verteilernetze – also jene Teile des Stromnetzes, über die die regionale und lokale Stromversorgung läuft – spielen dabei eine zentrale Rolle: hier sollen in den kommenden Jahren zahlreiche PV-Anlagen, Windkraftwerke, Ladestellen, Batterien und Elektrolyseure angeschlossen werden. Um hier Planungssicherheit für Betriebe und Kund:innen zu schaffen, haben die österreichischen Verteilernetzbetreiber nun erstmals Netzentwicklungspläne veröffentlicht.
„Für mehr Transparenz bei geplanten und bereits laufenden Ausbaumaßnahmen im Bereich der Netze haben 15 große österreichische Verteilernetzbetreiber in den vergangenen Monaten erstmals Netzentwicklungspläne erstellt und heute veröffentlicht“, sagt Franz Strempfl, Sprecher der Sparte Netze bei Oesterreichs Energie. „Im Interesse unserer Kundinnen und Kunden greifen wird damit die Regelungen des europäischen Clean Energy auf, obwohl diese noch nicht durch die nationale Gesetzgebung umgesetzt wurden“, so Strempfl. In Österreich gibt es bislang keine gesetzliche Grundlage dafür.
320 Projekte für doppelte Kapazität
„Um künftig eine bessere Entscheidungsgrundlage für die Wahl von Standorten und die konkrete Ausformung von Erneuerbaren-Projekten zu schaffen, haben die Verteilernetzbetreiber nun die Initiative ergriffen. In den Entwicklungsplänen der Verteilernetzbetreiber wird den zukünftigen Anschlusserfordernissen durch entsprechende Netzausbauprojekte Rechnung getragen“, so Strempfl. Insgesamt umfassen die nun veröffentlichen Netzentwicklungspläne 320 Projekte mit denen die heute gegebene Einspeisekapazität mehr als verdoppelt wird. Die Pläne unterstützen das nationale Ziel, den Strombedarf in Österreich zu 100 Prozent (bilanziell) durch erneuerbare Energiequellen zu decken.
Das Rückgrat des Energiesystems
„Die Stromnetze sind das Rückgrat eines erneuerbaren und sicheren Energiesystems“, erklärt Barbara Schmidt, Generalsekretärin von Oesterreichs Energie. „Wir gehen davon aus, dass wir für den Ausbau unserer Erzeugung bis 2040 die Kapazität unserer Netze verdreifachen müssen“, so Schmidt. Auch der Flexibilitätsbedarf – also die Möglichkeit elektrische Energie zeitlich zu verlagern – wird in den kommenden Jahren massiv steigen.
„Die Strommengen, die wir vom Sommer in den Winter und von einer Woche in die nächste verschieben müssen, werden sich etwa verdoppeln. Die Energie, die vom Tag in die Nacht verlagert werden muss, sogar vervierfachen. Damit das gelingt, brauchen wir auf allen Ebenen gut ausgebaute und leistungsfähige Netze – und die Projektbetreiber brauchen Planungssicherheit. Hier haben unsere Netzbetreiber nun einen wichtigen Schritt gesetzt“, sagt Schmidt.
Die Netzentwicklungspläne von folgenden Netzbetreibern sind ab sofort unter https://www.ebutilities.at/informationen/VNEP online abrufbar:
- Wiener Netze GmbH
- Energie Klagenfurt GmbH
- Energienetze Steiermark GmbH
- eww AG
- Feistritzwerke STEWEAG GmbH
- Innsbrucker Kommunalbetriebe AG
- KNG-Kärnten Netz GmbH
- Linz Netz GmbH
- Netz Burgenland GmbH
- Netz Niederösterreich GmbH
- Netz Oberösterreich GmbH
- Salzburg Netz GmbH
- Stromnetz Graz GmbH
- TINETZ-Tiroler Netze GmbH
- Vorarlberger Energienetze GmbH