Verkehrswende: Österreich hat Aufholbedarf

ÖBf: Sehr gutes Ergebnis Weiter Holz deckt 40 % der Raumwärme

Andere Länder, andere Maßnahmen

28.05.2021

(AGS) – „Wie kann man den Verkehr auf Klimakurs bringen?“, lautete die Frage, die sich unlängst die beiden Mobilitätsexperten Ulla Rasmussen und Michael Schwendinger (beide VCÖ) im Rahmen eines Pressegesprächs stellten. Österreich habe im Vergleich zu den Vorreitern in Europa noch einiges aufzuholen, hieß es. „Österreich soll sich inspirieren lassen und von den Erfolgsgeschichten anderer Länder lernen“, empfahl Rasmussen. 

Fest steht, dass der Verkehr Österreichs größtes Problem beim Klimaschutz ist. Laut Rasmussen verbuche das Land EU-weit pro Kopf den dritthöchsten CO2-Ausstoß. Daher brauche es „mutige Politik“ und die rasche Umsetzung wirksamer Maßnahmen. 

Best Practice-Beispiele gibt es in Europa bereits. Und das in allen Bereichen der Mobilität, u.a. in Norwegen, wo bereits mehr als die Hälfte der im Vorjahr neu zugelassenen Pkws elektrisch getankt werden und es auch konkrete Ziele für das Ende fossilbetriebener Autos gibt (Autonutzung). 

Kopenhagen, London und Amsterdam zeigen es beim Ausbau der Radinfrastruktur mit möglichst kreuzungsfreien Radschnellwegen und breiten Fahrradstraßen vor. 

In Finnland, Schweden und in der Schweiz hat sich „Mobility as a Service“ (MaaS) etabliert, bei dem ein einziges Ticket für alle Öffis und Sharing-Angebote gilt. 

London und die Niederlande sind Vorreiter, wenn es um emissionsfreie Lieferzonen geht und Deutschland hat bereits seit 2019 ein Carsharing-Gesetz. Dieses schafft eine bundesweite Ermächtigung,  Abstellplätze für Carsharing sowie deren Parkgebührenbefreiung ermöglichen.

„Transformationen fallen uns schwer“, ist sich Rasmussen allerdings bewusst. VCÖ-Experte Schwendinger empfiehlt etwa bei anstehenden Wohnungs- oder Jobwechsel die Veränderung des Mobilitätsverhaltens gleich mitzubedenken.

Die neu erschienene VCÖ-Publikation „Verkehrswende – Good Practice aus anderen Ländern“ ist beim VCÖ unter (01) 893 26 97 oder im Internet unter www.vcoe.at erhältlich.