WWF fordert Arbeitsmarkt-Paket

06.05.2020

(PA_WWF_Wien, am 6. Mai 2020) Angesichts der Coronakrise fordert ein breites Bündnis aus 94 Initiativen und Organisationen sowie über 500 Wissenschaftler*innen einen klimagerechten Gesellschaftsvertrag für Österreich. Laut diesem „Klima-Corona-Deal“ sollen Konjunkturpakete und Staatshilfen zwingend an Klimakriterien und Biodiversitätsziele geknüpft werden, um einen echten öko-sozialen Umbau zu schaffen. „Ein reiner Wiederaufbau wäre zu wenig. Wir müssen uns auf allen Ebenen klimagerecht und naturverträglich ausrichten, um langfristig krisensicher zu sein. Dadurch schützen wir nicht nur unsere Gesundheit, sondern schaffen auch tausende Arbeitsplätze“, sagt WWF-Klimasprecherin Lisa Plattner. „Die Untätigkeit der Politik in der Klimakrise gefährdet unsere Zukunft. Es braucht ein radikales Umdenken, um einen Klimakollaps zu verhindern und ein gutes Leben für alle zu ermöglichen“, fordert Magdalena Prieler vom WWF-Jugendnetzwerk Generation Earth.

Investiert werden soll gemäß Klima-Corona-Vertrag in den naturverträglichen Ausbau sauberer, erneuerbarer Energien, in die effiziente Energieverwendung bei Gebäuden und Industrie, in öffentliche Verkehrsmittel, den Radverkehr und in eine nachhaltige Landwirtschaft. Als eine von mehreren Lehren aus der Coronakrise sollen Berufsfelder wie Pflege, Bildung, Gesundheit und Kinderbetreuung ebenso gestärkt werden wie die Entwicklung hin zu einer regionalen kohlenstoffarmen Wirtschaft. “Durch die kluge Verteilung der Rettungsgelder kann die Regierung tausende langfristig sichere klimafreundliche Arbeitsplätze schaffen”, heißt es im Appell von Zivilgesellschaft und Wissenschaft.

Der WWF Österreich fordert aktuell ein eigenes Arbeitsmarkt-Paket Klimaschutz. Dieses besteht aus einer umweltfreundlichen Milliarde für Green Jobs, einer vorgezogenen öko-sozialen Steuerreform sowie aus einem Klima- und Naturschutz-Check für alle Konjunkturhilfen. Parallel dazu müssen umweltschädliche Subventionen rasch abgebaut und klimagerecht investiert werden. „Jetzt ist die ideale Zeit, um klimaschädliche Strukturen aufzulösen. Teure Relikte wie das Dieselprivileg dürfen keine Zukunft haben“, sagt Lisa Plattner.

Generation Earth appelliert an Parlamentarier

Ergänzend zur Protestaktion von Fridays for Future vor dem Bundeskanzleramt schickt das Jugendnetzwerk Generation Earth heute einen Offenen Brief an die Umwelt-, Sozial-, Finanz- und Wirtschaftssprecher*innen aller Parteien, um diese zum raschen Handeln gegen die Klimakrise aufzufordern. „Es ist höchste Zeit, an allen möglichen Hebeln zu drehen, um die Erderhitzung gemeinsam und solidarisch einzudämmen”, sagt Magdalena Prieler von Generation Earth.