Stromnetzentgelte erhöhen sich für 2022

860 Mio. Euro für Klima- & Umweltschutz Weiter Grünes EU-Licht für EAG

+8,9% für Haushalte oder Plus 21 Euro

12.01.2022
Stromnetzentgelte für Musterkunden; Im Schnitt steigen die Stromnetztarife für die Haushalte um 8,9 Prozent;
Quelle E-Control

(PA_E-Control) – Die Netzentgelte für Strom werden sich mit Jänner 2022 erhöhen. Unter einer gemeinsamen Betrachtung der Netznutzungs- und Netzverlustentgelte ergeben sich im Österreichschnitt ab 2022 um etwa 9,1 Prozent höhere Stromnetzentgelte für Industrie, Haushalt und Gewerbe. Für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh fällt die Netzkostenerhöhung mit 8,9 Prozent etwas geringer aus und beträgt rund 21 Euro pro Jahr.

Regional sehr unterschiedliche Ergebnisse

Die Entgelte wurden von der Regulierungskommission der E-Control entsprechend beschlossen. „Allerdings zeigen sich regional durchaus unterschiedliche Veränderungen. Diese lassen sich im Wesentlichen auf eine verschiedene Investitionstätigkeit der Netzbetreiber für die Erneuerung des bestehenden Leitungsnetzes und Investitionen für neue Aufgaben wie Smart Metering sowie auf rückgängige Abgabemengen zurückführen, welche die Preise pro Einheit (kWh) ebenfalls maßgeblich beeinflussen. Sinkende Mengen waren großteils auf die Effekte der Covid-19 Problematik zurückzuführen. Gleichzeitig haben auch die Netzverlustentgelte eine deutliche Erhöhung gegenüber 2021 erfahren. Grund hierfür sind die erheblich angestiegenen Energiepreise an den Börsen. In der Kostenermittlung wurden um rund 37 Prozent höhere Preise als im Vorjahr berücksichtigt. Im Vergleich zu den Preisanstiegen der Strompreise im Laufe des Jahres 2021 ist dieser Wert niedriger und darauf zurückzuführen, dass bereits ein Teil der Netzverluste für das Jahr 2022 zu einem früheren Zeitpunkt beschafft wurde und somit kostensenkend wirkt.“, erläutert der Vorstand der E-Control, Alfons Haber.

Unter diesen Rahmenbedingungen kommt es lediglich im Netzbereich Linz zu einer geringfügigen Senkung bei der gemeinsamen Betrachtung der Netzentgelte.

Die Veränderung der Entgelte in den einzelnen Netzbereichen ist gegenüber dem Vorjahr und gegenüber dem Jahr 2001 in Folge dargestellt. Die Erhöhung der Tarife in Kleinwalsertal steigen aufgrund der vorgelagerten Netzkosten in Deutschland und der Reduktion der Abgabemengen überdurchschnittlich.

Netzentgelte für Haushalte im Durchschnitt steigend, aber mit regionalen Unterschieden

„Für die Netzebene 7 „nicht leistungsgemessen“, auf der in aller Regel die Haushalte liegen, ist im Österreichschnitt eine Erhöhung von 8,9 Prozent zu verzeichnen. Das entspricht einer zusätzlichen Belastung von rund 21 Euro pro Jahr.“, ergänzt Vorstand Wolfgang Urbantschitsch. Die Gründe für die dargestellten Entwicklungen wurden zuvor bereits erläutert