Netzinfrastrukturplan präsentiert

Erneuerbare statt Gasbohrungen Weiter Neue Unterlagen …

Höhere Ausbauziele und Handlungsbedarf für Bundesländer

09.04.2024

(PA_EEÖ) – Der präsentierte österreichische Netzinfrastrukturplan (ÖNIP) ist laut Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) wichtiger Wegweiser, um die Energiewende in Sachen Strom und Gas auf den Boden zu bringen. Besonders hervorzuheben sind die höheren, bedarfsorientierten Ziele für erneuerbaren Strom sowie deutliche Empfehlungen zum Ausbaubedarf in den Bundesländern. 2030 und 2040 brauchen wir in Österreich deutlich mehr Strom aus erneuerbarer Energie und eine geeignete Infrastruktur, um erneuerbaren Strom und erneuerbares Gas dorthin zu bringen, wo sie gebraucht werden. Der österreichische Netzinfrastrukturplan liefert dafür das notwendige Gerüst, auch wenn die Ausbauziele teilweise nachgebessert gehören, so Martina Prechtl-Grundnig, Geschäftsführerin des EEÖ.

Potenzial an erneuerbarer Energie aus Österreich braucht geeignete Infrastruktur

Der ÖNIP geht von einem gesteigerten Strombedarf von 90 TWh in 2030 und 121 TWh in 2040 aus. Zuletzt lag der Stromverbrauch bei 73 TWh (2022). Laut EEÖ kann der Bedarf an erneuerbarem Strom vollständig aus heimischer Energieerzeugung abgedeckt werden, wenn die Infrastruktur darauf ausgerichtet wird. Auch bei der zukünftigen Gasversorgung aus Bio-Methan und erneuerbarem Wasserstoff braucht es einen vorausschauenden Ausbau. Dazu Prechtl-Grundnig: „Die Umstellung unserer Energieversorgung auf Erneuerbare ist ein Jahrhundert-Vorhaben. Sie darf nicht als Stückwerk gesehen werden. Der Ausbau der Netze, der Speicher und der Gasinfrastruktur müssen von Anfang an zusammen gedacht und anhand realistischer Ziele angegangen werden, deshalb braucht es den ÖNIP.“

ÖNIP als Grundlage für Energieziele der Bundesländer

Durch die Feststellung der in den Bundesländern vorhandenen Potenziale herrscht endlich mehr Klarheit über den länderspezifischen Handlungsbedarf beim Ausbau erneuerbarer Energie und der dafür erforderlichen Infrastruktur. Mit dem Ziel eines klimaneutralen Energiesystems im Jahr 2040 müssten laut EEÖ quer über alle Bundesländer die entsprechende Potentiale genutzt werden. „Der ÖNIP bietet eine gute Grundlage für die detaillierte Energieraumplanung in den Bundesländern. Wir hoffen, dass der ÖNIP damit auch in Genehmigungsverfahren beim Erneuerbaren- und Infrastruktur-Ausbau eine förderliche Rolle spielen wird“, so die Geschäftsführerin des EEÖ. Die Ausbauziele bei der Windkraft und beim Bio-Methan sieht der EEÖ verhalten, hier gäbe es definitiv mehr Potenzial.

Der österreichische Netzinfrastrukturplan gibt vor, wo Infrastruktur aus- und umgebaut werden muss, damit erneuerbarer Strom sowie erneuerbare Gase (Methan und Wasserstoff) effizient transportiert und zur Verfügung gestellt werden können.

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