(Heraus)Forderungen warten auf neue Wiener Stadtregierung

06.10.2020

(PA_Fridays for Future) – Vor einer Woche waren wir mehr als 10.000 Menschen, die in Österreich für eine klimagerechte Zukunft demonstriert haben. In Summe haben über 80 verschiedene Organisationen daran gearbeitet, den weltweiten Klimastreik auch unter den widrigen Umständen möglichst groß aufzuziehen.
Aber nicht überall verliefen die Demonstrationen so gut, wie in Österreich. In Frankreich und in Finnland wurden friedlichen Demonstrant*innen von Polizist*innen angegriffen. In Uganda und China kam es sogar zu Festnahmen.
Dass so etwas nicht in Ordnung ist versteht, sich von selbst. Aber es zeigt uns auch, wie wichtig es ist, global Solidarität zu zeigen. We are all in this together.

Nach dem Streik ist es nun wieder soweit, dass die nächsten Herausforderungen auf uns warten. Denn noch sind wir lange nicht da, wo wir hinmüssen. Es gibt so viele Menschen, die anpacken und sich einsetzen, weil es das Richtige ist, was sie tun.

#WienWähltKlima

Die Wien-Wahl und die nächste Stadtregierung entscheiden, wie lebenswert unsere Zukunft wird. Die nächsten fünf Jahre werden unsere Klimapolitik maßgeblich beeinflussen, weshalb die Parteien bei der kommenden Wahl eine noch größere Verantwortung haben als sonst. Deshalb hat Fridays for Future Wien drei konkrete, sofort umsetzbare Forderungen an die Wiener Stadtregierung ausgearbeitet.

Die erste Forderung lautet „Wien autofrei“ und beinhaltet Maßnahmen, wie die dringend notwendige Mobilitätswende und deie Abkehr vom fossilen Individualverkehr. 43% der Wiener Emissionen kommen aus dem Verkehrssektor, diese machen Einsparungen in anderen Bereichen zunichte. Doch genau diese Emissionen sind in einer Großstadt einfach zu reduzieren. Dabei geht es auch um Flächengerechtigkeit und den Ausbau klimaneutraler Verkehrskonzepte, die mehr Lebensqualität für alle schaffen. So fordern wir zum Beispiel auch die sofortige Abschaffung der Stellplatzverordnung.

„Raus aus Gas“, ist unsere zweite Forderung an die nächste Wiener Stadtregierung.
Mittlerweile sollte allen Entscheidungsträger*innen bewusst sein, dass Klimaneutralität sich nicht mit fossilen Brennstoffen vereinen lässt. Wir fordern ein flächendeckendes Verbot von Gasheizungen im Neubau ab sofort. Aber auch im Bestand müssen so schnell wie möglich nur mehr klimaneutrale alternative Heizsysteme eingesetzt werden.
Damit erst gar nicht so viel Energie verbraucht wird, sprechen wir uns außerdem für eine Erhöhung der Sanierungsrate um 5% pro Jahr aus.

Unsere dritte Forderung heißt „Stopp fossiler Großprojekte“.
Wir verlangen eine klare Absage zum Ausbau von Autobahnen, Flughäfen und anderer fossiler Infrastruktur. Die S1, die Stadtstraße und der Lobautunnel dürfen nicht gebaut werden. Die wahrgenommenen Probleme in den Außenbezirken können auch anders bewältigt werden, zum Beispiel durch einen Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes. Mehr Straßen lassen sich nicht mit dem Konzept der Klimamusterstadt vereinen, die Wien ja so gerne wäre. Das Geld hat woanders einen viel größeren Effekt, denn es braucht dringend zielgerichtete Investitionen.

Unsere Zukunft darf nicht zur Wahl stehen. Wir fordern wirksamen Klimaschutz und die Einhaltung des 1,5°C-Ziels. #WienWähltKlima