Feinstaub ist eine Form der Luftverschmutzung, die erhebliche gesundheitliche Folgen haben kann. Aus diesen Gründen legt die Umweltpolitik mit Recht großen Wert auf Maßnahmen, um die Feinstaubemissionen zu reduzieren.
Holzheizungen verursachen aktuell etwa ein Viertel der Feinstaubemissionen Österreichs. Laut der Österreichischen Luftschadstoffinventur (Emissionserhebung nach internationalen Richtlinien) stammt bei Kleinfeuerungen der größte Anteil der Feinstaubemissionen mit einem Partikeldurchmesser kleiner als 10 µm (PM10) aus sogenannten Allesbrennern, einer veralteten Bauform von Scheitholzkesseln. Diese verursachen 2/3 der Feinstaubemissionen aus Kleinfeuerungen, das sind 16,8% der gesamten Feinstaubemissionen Österreichs. Im Gegensatz dazu liegt der Anteil moderner Biomasse-Kesseln an den Feinstaubemissionen nur bei 3,6%, jener von Öfen und Herden beträgt 4,3% der gesamten Feinstaubemissionen.
Die Analyse von BEST – Bioenergy and Sustainable Technologies GmbH (BEST) zeigt, dass durch den Einsatz modernster Geräte und deren sachgerechtem Betrieb die Staubemissionen aus Kesseln und Öfen während der nächsten Jahre stark sinken werden. Somit wird Biomasse in der zukünftigen Energieversorgung auf umweltfreundliche Weise eine wichtige Rolle spielen.
Bis 2050 lassen sich ausgehend von den aktuellen Berechnungen des Umweltbundesamtes und dem Wärmezukunftszenario der Energy Economics Group der TU Wien (mit deutlich erhöhten Einsatz von Biomassekesseln und durch Effizienzsteigerung und Gebäudedämmung geringerem Energieverbrauch für die Raumwärme) die Staubemissionen aus Kleinfeuerungen um 90% verringern.
Der wesentlichste Aspekt für die Feinstaubreduktion ist, dass veraltete Feuerungsanlagen (veraltete Allesbrenner verursachen 68% der Feinstaubemissionen aus Holzheizungen) durch moderne, elektronisch geregelte, emissionsarme Feuerungen ersetzt werden, und diese Veränderung im Feuerungsanlagenbestand in der Luftschadstoffinventur berücksichtigt werden.
Im Anlagenbetrieb ist wichtig, dass manuell beschickte Scheitholzöfen (verursachen 17% der Feinstaubemissionen aus Holzheizungen) und -kessel optimal geheizt werden, da auch Menge und Art des Holzes sowie das richtige Anzünden und Nachlegen die Feinstaubemissionen stark beeinflussen. Im Feldversuch wurde nachgewiesen, dass durch richtiges Ein- und Nachheizen bei Öfen eine Emissionsreduktion von über 50% erzielt werden kann.
Feinstaub-Partikel aus ordnungsgemäß betriebenen automatisierten Biomassekesseln und Öfen sind hauptsächlich anorganischer Natur und weisen eine signifikant geringere oder sogar nicht nachweisbare Zytotoxizität (gesundheitsschädigende Wirkung) auf, während Verbrennungsrückstände aus unsachgemäß betriebenen Anlagen wesentlich schädlicher sind. Schulungen zum sachgemäßen Anlagenbetrieb sind ein wesentlicher Hebel zur Reduktion der Feinstaubemissionen.
Die Arbeiten wurden durch Mittel des COMET Programms der FFG gefördert.
Hier finden Sie das Factsheet Staubemissionen – Aktuelle Daten und Ausblick auf 2050