Christoph Erni, CEO Juice Technology AG, nimmt Stellung zum Thema

02.07.2019
Christoph Erni, CEO Juice Technology AG, mit der mobilen Ladestation JUICE BOOSTER 2.

Seit 1. Juli gilt europaweit eine Pflicht der künstlichen Lärmemission für E-Fahrzeuge. Dass leiser Verkehr kein Problem ist, beweist China täglich. In der Schweiz aber lassen sich selbst Behindertenverbände instrumentalisieren, um der sterbenden Verbrennerindustrie die Stange zu halten.

Die Folgekosten der Dauerbeschallung der Menschheit sind gigantisch. Druck, Stress, psychische Probleme, Tinnitus, Folgekrankheiten. Allein in der kleinen Schweiz wird der volkswirtschaftliche Schaden aus Verkehrslärm auf über 2 Milliarden Franken beziffert – pro Jahr. Dabei handelt es sich je circa zur Hälfte um Gesundheitskosten und um wirtschaftliche Ausfälle. Deutschland zum Beispiel ist 80-mal größer, die Kosten sind es auch.

Und jetzt kommt eine Technologie, die endlich Ruhe bringt: die E-Mobilität. In chinesischen Städten kann man heute schon an Kreuzungen stehen und staunen, wie lautlos elektrische Busse, Autos und Roller vorbeischweben. Was für eine Erholung! Und, oh Wunder: Niemand kommt unters Auto. Denn die Fussgängerampeln haben natürlich einen Rhythmusgenerator für Blinde. Und alle anderen gewöhnen sich in wenigen Stunden daran, dass das Auge wichtiger ist als das Ohr. 

Wobei: So neu ist das ja auch nicht. Fahrräder gibt es ja jetzt auch schon 200 Jahre. Und die waren nie laut. Und Benziner, die bei Rot den Motor ausschalten, gibt es schon über 10 Jahre. Und kein Blindenverband hätte sich je beklagt – bis zu dem Tag, als sie von der Verbrennerlobby instrumentalisiert wurden.

Plötzlich muss alles Lärm machen, im Stadtverkehr, am Rotlicht, immer. Wie wenn man schon bei Schritttempo die Reifen nicht hören würde. Und wie wenn blinde Menschen dauernd von Fahrrädern überfahren würden. 

Aber darum geht es nicht. Das Ziel ist, einen Pluspunkt der E-Mobilität zu vernichten. Was bedeutet das?

  • Für die E-Mobilität ist es egal, sie hat so viele Vorteile, dass es auf ein aufgezwungenes Tröten nicht ankommt.
  • Für die Bevölkerung ist es ein Jammer, denn Ruhe ist das meist vermisste Gut heute.
  • Für viele Fussgänger in der Stadt spielt es keine Rolle, weil sie sowieso mit Kopfhörer im Ohr spazieren und gar nicht empfänglich sind für akustische Warnsignale.
  • Für die Blinden ist es eine Katastrophe, werden sie doch als lebensunfähige Trottel hingestellt, diffamiert von ihrem eigenen Verband.