Konjunkturpaket der Regierung zündet Energiewende-Investitionsturbo

Konjunkturpaket der Regierung zündet Energiewende-Investitionsturbo Weiter Holz ist gut fürs Klima

Land- und Forstwirtschaft als Grundlage der Energiewende

18.06.2020
Bundesministerin Leonore Gewessler kündigt jeweils eine Klimamiliarde für die Jahre 2021 und 2022 an.

(PA_Österreichischer Biomasse-Verband) – Der Österreichische Biomasse-Verband begrüßt die von der Bundesregierung unter der Federführung von Bundesministerin Leonore Gewessler vorgestellte Klimaschutzmilliarde. „Mit 750 Mio. Euro für Kesseltausch, Sanierung und fossilfreie Fernwärme stehen wesentliche zukunftsweisende Mittel zur Verfügung, um die angekündigten ordnungspolitischen Rahmenbedingungen zum Ausstieg aus Erdöl- und Erdgasheizungen mit kontinuierlichen Fördermaßnahmen zu begleiten“, so Franz Titschenbacher, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes. Der Einbau von Ölkesseln im Neubau wurde bereits seit Jahresbeginn verboten. Das Verbot von Ölheizungen bei Heizungswechsel ab 2021, der verpflichtende Austausch von Ölkesseln älter als 25 Jahre ab 2025 und der Austausch aller fossilen Heiz-Kessel bis 2035 sollen in Kürze folgen. Mit dem Ausstieg aus Heizöl verlagert sich die Wertschöpfung von Ölkonzernen in die heimische Industrie und in die ländlichen Regionen. „Jede Holzheizung, die eine Ölheizung ersetzt, sichert einen halben inländischen Arbeitsplatz in der Industrie und Installationsbranche, stärkt die heimische Wertschöpfung und schützt das Klima durch die Nutzung nachwachsender Rohstoffe.“ Der Stahl für den Kessel, das Know-how für die Produktion extrem effizienter und feinstaubarmer Kessel sowie die Technik für die Brennstoffproduktion stammen großteils aus Österreich, das im Bereich der Bioenergie Weltmarktführer ist. „Mit dem mehrjährig angelegten Budget herrscht Planungssicherheit für Unternehmen und Konsumenten, und die Produktionskapazitäten können kontinuierlich entwickelt werden. Das sichert nicht nur die Energiewende, sondern auch unseren Vorsprung am Weltmarkt“, erklärt Titschenbacher.

Bundesministerin Elisabeth Köstinger (mi.) besichtigt Waldschäden in Oberösterreich.
Biomasse-Verband begrüßt Forstpaket der Bundesregierung

Die Klimakatastrophe sorgt für Rekordmengen an Schadholz und setzt die nachhaltige Waldbewirtschaftung massiv unter Druck. „Holz verrottet ungenutzt im Wald, da Ernte- und Transportkosten durch den massiven Preisverfall nicht mehr kostendeckend bewerkstelligt werden können. Gleichzeitig ist der Ausbau der erneuerbaren Energie in den vergangenen Jahren ins Stocken geraten“, erklärt Franz Titschenbacher, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes. „Das 400 Mio. Euro schwere Investitions- und Entlastungspaket der Regierung unter Federführung von Bundesministerin Elisabeth Köstinger ist für die Branche von besonderer Bedeutung und eine wichtige Hilfe für die nachhaltige Waldbewirtschaftung.“ Die Situation wird sich in den kommenden Jahren durch die Klimakatastrophe nicht verbessern. Es zeichnet sich durch mehrere Entwicklungen (wärmere Winter, bessere Dämmung, modernere Technik und Modernisierung des Anlagenparks) eine Reduktion des Energieholzbedarfes im Anlagenbestand um mehrere Millionen Festmeter ab. Neben Wärme und Strom aus Biomasse, die laut Regierungsziel im Erneuerbaren Ausbau Gesetz (EAG) forciert werden sollen, hat die Holzvergasung zur Produktion von Holzdiesel und Holzgas großes Potenzial. „Wird in Zukunft nicht massiv in neue Bioenergieanlagen im Wärme- und Strombereich investiert, wird der erneuerbare Energieanteil zurückgehen. Der im Forstpaket enthaltene Forschungsschwerpunkt für die Holzvergasung ist eine wichtige Weichenstellung für die Zukunft und ermöglicht die Weiterentwicklung krisensicherer Kraftstoff-Produktion auf Schadholzbasis.“