(PA_Klima- und Energiefonds) – FTI-Initiative „Vorzeigeregionen Energie“ versammelt Innovator:innen aus ganz Österreich in Salzburg.
Österreichs Ziel ist es bis 2040 klimaneutral zu sein. Um das zu erreichen, fördert der Klima- und Energiefonds innovative Technologien „Made in Austria“. Beim Jahresevent der bis 2025 laufenden FTI-Initiative „Vorzeigeregion Energie“ am 7. November in Salzburg wurde Zwischenbilanz gezogen. Dieses Jahr gehörte die Bühne besonders jenen Frauen, die in den drei Vorzeigeregionen aktiv sind. Forscher:innen aus Wissenschaft & Wirtschaft gaben einen Einblick in ihre Arbeit, die durch die weltweite Forschungsallianz „Mission Innovation“ auch über Österreich hinaus Beachtung findet. Seit Beginn der Initiative 2018 sind rund 80 Projekte gestartet. Bis 2025 soll ein Förderbudget von rund 140 Millionen Euro vergeben werden.
Die FTI-Initiative „Vorzeigeregion Energie“ wächst von Jahr zu Jahr und kann bereits auf Erfahrungen aus 80 Projekten zurückblicken. Entwickelt und demonstriert werden Musterlösungen für intelligente, sichere und leistbare Energie- und Verkehrssysteme der Zukunft. Mehr als 200 Partner sind mit an Bord – von der großen Forschungseinrichtung bis zum KMU. Die eingesetzten Fördermittel lösen Gesamtinvestitionen in der Höhe von mehr als 400 Millionen Euro aus.
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Die Energiewende braucht Pionierinnen und Pioniere. Genau diese finden wir in den Vorzeigeregionen. Mit heimischen Innovationen entlasten wir das Klima und schaffen klimafreundliche Wertschöpfung. Es entstehen Green Jobs in den Regionen und Österreich positioniert sich als technologischer Vorreiter am Weltmarkt.“
Klima- und Energiefonds-Geschäftsführerin Theresia Vogel: „Wir freuen uns über die international beachteten Ergebnisse der Vorzeigeregionen. Wirtschaft und Wissenschaft beweisen gemeinsam praxistaugliche Lösungen in den Bereichen Energiewende, nachhaltige Industrie und klimaschonende Mobilität. So geht erfolgreiche Transformation.“
Musterlösungen mit hoher Marktreife
Die Initiative „Vorzeigeregion Energie“ zeigt, dass eine Energieversorgung auf Basis von bis zu 100 % erneuerbaren Energien mit Innovationen aus Österreich machbar, wirtschaftlich sinnvoll und ökologisch vorteilhaft ist. Zu diesem Ergebnis kommt auch der erste Monitoring-Bericht. Er attestiert den erprobten
Musterlösungen eine hohe Marktreife und betont die internationale Ausrichtung. „Die Projekte sind fit für den Echtbetrieb im Energiesystem. Das hohe Innovationsniveau und die Vernetzung zwischen unterschiedlichen Wirtschaftssektoren und renommierten Forschungseinrichtungen findet internationale Beachtung“, fasst Michael Wedler von B.A.U.M. Consult die Ergebnisse des externen Monitoring-Berichts kurz zusammen.
Wie stark die Projekte in der Praxis wirken, zeigen auch die 23 umgesetzten Pilotanlagen und Demonstratoren. Weiters ging aus den Vorzeigeregionen eine Vielzahl von Patenten hervor. Beispielsweise wurden im Rahmen des Wasserstoff-Projekts HyTruck und dem Folgeprojekt FC4HD 25 Neuentwicklungen patentiert. So wurden unter anderem wichtige Erkenntnisse zur Konzeption von wasserstoffbetriebenen Nutzfahrzeugen erlangt und erprobt.
Peter Prenninger, Forschungskoordinator beim Projektpartner AVL List: „Wir haben die Leistungsstärke und Dauerhaltbarkeit von Brennstoffzellen-Systemen für Sattelzugmaschinen und andere Nutzfahrzeuge signifikant verbessert. Dank dieser Innovationen kann emissionsfreier Gütertransport nun noch effizienter und nachhaltiger gestaltet werden.“
Von nationaler Vorzeigeregion zu globaler Mission
„Vorzeigeregion Energie“ war Österreichs Eintrittskarte in die weltweite Forschungsallianz „Mission Innovation“. Sie besteht aus 22 Ländern und der Europäischen Kommission. Die internationale Initiative hat das Ziel, gemeinsam mit privaten Investoren die Entwicklung sauberer Energietechnologien voranzutreiben. Seit September 2022 leitet Österreich gemeinsam mit Australien die Mission „Net-Zero Industries“. Globale Mission-Direktorin ist die Programm-Managerin des Klima- und Energiefonds Elvira Lutter. Ziel ist es die Entwicklung von Schlüsseltechnologien zur industriellen Energiewende zu beschleunigen: Bis 2050 soll die energieintensive Industrie vollständig auf fossile Energien verzichten.
Kurzportraits der Vorzeigeregionen
Green Energy Lab verfolgt das Ziel, Lösungen für ein nachhaltiges Energiesystem unter realen Bedingungen in der Vorzeigeregion – vor allem in den Bundesländern Wien, Niederösterreich, Burgenland und Steiermark, aber auch darüber hinaus – zu erproben und die Markteinführung vorzubereiten. Beispielprojekt: Thermaflex. Ziel des Leitprojekts ist es, konkrete Strategien für die Flexibilisierung des Wärmenetzes von morgen zu entwickeln sowie alternative Energiequellen für diese zu erschließen. Der Anteil erneuerbarer Wärme soll damit konsequent erhöht werden. www.greenenergylab.at
NEFI – New Energy for Industry ist ein einzigartiger Innovationsverbund zwischen Technologieanbietern, Industrie, Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit. Gemeinsam soll bis 2025 der Weg zur vollständigen Dekarbonisierung der produzierenden und energieintensiven Industrie demonstriert werden. Beispielprojekt: envIoTcast. Im Projekt wird unter der Leitung des AIT Austrian Institute of Technology das moderne, nachhaltige Konzept der Grünen Gießerei 4.0 entwickelt und demonstriert. Das Ziel ist die vollständige Dekarbonisierung von energieintensiven Hochtemperaturprozessen wie etwa der Stahlverarbeitung. www.nefi.at
WIVA P&G – Wasserstoffinitiative Vorzeigeregion Austria Power & Gas fokussiert auf die Demonstration der Umstellung der österreichischen Volkswirtschaft auf eine CO2-neutrale Struktur unter Einsatz von erneuerbarem Wasserstoff als Kernkomponente in den Bereichen Energie, Industrie und Mobilität. Beispielprojekt: H2Pioneer. Ziel des Projekts ist es, eine Vor-Ort-Lösung für den in Zukunft steigenden Wasserstoffbedarf in der Halbleiterindustrie darzustellen. Konkret wird eine Demonstrationsanlage bei Infineon in Villach umgesetzt sowie die Wiederverwertbarkeit des in der Halbleiterindustrie eingesetzten Wasserstoffs analysiert. www.wiva.at