Größtes Kleinwasserkraft-Potential

22.09.2022

(PA_Kleinwasserkraft) – Angesichts der virulenten Energiekrise und im Wissen um die Herausforderungen der Klimakrise richtet Kleinwasserkraft Österreich im Vorfeld der Tiroler Landtagswahl den dringenden Appell an alle wahlwerbenden Parteien, den Ausbau (Neubau und Revitalisierung) der naturverträglichen Kleinwasserkraft umgehend zu forcieren und somit die nachhaltige Energieversorgung in Tirol und in Österreich zu stärken. Konkret fordert Kleinwasserkraft Österreich die Umsetzung von drei Punkten:

1. Reform des Kritierienkatalog Wasserkraft.

Dieser wurde unter völlig anderen Rahmenbedingungen beschlossen und ist in keiner Weise mehr zeitgemäß. Sowohl der rechtliche als auch der energiepolitische und klimatische Rahmen haben sich seitdem massiv verändert. Der Kriterienkatalog muss dem umgehend Rechnung tragen und auch eine Reihe neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse berücksichtigen.

2. Ausbau der Erneuerbaren Energiegewinnung ins übergeordnete öffentliche Interesse stellen

Um eine echte Interessenabwägung durchführen zu können ist es unabdingbar den Ausbau der Erneuerbaren Energien unzweifelhaft als im öffentlichen Interesse festzulegen.

3. Wiederinbetriebnahme Initiative starten!

Auch in Tirol existieren eine Vielzahl von stillgelegten Kleinwasserkraftwerken und ehemaligen Wasserrechten, gleichzeitig gibt es eine große Menge an Querbauten die derzeit nicht energetisch genutzt werden. Ähnlich wie es Salzburg bereits vor macht, sollen auch in Tirol diese Standorte erhoben und möglichst unbürokratisch wieder in Betrieb gesetzt oder erstmals zur Stromproduktion herangezogen werden.

„Tirol weist das größte Potential für den Kleinwasserkraft Ausbau in ganz Österreich auf. Damit wir dieses endlich nutzen und uns damit unseren eigenen und den bundesweiten Zielen nähern, sind die von uns geforderten Maßnahmen umgehend umzusetzen!“ stellt DI Mag. Artur Egger (Hall AG) als Tiroler Landessprecher von Kleinwasserkraft Österreich klar und fordert von der künftigen Landesregierung entsprechende Maßnahmen. „Es sollte angesichts von Energie- und Klimakrise nun wirklich allen klar sein, dass wir endlich handeln müssen. Die Kleinwasserkraftbranche steht dafür bereit, die Politik muss aber dafür den Rahmen setzen und Blockaden beseitigen.“

Kleinwasserkraft in Tirol:

Rund 980 Kleinwasserkraftwerke produzieren zirka 1,52 Mrd. Kilowattstunden pro Jahr. Damit können rund 435.000 Haushalte mit sauberem Strom versorgt werden. Laut Pöyry-Studie von 2018 liegt das noch vorhandene naturverträglich nutzbare Potenzial in Tirol bei über 1 Mrd. Kilowattstunden (1 TWh). Neben dem Neubau liegt ein großer Teil des Potenzials aber auch in der Revitalisierung bestehender Anlagen.

Über Kleinwasserkraft Österreich

Kleinwasserkraft Österreich vertritt die Interessen der Kleinwasserkraftwerksbranche (Kleinwasserkraftbetreiber, Planer und Zulieferindustrie), ist als gemeinnütziger Verein nach dem Vereinsgesetz organisiert und finanziert sich aus den Beiträgen von rund 1.100 Mitgliedern. Wasserkraft ist aktiver Klimaschutz und das Rückgrat der erneuerbaren Stromerzeugung in Österreich. Derzeit produzieren annähernd 4.000 Kleinwasserkraftwerke ca. 6,5 Terawattstunden CO2-freien Ökostrom. Sie decken damit mehr als 10 Prozent des österreichischen Strombedarfs und versorgen rund 1,7 Mio. Haushalte (mehr als 50 Prozent der Haushalte in Österreich) mit elektrischer Energie. Bis 2030 kann die Produktion unter entsprechenden Rahmenbedingungen um ca. 3 Terawattstunden gesteigert werden.