Umweltschutzorganisation sieht große Probleme weiter ungelöst

26.09.2019
Windrad

(PA_GLOBAL 2000) Gestern (Anm.: 25. September 2019) wurde im Nationalrat ein Paket zum Ausbau von Ökostrom beschlossen. Positiv sieht GLOBAL 2000, dass 36 Mio. Euro pro Jahr an zusätzlichen Mitteln für Photovoltaik bereitgestellt werden. Damit kann der Ausbau vorerst fortgesetzt werden. Große Probleme bleiben aber noch ungelöst. So wird etwa beim Windausbau die Förderung nur vorgezogen und nicht aufgestockt. Das ermöglicht zwar einen raschen Abbau der Warteliste, die Mittel fehlen dann aber in den Folgejahren. „Der heutige Beschluss ist kein Grund zum Jubeln. Statt starkem Rückenwind für den Ökostromausbau, weht nur ein laues Lüftchen. Wir begrüßen zwar, dass der Ausbau der Photovoltaik nun weiter fortgesetzt werden kann, viele Probleme bleiben aber ungelöst und werden nur auf später verschoben. Wir brauchen jetzt rasch ein neues Ökostromgesetz, das den Rahmen für einen naturverträglichen Ausbau erneuerbarer Energien ermöglicht“, sagt Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000. 

Alle Parteien haben im Wahlkampf angegeben, dass wir bis 2030 in der Stromversorgung zu 100 % auf erneuerbare Energie setzen wollen. Derzeit ist Österreich aber nicht auf dem Weg, dieses Ziel zu erreichen. Das Ökostromgesetz ist das zentrale Instrument, um den Ausbau naturverträglicher erneuerbarer Energien voranzutreiben. Dafür ist ein Zubau in den nächsten zehn Jahren von rund 24 TWh notwendig. Das entspricht im Bereich der Photovoltaik etwa einer Verzehnfachung der derzeitigen Produktion. Neben dem Ausbau erneuerbarer Energie braucht es zudem einen starken Schwerpunkt auf Energieeinsparung und Energieeffizienz. GLOBAL 2000 hat im Rahmen einer Analyse in Österreich ein Potenzial von 13 TWh errechnet. Zum Vergleich: Der gesamte Stromverbrauch Österreichs beträgt 72 TWh. „Um die Ziele zu erreichen, brauchen wir eine Energierevolution, statt Notreparaturen. Es muss rasch ein Ökostromgesetz, das diesen Namen auch verdient, ausgearbeitet und eine neue Initiative für Energiesparen und Energieeffizienz gestartet werden, damit der Ausbau nicht wie bisher einfach vom steigenden Stromverbrauch aufgefressen wird“, so Wahlmüller abschließend.