UmweltschützerInnen fordern Energiewendegipfel

29.03.2023

(PA_Global_2000) – Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 kritisiert gemeinsam mit Friends of the Earth Europe das Abhalten einer fossilen Greenwashing-Konferenz in Wien auf Einladung der OMV. In einer Nacht & Nebel-Aktion haben Freiwillige von GLOBAL 2000 deshalb den Schriftzug „Stop Europe’s Fossil Energy Addiction“ auf das Konferenzgebäude und die Raffinerie der einladenden OMV projeziert: „Wir brauchen keine Konferenz für Greenwashing von Gas in Wien, sondern das Ende der Gasabhängigkeit. Während die Klimaforschung vor immer dramatischeren Folgen warnt, fällt der OMV nichts besseres ein, als die fossile Lobby nach Wien zu holen. Anstatt Wien als fossilen Lobby-Treffpunkt zu missbrauchen, braucht es einen echten Energiewendegipfel bei dem die Energiewende in Österreich wirklich vorangebracht wird und den Beschluss vom Erneuerbaren Wärmegesetz, damit die Gasabhängigkeit reduziert werden kann,“ fordert Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000.

„Die Europäische Abhängigkeit von fossilem Gas befeuert die Klimakrise und die Teuerung und macht Europa weiterhin abhängig von ausländischen Gaslieferungen. Gas ist die Ursache des Problems, nicht Teil der Lösung, auch wenn die Gasindustrie das, wenig überraschend, nicht zugeben will. Europäische Entscheidungsträger müssen jetzt für Menschen und Umwelt handeln und sich endlich für einen Gasausstieg aussprechen statt weiterhin Greenwashing und Lügen der Industrie zu unterstützen. Bis das passiert werden Europäer:innen weiterhin gegen fossile Energie in all ihren Formen auf die Straße gehen!“ so Eilidh Robb, Campaignerin für den Ausstieg aus fossiler Energie bei Friends of the Earth Europe.

Von 27. bis 29. März findet die europäische Gaskonferenz in Wien statt, bei der sich die fossile Energielobby aus ganz Europa auf Einladung der OMV austauscht. Auf der Agenda stehen Themen wie der Ausbau der Gas-Infrastruktur oder die Entwicklung von „low carbon“ Wasserstoff. Darunter versteht man Wasserstoff, der etwa aus Atomenergie gewonnen wird. „Für GLOBAL 2000 ist so eine Konferenz völlig aus der Zeit gefallen und völlig deplaziert. Statt das Problem durch den Ausbau der Gasinfrastruktur noch größer zu machen braucht es jetzt Ansätze um den Energieverbrauch zu reduzieren und den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben um so endlich einen Weg aus der Gasabhängigkeit zu finden“, erklärt Wahlmüller.

In die Pflicht nimmt GLOBAL 2000 auch die österreichische Bundesregierung. Noch immer gibt es keinen Fahrplan aus der Gasabhängigkeit, das Erneuerbaren-Wärmegesetz ist nicht beschlossen und auch das Energieeffizienzgesetz und das Klimaschutzgesetz fehlen. Damit Österreich die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen reduzieren kann braucht es ein entschlosseneres Vorgehen bei der Energiewende und nicht den Ausbau neuer Gasinfrastruktur. „Die österreichische Bundesregierung ist aufgefordert nicht länger den Märchen der fossilen Lobby zu glauben, sondern endlich Nägel mit Köpfen zu machen und die Energiewende in Österreich voranzutreiben. Der Beschluss eines Erneuerbaren Wärmegesetzes, das eine klimafreundliche Wärmeversorgung für alle Menschen in Österreich ermöglicht, ist der nächste wichtige Schritt. Es ist an der Zeit, dass die Bundesregierung, allen voran Bundeskanzler Karl Nehammer, hier endlich im Interesse ihrer Bürger:innen handelt und Österreich zukunftssicher macht statt Scheinlösungen zu präsentieren und weiterhin die Klimakrise zu befeuern“, fordert Johannes Wahlmüller abschließend.