(PA_APG) – Warme Temperaturen und Aufschwung der erneuerbaren Energien helfen Österreich Strom zu sparen und machen um 38% weniger Importe als im Vormonat nötig.
Der Februar (KW 5 – KW 8) war von teils stürmischen Winden geprägt. Das führte zu einer guten Stromproduktion durch Windenergie. Mit 915 Gigawattstunden (GWh) konnte rund 21 Prozent mehr Windstrom produziert werden als im Jänner (754 GWh).
„Die gute Stromerzeugung durch Windkraft ist Grund dafür, dass im Februar rund 64 Prozent des heimischen Strombedarfs (das entspricht 3.334 GWh) nachhaltig gedeckt werden konnten“, sagt Gerhard Christiner, technischer Vorstand der APG.
Österreich spart 4,1% Strom ein
Österreichs Strombedarf betrug im zweiten Monat des Jahres gesamt rund 5.220 GWh. Eine Verringerung um 4,1 Prozent Strom im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2017 – 2021, die einerseits durch die außergewöhnlich warmen Temperaturen und andererseits durch die Sparmaßnahmen der Verbraucher bewirkt wurde.
Laut Gerhard Christiner muss sich dieser Trend fortsetzen: „4,1 Prozent Reduktion sind zwar ein erfreulicher Trend, doch aufgrund der warmen Temperaturen nicht besonders aussagekräftig. Erfreulich ist, dass jedenfalls CO2 reduziert werden konnte. Mit der Einsparung wurden auch gesamtsystemische Kosten reduziert und damit ein wesentlicher Beitrag geleistet, um die Systemsicherheit zu gewährleisten. Der Trend CO2 zu reduzieren muss weiter voran getrieben werden: der nachhaltige Ausbau der Stromnetze, der erneuerbaren Produktion, sowie der Speicher ist das Gebot der Stunde.“
Tipps zum Stromsparen finden Sie unter apg.at/stromspartipps oder auf der Seite des Klimaministeriums mission11.at. Mit dem APG Powermonitor ist es der österreichischen Bevölkerung möglich, die effektivsten Stromsparstunden zu sehen und somit einen aktiven Beitrag zur CO2 Reduktion und zur Systemsicherheit zu leisten. Den APG Powermonitor finden Sie unter: www.apg.at/powermonitor.
Österreich weiterhin Importland
Im Februar musste, durch die gute Windproduktion zwar weniger Strom importiert werden, doch bleibt Österreich weiterhin auch im Februar ein Importland. Der Import- Saldo (817 GWh) liegt um 16 Prozent unter dem Februar des letzten Jahres (977 GWh). Im Vergleich zum Vormonat (1.321 GWh) musste um 38 Prozent weniger Strom importiert werden. Am 4. Februar konnte aufgrund der außergewöhnlich guten Produktion aus erneuerbaren Energien sogar Strom exportiert werden.
Hohe Netzeinspeisung durch Windhochburgen im Osten des Landes
Über das regionale Stromnetz der APG wird auch der Energieaustausch innerhalb des Landes ermöglicht. Stromüberschüsse der einzelnen Bundesländer können dadurch österreichweit verteilt und Defizite kompensiert werden.
Durch die Wetterlage im Februar und die damit verbundene gute Stromerzeugung aus Windenergie konnten die Windhochburgen des Landes – Niederösterreich und das Burgenland – einen Energieüberschuss erzeugen und über das APG-Netz österreichweit zur Verfügung stellen.
Niederösterreich konnte 265 GWh in das überregionale Netz einspeisen, Burgenland 191 GWh. Das „Industrieland“ Steiermark musste mit 270 GWh, neben Kärnten (226 GWh) am meisten Strom aus dem Netz beziehen.
Eingriffe in das Stromnetz im Februar an 16 Tagen notwendig
Dass es in der bestehenden Strominfrastruktur immer wieder zu Engpässen kommt, machen die Daten klar: Ein Eingriff durch Redispatching (zur Laststeuerung kontrollierte und gezielte Eingriffe in den Einsatz von thermischen und hydraulischen Kraftwerken) ist nach wie vor fast täglich notwendig. „Eingriffe in das Strommanagement waren bis Ende Februar bereits an 36 Tagen nötig – allein 16 Tage fallen davon in den Februar“, hebt Thomas Karall, kaufmännischer Vorstand der APG hervor.
Zusätzlich entstehen durch derartige Maßnahmen Kosten, die der Stromkunde begleichen muss. „Nach den ersten zwei Monaten liegen die Kosten heuer bereits bei rund 15 Millionen Euro“ ergänzt Karall. „Damit die durch Redispatch-Maßnahmen entstehenden Kosten für die Verbraucher bzw. die Anzahl der Eingriffe gesenkt werden können, ist ein leistungsstarkes Stromnetz mit ausreichenden Kapazitäten notwendig. Der unmittelbare Ausbau der Netzinfrastruktur hat daher oberste Priorität.“