Entwicklung des Heizungsmarktes bis III. Q.

18.10.2022
Holzstoß am Attersee, Energieholz
Energieholz (hier am Attersee) ist mit Abstand die wichtigste Raumwärmequelle für die oberösterreichischen Haushalte.

(PA_VÖK Vereinigung Österreichischer Kessellieferanten) – Die hohen Energiepreise führen zu einem neuerliche Anstieg der Nachfrage, die die tatsächlichen Kapazitäten weit übersteigt.  Die Nachwirkungen der Pandemie führen noch immer zu Engpässen bei Komponenten und Störungen der Lieferketten und daher kommt es – wie in vielen anderen Branchen – zu monatelangen Wartezeiten.

Heiß begehrt sind Heiz- und Warmwassersysteme die möglichst wenig Energie brauchen – hier ist klarer Favorit die Wärmepumpe. Sowohl die Heizungswärmepumpe ( rd. 35.000 Stk ) als auch Brauchwasserwärmepumpen ( rd. 7.000 Stück) verzeichnen Zuwächse von 40% bis 50%! Wäre die Lieferfähigkeit gegeben, wären diese Zahlen noch deutlich höher. Besitzer von PV-Anlagen können diese teilweise mit selbst produziertem Strom nutzen – das senkt die Energiekosten zusätzlich.

Noch begehrter sind allerdings Heizsysteme die effizient und mit lokal verfügbarer Energie betrieben werden können – Heizungen mit Holz und Pellets. Hier ist die Versorgungssicherheit ein ganz wichtiges Argument für den Kunden und dies zeichnet sich in einem Zuwachs von deutlich über 70% im Vergleich zum Vorjahr ab auf rd. 25.000 Stück.

Rückläufig sind Gasgeräte. Viel Kunden würden gerne auf andere Systeme umstellen. Die derzeit hohen Gaspreise vor allem im Osten Österreich lassen die Kunden nach günstigeren Alternativen suchen. Dabei müssen dann viele feststellen, dass es keine technisch und wirtschaftlich vernünftige Alternative gibt: Wärmepumpen und Holzheizungen sind in Wohnungen und älteren Einfamilienhäusern nicht wirklich machbar und der Umstieg auf die ebenfalls teuer mit Erdgas erzeugte Fernwärme keine Lösung. Hier fällt die Wahl in der Regel auf einen Gas-Brennwertkessel, der bis zu 30% weniger Energie benötigt und auch mit grünem Gas betrieben werden kann. Einziger Wermutstropfen: Es gibt noch immer keine Plan der Bundesregierung, der die lokale Produktion von Biogas und Wasserstoff unterstützt. Hier ist ein Rückgang um fast 30 % auf 25.000 Stück zu verzeichnen.