Energiewende braucht Erneuerbare

Kohleausstieg in Gefahr Weiter Sicher und vielseitig

Verbrauch 2019: Erneuerbare bleiben gleich, fossile legen weiter zu

02.12.2020
Moosbrugger zu Energiebilanz: Energiewende braucht Erneuerbare

(PA_Landwirtschaftskammer Österreich) – „Die Energiebilanz 2019 zeigt ganz klar, dass eine wirkliche Energiewende nur dann möglich ist, wenn der jetzige Trend umgekehrt wird. Nicht die fossile, sondern die erneuerbare Energie muss in den nächsten Jahren stark wachsen. Derzeit ist es leider umgekehrt: Der Verbrauch an erneuerbarer Energie blieb 2019 nahezu gleich, jener von fossiler Energie in Form von Kohle und Erdgas wuchs um 1%, der von Erdöl sogar um 2%. Die Tatsache, dass ein Grund für den vermehrten Energieverbrauch in einem kühleren Herbst beziehungsweise Winter lag, der zu mehr Heizleistung führte, zeigt, dass der Umstieg auf Heizsysteme mit Biomasse wie Holz, Hackschnitzel oder Pellets hier sofort positive Wirkung zeigen würde. Wenn wir unser Ziel einer gründlichen Reduktion von CO2 ernst nehmen, müssen wir rasch in diese Richtung gehen“, stellt Landwirtschaftskammer (LK) Österreich-Präsident Josef Moosbrugger zur Gesamtenergiebilanz 2019 fest.

Defossilisierung braucht Biomasse

„Die Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen. Das wird nur mit einem forcierten Einsatz von Biomasse funktionieren, oder anders ausgedrückt: Defossilisierung braucht Biomasse. Voraussetzung für einen stärkeren Ausbau der Nutzung von Biomasse sind praxisgerechte Rahmenbedingungen, die vor allem auch im kommenden Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz verankert werden müssen. Hier erwarten wir ein klares Signal von Regierung und Parlament zu einem Gesetz, das den Umbau unseres fossilen Energiesystems in ein erneuerbares möglich macht und fördert“, so Moosbrugger.

Möglich: Holz zu Gas und Diesel

„Das derzeit laufende Forschungsprojekt des Landwirtschaftsministeriums wird zeigen, dass es nicht nur technisch möglich, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll sein kann, Holz in grünes Gas beziehungsweise Diesel umzuwandeln. Dies ist auch mit anderen landwirtschaftlichen Reststoffen bis hin zum Klärschlamm möglich. Diese riesigen Mengen an Schadholz als Folge der Borkenkäferkatastrophe, die in den kommenden Jahren aufgearbeitet werden müssen, zeigen, wie wichtig es ist, den Weg der energetischen Umwandlung von Holz in Gas, Strom, Treibstoff und Wärme zu gehen. Dafür müssen wir rasch alle Hebel in Bewegung setzen, damit der Umstieg aus der fossilen in die erneuerbare und nachhaltige Energiewelt gelingt“, betont der LK-Präsident.