
(AFU) – Mit dem langjährigen Motto „Efficiency first“ eröffnete DECA-Obmann Josef Wolfbeißer den 5. Österreichischen Energieeffizienzkongress. Die BranchenvertreterInnen verwiesen auf die noch immer fehlende Aufmerksamkeit für Effizienzmaßnahmen. „Es ist schön und wichtig, dass wir in erneuerbare Energien investieren, aber wir müssen noch mehr Energie sparen, um die Energiewende zu schaffen. Man sieht nur die Kosten und nicht den Nutzen“, erklärte Wolfbeißer bei der Eröffnung. Im geleakten Energiemasterplan der WKÖ wird beispielsweise das Wort Energieeffizienz kein einziges Mal erwähnt, hieß es. Aus Sicht der DECA ist Abwarten keine Option mehr, denn Energieeffizienz …
- … sorgt für heimische Wertschöpfung
- … mindert die Energie-Importabhängigkeit
- … schützt vor Preisrisiken
- … fördert Innovation & Digitalisierung
- … bietet Vorsorge bei multiplen Geo-Krisen
Deshalb stellte DECA seine Forderungen an die neue Bundesregierung im Rahmen der Konferenz vor:
Monetärer Wert
Es braucht einen klaren wirtschaftlichen Anreiz für das Setzen von Energieeffizienzmaßnahmen, der sich in einem Wert von anrechenbaren Maßnahmen widerspiegelt:
- Preisfestlegung für jede eingesparte kWh
- Wert von Maßnahmen analog zu Emissionszertifikaten
- Zielerreichung durch Ausschreibungen und Merit-Order-Prinzip
- Schaffung eines Energieeffizienzfonds
- Möglichkeit schaffen, dass ein Eigentum an einer dokumentierten Maßnahme (nach dem Energieeffizienzgesetz (EEffG) und der MNVO) bei entsprechender Übertragung zur Beanspruchung der ausgelobten Mittel berechtigt.
Rahmenbedingungen für Energiedienstleister und Contracting
- Einsparcontracting als relevantes Instrument zur Energieeinsparung und Dekarbonisierung
- Anerkennung von Energieliefercontracting als energieeffiziente Wärme- und Kälteversorgung
- Gleichbehandlung von Wärme- und Kältelieferung in Form von Energieliefercontracting und konventioneller Fern- und Nahwärme im Heizkostenabrechnungsgesetz
- Schaffung einheitlicher Vorgaben für die Umsetzung von Energieraumplanung auf Bundesebene
Finanzierbarkeit
- Haftungen für Contracting samt UFG-Novelle um einen Haftungsrahmen für Energiedienstleistungen zu ermöglichen
- Schaffung eines Fördersystems, dass die eingesparte kWh honoriert
- Vereinfachung der bestehenden Förderlandschaft
- EEffG-Maßnahmenförderprogramm statt vieler einzelner Einzelförderungen
- Steuerliche Attraktivierung
- Vorrang von Investition für Energieeinsparungs-Maßnahmen vor Steigerung der Energieaufbringung
Rechtliche Rahmenbedingungen
- Das EEffG sowie alle anderen relevanten rechtlichen Rahmenbedingungen weiter entwickeln
Transparenz und Information
- Schaffung einer Task-Force Energieeffizienz, um alle Stakeholder zusammen zu bringen und dadurch die Umsetzung zu beschleunigen
- Anpassung von Auditregeln hinsichtlich Umfang und Tiefe an Unternehmen bzw. Energiebedarf
- Unterstützung der Unternehmen beim Reporting