Unterstützung aus der Branche nötig

25.10.2023

(AFU) – Das zehnjährige Jubiläum feierte der Branchenverband DECA im Rahmen des heurigen Energieeffizienzkongresses in Wien. Das Motto der Veranstaltung „Efficiency first“ war wenig überraschend und wurde in der Eröffnungsrede von Bundesministerin Leonore Gewessler unterstützt, denn jede vermiedene Kilowattstunde ist zu präferieren.

„Die Bauaufträge gehen zurück, deshalb haben wir ein Energiepaket vorgestellt, dass dem Klimaschutz aber auch der Wirtschaft zielgerichtet helfen soll“, erklärte die Ministerin. Das Paket beruht auf zwei Säulen:

  • Baumaßnahmen des Bundes im Bereich der Sanierung werden vorgezogen, um auf die Sanierungsquote von 3% zu kommen. Die BIG hat diesbezüglich bereits einen Plan erstellt, worin vor allem die Schulen energetisch saniert werden sollen. Die ÖBB wird ihren Rahmenplan-Instandhaltung vorziehen. Zusammen werden zusätzliche 640 Mio. Euro bis 2024 investiert.
  • Viel Diskussionsbedarf war für den Bereich private Gebäude vorhanden. Über ein Jahr wurde über den Entwurf des Erneuerbaren-Wärme-Gesetzes (EWG) gesprochen. Der ursprüngliche Plan (u.a. vorgeschriebener Heizungstausch im Bestand) war laut Gewessler gut, jedoch nicht beschlussfähig. Nunmehr wird ein Gasheizungseinbau-Verbot im Neubau vorgeschlagen, und bei Bestandsgebäuden soll die Unterstützung auf bis zu 75% der Kesseltauschkosten erhöht werden. Für den Beschluss des EWG ist noch eine 2/3-Mehrheit im Parlament von Nöten.

Ein weiterer wichtiger Punkt auf den die Ministerin hinwies, sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen, die in Brüssel geschaffen werden. Dazu gehört die Revision des Energieeffizienzgesetzes und vor allem der Beschluss der EU-Gebäuderichtlinie mit dem Ziel alle Gebäude bis 2050 auf 0-Emissionen auszurichten. Jedoch werde diese wichtige Richtlinie mit falschen Argumenten torpediert, so Gewessler. Sie bat deshalb um Unterstützung aus der Branche.