… Mehrwertsteuer-Aus alleine zu wenig

18.04.2024

(PA_PVA) – Der umgehende Beschluss der noch ausstehenden Erneuerbaren-Gesetze, rasche Investitionen in die Netze und ein Ende der PV-Blockadehaltung der Bundesländer – das sind die zentralen Forderungen des Bundesverbands Photovoltaic Austria (PV Austria) für eine Fortsetzung der PV-Erfolgsstory in Österreich. Die Mehrwertsteuerbefreiung für Photovoltaikanlagen bis 35 Kilowatt-Peak sieht PV Austria als wichtigen Impuls. Im Rahmen einer Pressekonferenz heute Mittwoch, hat der PV-Branchenverband aber auch die Ergebnisse einer aktuellen Mitglieder-Befragung vorgestellt. Demnach sieht die PV-Branche in den fehlenden Netzzugängen die größte Herausforderung für den Ausbau – und das sowohl aktuell als auch auf Perspektive 2030.

„Mit dem Österreichischen Netzinfrastrukturplan ÖNIP wurden die PV-Ziele bis 2030 auf 21 Terawattstunden hochgeschraubt“, sagt Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender von PV Austria. „Das ist ambitioniert, kann sich aber ausgehen, wenn die Rahmenbedingungen passen.“ 

„Das Elektrizitätswirtschaftsgesetz und das Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetz müssen jedenfalls noch in der aktuellen Legislaturperiode beschlossen werden“, fordert PV Austria Geschäftsführerin Vera Immitzer. „Damit wären endlich auch die Bundesländer in der Pflicht, beim PV-Ausbau etwas zu tun.“ 

Mehrwertsteuer-Aus als wichtiger PV-Impuls

Die Mehrwertsteuerbefreiung für Photovoltaikanlagen bis 35 Kilowatt-Peak, die sowohl auf den Kauf der Anlage an sich als auch für die fachgerechte Montage durch einen PV-Profi gilt, sieht PV Austria als wichtigen Impuls für den Ausbau in Österreich. Zusätzlich bedeutet dieser Wegfall auch eine deutliche bürokratische Entlastung: Es ist keine Förderantragstellung mehr notwendig, der Rechnungsbetrag verringert sich einfach um die Mehrwertsteuer. 

ElWG als Fundament für die Energiewende

Das Elektrizitätswirtschafts-Gesetz (ElWG) hat die Begutachtung absolviert, aktuell werden die mehr als 350 Stellungnahmen dazu eingearbeitet. PV Austria fordert einen Beschluss mit der notwendigen Zweidrittelmehrheit noch vor dem Sommer – anderenfalls drohe ein Stillstand von bis zu drei Jahren. Zentral im ElWG: Der rasche Ausbau der Stromnetze und Stromspeicher sowie konkrete Netzentwicklungspläne, aus denen klar und transparent hervorgeht, wann wo welche Einspeisekapazitäten zur Verfügung stehen. Darüber hinaus muss eine aktuelle Darstellung der Einspeisekapazitäten auf den unteren Netzebenen vorliegen sowie klare und verbindliche Fristen für den Netzanschluss. Zudem braucht es endlich eine Stromspeicherstrategie.

Bundesländer als Energiewende-Bremser 

So positiv PV Austria etwa das Mehrwertsteuer-Aus der Bundesregierung für PV-Anlagen bewertet, so kritisch sieht der Branchenverband die Haltung der Bundesländer. Verstaubte Landesgesetze, zu wenig Flächen für PV-Freiflächenanlagen, mangelhafte Zonierungen und Endlos-Genehmigungsverfahren würden den PV-Ausbau nachhaltig blockieren. Es braucht noch vor dem Sommer das Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetz, damit sich auch auf Länderebene endlich etwas tut in Sachen PV-Ausbau.

PV-Branche sieht fehlenden Netzzugang als Bottleneck

Befragt nach den zentralen Herausforderungen der Branche nennen die Mitglieder von PV Austria den fehlenden Netzzugang als Sorgenkind Nr.1 (74 Prozent). Fachkräftemangel und überbordende Genehmigungsverfahren folgen mit 46 bzw. 37 Prozent auf den Plätzen.

Nicht viel anders fällt die Einschätzung für 2030 aus: 71 Prozent der Befragten rechnen auch in sechs Jahren noch mit einem Engpass bei den Netzzugängen. 

„Photovoltaik ist die klare Nummer 1 im Energiemix der Zukunft“, sagt Herbert Paierl, PV Austria Vorstandsvorsitzender. „Zumindest der Bund hat das erkannt und fördert PV-Anlagen bis 35 kWp über eine befristete Streichung der Mehrwertsteuer. Damit wird PV so günstig wie noch nie und darüber wollen wir die Bevölkerung auch informieren.“ 

„Mach dein Dach zum Kraftwerk“ – Info-Kampagne für Endkund*innen

So günstig wie noch nie – so einfach wie noch nie – so schnell wie noch nie: Unter dem Motto „Mach dein Dach zum Kraftwerk“ informiert der Bundesverband Photovoltaic Austria im April und Mai in einer breitenwirksamen Kampagne Endkund*innen über die Vorteile und den einfachen Weg zur PV-Anlage. 

Zentral dabei: Auf der Landingpage www.sonne-ein.at gibt es Tipps, wie in wenigen Schritten die Installation einer PV-Anlage, von der Planung bis zur Inbetriebnahme, klappt. Mit der PV-Profi-Suche lässt sich mit einem Klick ein kompetenter Fachbetrieb in der Nähe finden.